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Das Dorf der Katzen

Das Dorf der Katzen

Titel: Das Dorf der Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Fritz
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Choriogatos, vom Ort aus nicht einsehbar, störte eine plötzliche Erscheinung diese Nachtruhe. Aus dem Boden wuchsen neun Staubwirbel.
    Ein paar verwilderte Ziegen, die sich ausgerechnet an dieser Stelle zur Nachtruhe niedergelassen hatten, stoben erschreckt meckernd auseinander, als zwischen ihnen erst die Luft und dann der Staub kreisend zu tanzen begann. Wie ein Tornado saugte jeder Wirbel mehr und mehr Bodenmaterial an und nahm an Dichte und Größe zu.
    Neun Höllenwesen begannen, sich im Schutz der Dunkelheit aus dem Staub zu manifestieren. Nach nicht einmal zwei Minuten standen sie da, buchstäblich aus dem Boden gewachsen.
    Kräftige, gedrungen wirkende und mit einer Art Pelz bedeckte katzenartige Körper. Damit waren aber die grundsätzlichen Gemeinsamkeiten mit Feliden auch schon erschöpft.
    Denn die Wesen trugen humanoide, menschenähnliche Köpfe. Schräg gestellte Katzenaugen, eine breite Nase und ein großer Mund, eigentlich ein Maul, über einem stark fliehenden Kinn stellten eine grausige Mischung aus Mensch und Tier dar. Lidlose, rötlich glühende Augen starrten aus kreuzschlitzförmigen Pupillen. Die Schädel mit dreieckigen Katzenohren waren völlig haarlos und kahl und schimmerten im Mondlicht ölig/feucht.
    Es waren die Ch’quar, die sich aufmachten, Choriogatos ein zweites Mal anzugreifen. Rätselhafte Wesen aus Energie und Staub, beseelt und gelenkt durch Sachmets Energie und den Willen von N’gahar und seinen acht Priestern.
    Sachmets Traumkämpfer waren unterwegs, die Ch’quar schlichen wieder durch die Nacht!
    „Verteilt euch!“ Lautlos kam der Befehl von einem der Wesen. Er wurde trotz der Lautlosigkeit von den anderen aufgenommen und befolgt. Im Schutz der Dunkelheit, jeden Schatten ausnutzend, den das schwache Mondlicht warf, arbeiteten sie sich auf ihr Ziel vor.
    Der Angriff sollte gleichzeitig von mehreren Seiten erfolgen. Die Übungen der letzten Tage mit menschlichem Wegwerfmaterial in dem umzäunten Pferch hatten Früchte getragen. Sie konnten sich jetzt auf telepathischer Ebene verständigen, Blickkontakt wie noch beim ersten Angriffsversuch war nicht mehr nötig. Ein koordiniertes Zuschlagen an mehreren Stellen zugleich war jetzt möglich.
     
    Kurz zuvor hatte N’gahar seine Diener in den Cheram-dir befohlen.
    „Traumkämpfer!“, hatte seine Stimme durch den Raum gehallt, „heute Nacht werden Sachmets Werkzeuge den Hort von Bastet heimsuchen! Ihr habt geübt und gelernt, euch untereinander zu verständigen. Jeder weiß über den anderen Bescheid, jeder kann den anderen informieren. Wir können an verschiedenen Punkten zugleich angreifen. Das wird ihre Verteidigung zersplittern und schwächen. Wir haben gelernt, unsere Ch’quar mit mehr Energie aufzuladen. Sie sind unempfindlicher, stärker geworden. Die Waffen von Bastets Jüngern werden versagen! Heute Nacht werden wir sie und Bastet selbst in die Bedeutungslosigkeit stoßen!“
    Zustimmendes Gemurmel der Priester war zu hören.
    N’gahar verfluchte insgeheim die Tatsache, dass er nicht lokalisieren konnte, wo genau sich Bastets Tempel und der Ort ihrer Anhänger befand.
    Höchstwahrscheinlich auf einer Insel, aber welche Insel in welchem Meer, das konnte er aus den spärlichen visuellen Rückkopplungen seines Ch’quar nicht herausfinden. Der genaue Verbleib von Bastet war im Strudel der Zeit untergegangen und nicht wieder auffindbar.
    Lediglich die energetische Ausstrahlung von Bastet war vorhanden, auf der die entsprechend gepolte Ausstrahlung von Sachmet ankoppelte und somit sichergestellt wurde, dass die Ch’quar wenigstens im Nahbereich von Bastets Tempel materialisierten. Nur wo das war, das entzog sich sogar N’gahars Kenntnissen und Fähigkeiten.
    Es wäre gut gewesen, in der Nähe dieses Orts einen Stützpunkt zu haben. Die Kräfte der Ch’quar hätten sich dadurch noch mehr steigern lassen. Aber es musste auch so gehen.
    Er ergriff wieder das Wort.
    „Begebt euch auf eure Lagerstätten, lasst eure Ch’quar auferstehen! Ich werde mich zu euch gesellen und gemeinsam werden wir Bastets Hort verheeren! Sachmet wird obsiegen!“
    „Sachmet wird obsiegen!“, antwortete ein achtstimmiger Chor.
    Die neun Männer begaben sich zu den halbkreisförmig aufgestellten Liegen, streckten sich darauf aus und schlossen die Augen.
    Es wurde schlagartig dunkler im Raum. Die Fackeln an den Wänden brannten plötzlich wie unter Sauerstoffmangel mit Flammen kurz vor dem Verlöschen.
    Die Säule an den Kopfenden der

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