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Das Dorf in den Lüften

Das Dorf in den Lüften

Titel: Das Dorf in den Lüften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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umgelegt war. Der seiner Baumzierde beraubte Hügel bildete nur noch eine leichte Erhebung über der Fläche der Ebene.
    Auf den Rath des Forelopers hin vermieden es John Cort und Max Huber, sich zu zeigen, in der Hoffnung, daß sich auch die Elefanten davontrollen würden.
    »Das würde uns gestatten, noch einmal nach dem Lager zurückzukehren, sagte Max Huber, und dort die Ueberreste unserer Habseligkeiten zu sammeln, vielleicht einige Kistchen mit Conserven, Munition…
    – Und dazu, fiel John Cort ein, könnten wir dem unglücklichen Urdax ein ehrliches Begräbniß bereiten.
    – An alles das ist nicht zu denken, so lange die Elefanten sich noch am Saume des Waldes tummeln, erklärte Khamis. Was übrigens das Material aller Art betrifft, so dürfte das wohl in formlose Trümmer verwandelt sein.«
    Der Foreloper sollte recht behalten, und da die Elefanten keine Anstalt machten, abzuziehen, handelte es sich nun darum, zu entscheiden, was begonnen werden sollte. Khamis, John Cort und Max Huber kehrten also nach dem Ruheplatze zurück.
    Dabei gelang es Max Huber noch, ein hübsches Stück Wild zu erlegen, das die Ernährung der kleinen Gesellchaft für zwei bis drei Tage zu sichern versprach.
    Es war ein Inyala, eine Art Antilope mit grauem, von braunen Haaren durchsetztem Fell, ein ziemlich großes Exemplar männlichen Geschlechts, mit gewundenen Hörnern und mit einer Art Mähne an der Brust und der Unterseite des Leibes. Die Kugel hatte das Thier getroffen, als dieses gerade den Kopf durch das Gesträuch vorstreckte.
    Der Inyala mochte zweihundertfünfzig bis dreihundert Pfund wiegen. Als er ihn zusammenbrechen sah, war Llanga wie ein Jagdhund darauf zugelaufen. Natürlich konnte er ein so schweres Stück Wild nicht allein tragen und man mußte ihm dabei zu Hilfe kommen.
    Der in solchen Dingen geübte Foreloper zerlegte das Thier und behielt davon nur die brauchbaren Stücke zurück, die nach einem schnell zurecht gemachten Feuerherd geschafft wurden. John Cort schüttete einen Armvoll dürres Holz auf, das in wenigen Minuten hell aufflackerte. Nachdem sich dann eine Schicht glühender Kohlen gebildet hatte, legte Khamis mehrere Schnitte des leckeren Fleisches darauf.
    Auf Conserven und Zwieback, wovon die Karawane viele Büchsen und Kisten mit sich geführt hatte, mußte man freilich verzichten; jedenfalls hatten die entflohenen Träger sich auch diese Vorräthe angeeignet. Zum Glück ist in den wildreichen Wäldern Centralafrikas ein Jäger immer in der Lage, die nöthige Nahrung zu erbeuten, wenn er sich nur mit gebratenem oder geröstetem Fleisch begnügt.
    Dazu gehört natürlich, daß ihm die Munition nicht ausgeht. John Cort, Max Huber und Khamis waren nun jeder mit einem Präcisionsgewehr und einem Revolver ausgerüstet. Diese Feuerwaffen konnten ihnen bei geschickter Benutzung große Dienste leisten, nur machte es sich nöthig, die Patronentaschen ordentlich zu füllen. Alles in allem verfügten sie aber, obwohl sie vor dem Verlassen des Wohnwagens ihre Taschen gehörig vollgestopft hatten, doch nicht über mehr als fünfzig Schuß. Das war, wie man zugeben wird, ein dürftiger Vorrath, vorzüglich wenn die Wanderer auf dem sechshundert Kilometer langen Wege bis zum rechten Ubanghiufer auch noch in die Nothlage kamen, sich gegen Raubthiere oder nomadisierende Eingeborne zu vertheidigen. Von dem genannten Flusse aus konnten sich Khamis und seine Begleiter entweder in den Dorfschaften und den Niederlassungen der Missionäre, oder auch an Bord von Flottillen, die den großen Nebenfluß des Congo befahren, leicht mit allem nöthigen versorgen.
    Nachdem sie sich an dem Fleische des Inyala tüchtig gesättigt und sich mit dem klaren Wasser eines zwischen den Bäumen verlaufenden Baches erquickt hatten, traten alle drei zur Berathschlagung ihrer weiteren Schritte zusammen.
    John Cort begann die Verhandlung mit folgenden Worten:
    »Bisher, Khamis, ist Urdax unser Leiter und Chef gewesen. Er hat uns stets bereit gefunden, seinen Rathschlägen zu folgen, denn wir hatten auf ihn ein unbedingtes Vertrauen. Dasselbe Vertrauen flößen Sie uns durch Ihren Charakter und Ihre Erfahrung ein. Erklären Sie, was Sie, in der Lage, worin wir uns befinden, zu thun für richtig halten, und Sie dürfen unserer Zustimmung sicher sein.
    – Gewiß, bekräftigte Max Huber die Worte seines Freundes, darüber wird zwischen uns niemals ein Zwiespalt aufkommen.
    – Ihnen, Khamis, ist das Land hier bekannt, fuhr John Cort fort. Seit

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