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Das Doppelbett

Das Doppelbett

Titel: Das Doppelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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ein dummes Wort.«
    »Ist es dümmer als falsch?«
    »Auf jeden Fall genauso dumm!«
    »Ob man Blumen auf sich haben kann, wenn man zusammen schläft?«
    »Sicher kann man das...aber es ist wohl schade um die Blumen...«
    »Diese Finger hier sind wie Ringelblumen...«
    »Spürst du, was dann diese hier sind? Kleine Wicken!«
    »In dem Fall ist es nicht schade um die Blumen...wenn es auf die Art ist!«
    »Guck, wie schön du wirst, wenn ich meine Blumen in dich setze, hier...und du...«
    »Ich setze zwei hier hin...und eine steck ich hier dazwischen...«
    Pause
    »Ich glaube, es könnte riesig schön werden, so eine Blume zu sein und...«
    »...innen in zwei Menschen zermatscht zu werden, die...«
    »Oder auch zwischen zwei Menschen...«
    »Wir können es ja versuchen!«
    »Ja...aber...jetzt kommen wir nicht dazu...ich kann mich nicht zurückhalten...«
    Pause
    »Als ich klein war und das hier zum erstenmal mit mir selbst machte...«
    »Das hier?«
    »Ja, als ich das machte, fand ich, daß es wäre, als wenn ich mich kratzte...aber das war wohl deshalb, weil ich mich schämte...wie war es bei dir? «
    »Ich erinnere mich nicht. Ich erinnere mich nie an die ersten Male...ich schätze keine Premieren.«
    »Warum nicht?«
    »Nein...Premieren sind nur für solche, die sich eigentlich nicht interessieren...ihnen ist es gleich, ob etwas gut oder schlecht ist, Hauptsache, es ist Premiere...das gilt für alles...was du willst...«
    »Meinst du also, daß ich...bloß weil ich mich entsinnen kann, wie...«
    »Nein! Nicht du! Du bist die Ausnahme!«
    »Aber du hast ja gesagt, daß...«
    »So kategorisch habe ich das nicht gemeint.«
    »Bestimmt nicht?«
    »Ja, du weißt doch was ich manchmal so daherrede!?«
    »Ja...«
    Pause
    »Gefällt es dir zuzusehen, wenn ich es so hier an mir selbst mache? «
    »Ja.«
    »Mach es auch gleichzeitig bei dir, willst du?«
    »Ja.«
    »Aber mach es nicht zu Ende...«
    »Nein...das sparen wir füreinander...«
    »Ja.«
    Pause
    »Ich muß jetzt wohl aufhören...sonst bleibt nichts für dich übrig...verstehst du?«
    »Ja...«
    »Wir können wohl über etwas reden...eine kleine Weile...«
    »Ja, du kannst was erzählen, woran du dich erinnerst...denn alles hast du doch nicht vergessen...ich meine, etwas, was einmal neu für dich war, müßtest du wohl trotzdem...«
    »Ja, selbstverständlich...ich entsinne mich, daß ich genau zehn Jahre alt war, als ich meine erste unanständige Geschichte hörte.«
    »Erinnerst du dich an sie?«
    »Ja, aber sie ist nicht besonders lustig...glaube ich...und vor allem ist sie wohl ganz anständig...das klingt vielleicht komisch, aber...«
    »Du sagst >wohl<...was meinst du damit?«
    »Tja, einige Jahre glaubte ich, sie wäre richtig frech...aber
    das lag daran, daß ich nichts wußte...ich hatte also keinen Vergleich...und deshalb bildete ich mir ein, es gäbe eine Menge versteckter Frechheit darin...und deshalb erzählte ich sie heimlich allen Gleichaltrigen...wir lachten und wurden auf gereizt.«
    »Ja?«
    »Ja, später kam ich dahinter, wie es draußen im Leben wirklich zugeht und fand, daß diese Geschichte nur eine kleine, prüde Kicherei war...«
    »Was denkst du heute darüber? Findest du sie immer noch nur kicherig?«
    »Ich weiß nicht...habe keine Ahnung...manchmal denke ich, daß gerade diese Geschichten die wirklich unanständigen sind...nur die und keine anderen.«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    »Ja, ich meine in diese Art Histörchen kann man hineinlegen, was man will...diese Geschichten sind die wirklich unanständigen...weil man seiner eigenen Fantasie freien Lauf läßt und...«
    »Aber es muß doch trotzdem eine kleine Andeutung oder einen Wink geben, worum das ganze geht...andernfalls kann man ja von einem Kochbuch oder einem Reisehandbuch auf gereizt werden...«
    »Ja, sicher, natürlich muß es einen kleinen Anhalt geben...in dieser Geschichte damals war es das Wort >geil<...dieses Wort, das ich als das aufregendste in dem Alter kannte.«
    »Wenn du diese Geschichte jetzt nicht erzählst, fange ich an zu glauben, daß du einer der unanständigsten Menschen bist, die es auf der Welt gibt!«
    »Da siehst du! Du fängst an, eine ganze Menge Dinge in bezug auf meine Anständigkeit zu vermuten...und das einzig schlechte Wort, das ich gesagt habe, ist >geil<, und das Wort, das hat an und für sich nicht das Geringste zu tun mit...«
    »Erzähl!«
    »Aber ich muß erst...«
    »Kein Wort! Nur die Geschichte, der Reihe nach, sonst landest du

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