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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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legte sie beruhigend auf den bloßen Unterarm seines Freundes. »Wie du habe ich für den Rest des Tages nichts weiter vor als herumzuwandern, zu beobachten, mich zu unterhalten und zu lernen.«
    »Dann lass uns hinter den beiden hergehen, wenigstens für eine Weile! Wenn vielleicht auch sonst nichts dabei herauskommt, könnte es zumindest lehrreich sein!« Er grinste seinen Kollegen an. »Auf diese Weise kannst du drei von den vier Dingen, die du heute erledigen wolltest, immer noch tun!«
    Es war nicht schwer. Außerhalb des Ausstellungsgeländes wäre ein ungleiches Paar wie Briann und Twikanrozex sicherlich aufgefallen. Wären sie das Ufer des großen Sees entlangspaziert, hätten sich die beide gut gegen die weite, flache Wasserfläche abgehoben. Aber jetzt verloren sie sich in den geschäftigen Massen von Besuchern, die in immer größerer Zahl die Ausstellung überschwemmten; Thranx und Mensch konnten sich unter die Menge mischen, ohne dass sie Aufmerksamkeit erregten. Paladine der Kirche wurden darin trainiert, ebenso unauffällig wie unübersehbar zu sein.
    Nachdem sie einige Zeit über das Ausstellungsgelände gewandert waren und Interesse an dem einen oder anderen Ausstellungsbeitrag vorgetäuscht hatten, war den beiden Vertretern der Kirche klar geworden, dass keines ihrer Zielobjekte, weder die schlanke Frau noch ihr leicht erregbarer männlicher Begleiter, viel Interesse für das erübrigen, was auf der Messe gezeigt wurde. Die beiden verbrachten viel Zeit damit, sich umzuschauen, und waren viel zu sehr darum bemüht, dies nicht allzu auffällig zu tun. Einmal verschwanden sie in einer öffentlichen Toilette und kamen eine geschlagene halbe Stunde lang nicht wieder heraus, ein Besuch, der den Verdacht nahe legte, sie reagierten auf den Ruf eines anderen als auf den von Mutter Natur. Nicht ein einziges Mal machten sie eine Pause, um etwas zu essen oder zu trinken, Souvenirs einzukaufen oder irgendwelche Fragen zu stellen, Displays auszuprobieren oder in virtuelle Realitäten einzutauchen - sie benahmen sich ganz so, als befänden sie sich auf einer normalen Straße in einer beliebigen Stadt.
    »Ich werde einfach nicht schlau aus ihnen.« Das Gesicht hinter einem riesigen kirschroten Berg kalorienfreien zuckrigen Luftgebäcks verborgen, beobachtete Briann das seltsame Paar, das vor einem Ausstellungsobjekt über das Unterwasserleben auf Cachalot stehen geblieben war. Den beiden gelang es, gleichzeitig gelangweilt und beunruhigt auszusehen. »Wenn das die Standardausgaben deiner Xenophoben sind, warum verbringen sie dann überhaupt irgendwelche Zeit in den Zonen mit von Thranx eingerichteten Messeständen? Wir sind ihnen bereits durch drei Thranx-Ausstellungen gefolgt. Sind sie einfach nur völlig verschroben, oder gibt es etwas, das wir übersehen?«
    Twikanrozex putzte gedankenverloren eine seiner Antennen: Er bog sie nach unten, zog sie mit einer Fußhand zu sich hinunter, bis er die mit feinen Härchen besetzte Spitze zwischen seine Mandibeln gleiten lassen konnte. Anders als Briann versuchte er nicht, sich vor dem Pärchen, das sie verfolgten, zu verbergen. Dazu bestand keine Notwendigkeit. Ausgenommen auf dem diplomatischen Parkett und auf Regierungsebene gab es nur höchst vereinzelt Kontakt zwischen Menschen und Thranx, sodass die Mehrheit aller Menschen überzeugt davon war, ein Thranx sehe wie der andere aus.
    »Ich habe das Gefühl, ausreichend Zeit unter Menschen verbracht zu haben, um beurteilen zu können, dass das Verhalten dieser beiden höchst ungewöhnlich ist, crrUl. Alles, was sie tun, ist meines Erachtens nicht das, was ein verheiratetes Paar täte; dennoch ist es offensichtlich genau dieser Eindruck, den sie sich zu vermitteln bemühen. Außerdem zeigen sie hin und wieder ein Verhalten, das vermuten lässt, dass sie sich nicht einmal besonders gut leiden können.«
    Briann nahm eine Portion seines Luftgebäcks. »Unter Menschen kennzeichnet das nicht notwendigerweise das Fehlen einer zeremoniell bestätigten Gemeinschaft. Aber in diesem speziellen Fall bin ich ganz deiner Meinung. Nichts von dem, was sie tun, wirkt irgendwie normal. Dennoch ist das, auch wenn es aus anthropologischer Sicht von Interesse sein mag, kein Grund, die Behörden zu alarmieren.« Er warf erneut einen verstohlenen Blick in Richtung des Pärchens. Sie stritten sich schon wieder.
    »Lass uns die Sache noch zehn Minuten beobachten! Dann sollten wir, glaube ich, zu unserem Stand zurückkehren und den Status des

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