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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Erinnerung an den Vorfall sie mit einem Mal wie ein Schlag, und nun begann sie zu zittern.

14
    »Erzählen Sie mir nicht, es sei unmöglich!« Der kleinwüchsige, dunkelhäutige Mensch starrte die beiden Pater mit Augen an, die ein wenig zu sehr geweitet waren, die Muskeln bis zu dem Punkt angespannt, an dem sie kurz davor waren, zu zittern. Seine Brust hob und senkte sich heftig. »Ist es nicht schon schlimm genug, dass sich unverdorbene Menschen an diesem Ort versammeln, dass sie sich unter diese dreckigen Schaben mischen und in Berührung kommen mit diesen widerlichen Käfergeschäften? Nein, jetzt wollen Sie auch noch, dass die Leute mit ihnen Gottesdienst feiern! Was wird Ihnen sonst noch einfallen? Dreckskäfer, die menschliche Kinder unterrichten? Wollen Sie sie unsere Nahrung zubereiten lassen? Sie mit uns im selben Raum schlafen lassen?«
    Briann lauschte der wütenden Tirade schweigend und nahm geduldig davon Abstand, den Menschen vor ihm zu unterbrechen oder ihm eine Antwort zu geben. Twikanrozex war bemüht, sich jedes Wort einzuprägen, bis hin zur letzten hervorgestoßenen Beleidigung. Doch beide Zuhörer, sowohl Mensch wie Thranx, fühlten sich nicht sonderlich beleidigt. Das alles hörten sie nicht zum ersten Mal, wenn auch normalerweise im schwammigen Tonfall falscher Höflichkeit. Ungewöhnlich, aber dieser Mensch hier wurde ungeniert lautstark in seiner ganzen Bigotterie; es störte ihn nicht im Geringsten, ob irgendwer es mitbekam. Es war sogar möglich, dahin jedenfalls ging Brianns Vermutung, dass dieser Auftritt sogar für alle Ohren bestimmt war. Natürlich wandten sich bereits die Passanten, die in Hörweite waren, egal ob Menschen oder Thranx, um und starrten in die Richtung, aus der die harschen Worte zu ihnen hinüberdrangen. Allerdings war zu erkennen, dass die meisten von ihnen von dem Ausbruch unverhohlenen Hasses eher peinlich berührt waren.
    Das dunkle, grün gefärbte Haar der Frau war der Mode entsprechend kurz geschoren, die größere weibliche Begleiterin des Maulhelden machte einen Versuch, ihren Begleiter zu beruhigen. Er wollte von nichts wissen, überhörte ihre gemurmelten Worte und schüttelte zweimal die Hand ab, die sie ihm auf die Schulter legte. Als keines der Ziele seines schier grenzenlosen Ungestüms das kleinste Anzeichen einer Reaktion zeigte, weder auf den Ton noch auf den Inhalt seiner Worte, trat er auf sie zu.
    »Das ist nah genug!« Brianns Stimme klang scharf genug, um den Mann überrascht stoppen zu lassen. Sein Gesicht verzerrte sich zu einem perfekten Hohnlächeln.
    »Heho, Pater - oder wie immer Sie degeneriertes Pack sich selbst nennen möchten: Das ist aber wohl kaum das Verhalten eines Geistlichen!«
    »Da irren Sie sich, verehrter Herr Messebesucher! Es gibt mehrere Formen der Geistlichkeit, zum Beispiel auch den Widerstandsgeist!«
    Der Blick der Frau, die ihren Begleiter immer noch von hinten an der Kleidung zupfte, zeigte überdeudich ihre Besorgnis. »Das reicht jetzt, Nevisrighne! Wir kommen zu spät zu unserer … Verabredung!«
    Der Mann machte eine abwehrende Handbewegung in ihre Richtung, offensichtlich amüsierte er sich prächtig. »Nicht doch, Pierrot! Wir haben noch Zeit. Zeit genug, um diese Degenerierten da zu unterweisen!« Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich wieder auf Briann, der ihn ruhig im Blick behalten hatte. »Nun, Pater, ich bin fest davon überzeugt, dass Sie mich, wenn ich Ihre Privatsphäre zu sehr verletze und Ihnen zu nahe komme, mit Gewalt zurückstoßen!«
    »Das könnte durchaus sein!« Brianns Tonfall hatte sich nicht ein Iota geändert.
    »Sie könnten ausholen und mich schlagen!«
    »In einem Universum mit unendlich vielen Möglichkeiten ist alles möglich«, gab Briann scheinheilig zu.
    »In diesem Fall war ich dann gezwungen, mich zu verteidigen. Und auch wenn jeder von uns gleich viele Zeugen auf seiner Seite hat, ist mein Zeuge ein Mensch, Ihrer dagegen ist nur ein Scheißkäfer!«
    »Jetzt ist es aber wirklich genug! Lass uns von hier verschwinden, Nevisrighne!« Die Frau war, wie Briann bemerkte, weitaus wütender als beunruhigt.
    »Halt die Klappe, Pierrot!« Das höhnische Grinsen des dunkelhäutigen Mannes verwandelte sich in etwas, das einem Lächeln ähnlich war. »Nur eine schnelle Lektion. Über Möglichkeiten.« Seine rechte Hand glitt unter sein offenes Hemd - und verharrte dort, bevor seine Finger überhaupt zugreifen konnten. Sein Zorn war wie weggeblasen, sein Gesichtsausdruck verriet völlige

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