Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Verblüffung. Aber er starrte nicht Briann an, sondern jemanden hinter ihm.
    Twikanrozex hielt in jeder glänzenden Chitinhand eine Waffe. In allen vier Händen. Angesichts dieses unerwarteten und bedrohlichen vierfachen Arsenals zog der dunkelhäutige Fanatiker seine Hand langsam zurück und ließ sie dann locker auf Oberschenkelhöhe baumeln. Er war so geschockt, dass er einen Augenblick brauchte, um seine Stimme wiederzufinden.
    »Sehr geistlich, das da«, wagte er sich, an Brianns Adresse gerichtet, zu beschweren; ihm war unbehaglich zu Mute, sein Tonfall war gedämpft. Aber keinen Moment nahm er den Blick von dem so überraschend schwer bewaffneten Thranx. »Jetzt haben Sie nicht nur die Würde Ihrer eigenen Person in den Schmutz gezogen, sondern auch bewiesen, dass Ihre ganze so genannte heilige Gemeinschaft in Wirklichkeit nichts anderes ist als ein scheinheiliger Haufen!«
    »Wieder falsch. Heute muss wohl der Tag sein, an dem Sie sich so richtig in Ihren Fehlurteilen suhlen, mein Freund!« Briann musste keinen Blick über seine Schulter werfen, um zu wissen, was Twikanrozex getan hatte. Die Reaktionen des klein gewachsenen Mannes reflektierten die Handlungen des Thranx so deutlich wie ein Spiegel. »Wir Diener der Vereinigten Kirche halten - das sei hier mit allem Nachdruck gesagt - sehr viel davon, sich gegen jeden entsprechend verteidigen zu können, der uns ein Leid zufügen will. Dies ist einer der Grundpfeiler unseres Glaubens.«
    »Was ist mit die andere Wange hinhalten?« Der Maulheld schien völlig vergessen zu haben, was da unter seiner linken Achselhöhle steckte. Was klug von ihm war.
    »Dazu sind wir immer bereit. Twikanrozex, halte dem Mann deine andere Wange hin!« Hinter ihm drehte der Thranx gehorsam den Kopf nach rechts. Seine erstaunliche Fähigkeit des peripheren Sehens erlaubte es ihm, auch jetzt noch das Individuum vor ihm ganz unter Kontrolle zu halten. Während Twikanrozex den Kopf drehte, geriet nicht eine der vier Pistolenmündungen auch nur ein bisschen in Bewegung.
    »Ein unübertreffliches Beispiel für sarkastisch-religiöse Rassenmischung!« Mit einem Schritt rückwärts trat der Maulheld wieder an die Seite seiner deutlich verärgerten Begleiterin. »Wenn die Schicksalsgöttinnen so wollen, Pater, werden wir uns eines Tages wiederbegegnen! Es würde mir eine besondere Freude sein, auch Ihnen eine Lektion zu erteilen.«
    »Mir ebenso, meine Freund! Genießen Sie die Messe!«
    »Das werde ich, und wie! Mehr als Sie sich vorstellen können!« Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und stapfte davon. Er machte sich nicht die Mühe, seine immer noch anhaltende Wut zu verbergen, und wischte den Arm seiner verärgerten Begleiterin mit einer Bewegung zur Seite.
    Briann blickte dem ungleichen Paar hinterher, bis sie hinter einer Traube von auf und ab hüpfenden, durchsichtigen Kugeln verschwanden, die gelegentlich ihr Hüpfen unterbrachen, um nichtsahnende Passanten mit einer Auswahl clever vorprogrammierter Werbespots zu überfallen.
    »Unerfreulich, dieser Auftritt«, bemerkte Briann.
    »Ja.« Twikanrozex hatte sein Quartett aus Pistolen wieder in die dafür vorgesehenen Halfter gleiten lassen. »Ich bin überzeugt, hätte ich nicht eingegriffen, hätte er versucht, dir eine Verletzung zuzufügen. Die erste Enttäuschung für uns!«
    »Vielleicht sogar etwas Schlimmeres als das.« Brianns Gedanken rasten. »Falls du nicht ein bestimmtes Ziel hast und nichts Besonderes vorhast, würde ich gern diesen beiden Gestalten da ein Weile folgen.«
    Twikanrozex machte einen Schritt vor, um sich neben seinen Freund zu stellen. »Ihnen folgen? Zu welchem Zweck?«
    »Ich weiß es nicht.« Der menschliche Teil des Zweiergespanns rieb sich den schweißnassen Nacken. »Der da war mehr als nur xenophob. Und da war auch was in seinem Blick. Vielleicht eine nur unverhohlene Engstirnigkeit. Aber vielleicht auch mehr.«
    »Du vermutest, er könnte noch wesentlich aggressiver werden, als es den Anschein hatte?«
    »Ich glaube, dass er, zumindest als er dich angesehen hat, bereit war, einen Mord zu begehen. Eventuell bilde ich mir das alles nur ein, aber es geht mir auch nicht nur um ihn allein. Die Frau, die ihn begleitet hat… je beleidigender er wurde, desto unruhiger wurde sie. Aber es war nicht die Art von Unruhe, die jemand zeigt, dessen Partner dabei ist, einen kompletten Idioten aus sich zu machen. Mir kam es vor, als sei da etwas Tiefgreifenderes!«
    Twikanrozex hob die Echthand und

Weitere Kostenlose Bücher