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Das Doppelspiel

Das Doppelspiel

Titel: Das Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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verengten sich.
    »Nur Sie allein kennen John Barryl. Darum war es nötig, Sie sofort zurückzurufen. Wie wichtig die Sache ist, sehen Sie daran, daß wir Ben Lauritz dafür opferten.«
    »Das war eine große Sauerei! Ben ist ein so netter Bursche.«
    »Orwell vermutet, daß Barryl schon jetzt festen Fuß in einer wichtigen Position gefaßt hat und Ihrem Land bereits großen Schaden zugefügt hat. Sie haben selbst gemeldet, daß Barryl einer der gefährlichsten Gegner sein wird, die jemals in die USA eingeschleust wurden.«
    »Genau das stimmt.« Shukow küßte Galina in den Nacken und streichelte ihre Brust. Sie blies den Atem hörbar durch die Nase, aber sie rührte oder wehrte sich noch immer nicht. »Wir hätten uns bald totgeschlagen wegen Norma Taylor.«
    »Wer ist denn das?« fragte Galina hart. Jetzt ergriff sie Shukows kreisende Hand und drückte sie von ihrer Brust weg. »Sie haben den Namen nie genannt. Bei keiner Meldung.«
    »Norma heißt eigentlich Dunja Andrejewna Koroljow, ein schwarzhaariges Teufelchen von jener Sorte, die Flugzeuge abstürzen lassen, wenn der Pilot sie zufällig auf der Erde entdeckt. Sie mixte in einer Milchbar Milchgetränke und jonglierte mit Hamburgers. Ihr Umsatz war enorm. Jeder kam mindestens einmal täglich zu Billys Restaurant, um Norma in den Ausschnitt zu stieren oder ihre langen Beine unter dem Superminirock zu bewundern.«
    »Aber Sie haben sie im Bett gehabt.«
    »Erraten, Galinuschka!«
    »Man sollte Sie hassen!«
    »Das sagt jede Frau zu mir und zieht sich dabei aus. Ich habe das als mein Schicksal klaglos akzeptiert.«
    »Und weil diese verdammte Dunja Ihre Geliebte war, haben Sie ihren Namen nicht gemeldet?! Wassja Grigorjewitsch, es wird schwer sein, das dem Onkelchen zu erklären.«
    »Überhaupt nicht. So wie es in Frazertown aussah, bleiben siebzig Prozent der weiblichen Bewohner in der Stadt. Als Stammpersonal gewissermaßen. Sie gehören zum Ausbildungswerkzeug. Normas Name war deshalb uninteressant für Orwell.« Shukow stand auf, ließ Galina los und wanderte im Zimmer umher. Dunja, mein Mädchen, dachte er. Deinetwegen lüge ich mich um Kopf und Kragen. Je länger uns die Zeit trennt, um so mehr liebe ich dich. Ich hätte das nie für möglich gehalten. Man klammert sich an eine Illusion und glaubt sogar daran, daß sie einmal Wahrheit wird.
    »Sie lieben diese Dunja?« fragte Galina mit dem unheimlichen Gespür, das Frauen in solchen Situationen entwickeln.
    »Ja.«
    »Und sind trotzdem bereit, mich auszuziehen …«
    »Darüber könnten wir uns noch unterhalten.«
    »Wassja Grigorjewitsch, Sie sind ein Mann, den man ohne Reue umbringen sollte. Was bedeutet eine Frau für Sie? Nur Körper? Nur fleischgewordene Sexualität? Nur Abladeplatz Ihrer Überschüsse? Ich warne Sie! Wenn Sie mich noch einmal anfassen, zerkratze ich Ihnen das verdammte Engelsgesicht!«
    »Sie sind ja eifersüchtig, Galina Theofilowna!« Shukow blieb vor ihr stehen. »Jeder Mann ist ein Aufschneider, das sollten Sie sich merken. Jeder Mann hält sich für unwiderstehlich. Er prahlt mit seinen Erlebnissen, auch wenn sie nur in der Fantasie stattgefunden haben.«
    »Sie nicht! Sie nehmen sich, was Sie wollen!«
    »Und Sie sind bereit, zu geben.«
    »Ich hasse Sie!«
    »Daraus entwickeln sich die vulkanischsten Leidenschaften. Wenn wir jetzt zusammen ins Bett springen, wissen wir genau, daß wir uns später nie wiedersehen werden. Sie werden weiter in Irkutsk leben, ich anderswo auf der Welt. Warum wollen Sie auf Dunja eifersüchtig sein?«
    »Sie bedeutet Ihnen mehr als eine Erinnerung.«
    »Ich werde auch Dunja nie wiedersehen.«
    »Aber wenn Sie es könnten, wären Sie der glücklichste Mann.«
    »Das leugne ich nicht.«
    »Und das sagen Sie mir so einfach ins Gesicht? Wassja, ich möchte mit Ihnen schlafen und Sie hinterher erdolchen.« Galina Theofilowna legte den Kopf weit in den Nacken und starrte gegen die Zimmerdecke. Sie war hübscher, als Shukow sie zunächst bewertet hatte … je länger man sie ansah, um so mehr entdeckte man ein Ebenmaß fraulicher Schönheit. Ihr Rock war hochgerutscht, sie hatte schlanke Beine mit dünnen Fesseln. »Ich habe genaue Anweisungen für den Fall, daß Sie wirklich aus der Taiga zurückkommen. Sie verwandeln sich wieder in einen sowjetischen Offizier.«
    »Meine Uniform liegt aber in Winniza.«
    »Sie bekommen eine neue und perfekte Papiere. Sie sind jetzt Mitglied des KGB.«
    »Ausgerechnet KGB! Galina, das kann gefährlich

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