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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Geste zu. »Trotzdem haben wir dasss Gefühl, dasss unssere Gessuche im Vergleich zu denen der Käfer alss weniger wichtig angessehen werden. Wir ssind zu der Überzeugung gelangt - und wir waren schon immer diesser Überzeugung, sseit wir ersstmalss Kontakt zueinander hatten -, dasss Ihre Regierung die Käfer unss vorzieht.«
    Gegen diesen Vorwurf hatte sie bereits eine Antwort parat. »Zunächst einmal irren Sie sich hier: Meine Regierung und der durchschnitdiche Erdenbürger wie die Bewohner unserer Kolonien ziehen die Thranx den AAnn keineswegs vor. Tatsächlich gilt für viele innerhalb meiner Spezies geradezu das Gegenteil. Und das trotz der unschätzbaren Hilfe, die die Thranx uns im Pitarischen Krieg erwiesen haben.« Geschlitzte Augen blinzelten sie an, die Doppellider verstärkten den seltsam femininen Eindruck, den dieser Augenaufschlag hinterließ. »Ihnen wird die gleiche Behandlung zuteil, sowohl formaljuristisch als auch in jeder anderen Hinsicht.«
    Eine der klauenbewehrten Hände malte eine komplizierte Folge von gewundenen Linien in die Luft. Anjou bemerkte erst in diesem Augenblick, dass der Gesandte keinerlei spezielle Zusatzkleidung trug. Die Klimaanlage, die die schwüle Nachtluft Hivehoms in einem erträglichen Rahmen hielt, musste ihn frieren lassen wie einen Schneider. Diese Erkenntnis belastete sie kein Stück. Obwohl sie es hätte tun können, rührte sie keinen Finger, um die Temperatur zu ändern.
    »Warum wurden dann unssere Vorschläge, wechsselsseitig Ssiedlungen in Ihrer Ssonora- beziehungssweissse Ssahara-Wüste zu errichten, negativ beschieden? Ssie haben diessess Privileg den Thranx gewährt, unss aber verweigert.«
    »Ehrlich«, begann sie ihre Antwort mit dem butterweichen Lieblingswort der AAnn, »das weiß ich nicht. Ich persönlich empfinde es als ungerecht und nicht dem Geist entsprechend, in dem die Verträge zwischen unseren beiden Völkern abgeschlossen wurden. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung. Als rangniedrige Diplomatin, die auf dieser Welt akkreditiert ist, werde ich nicht gehört, wenn es um politische Entscheidungsfindung geht.«
    »Aber Ssie perssönlich würden einen derartigen Ausstausch befürworten?« Einen Augenblick lang kam es Anjou vor, als ginge Preeds Interesse über das eigentlich Berufliche hinaus. Dies war eine Sache, an der der AAnn-Gesandte ein spezielles Interesse hatte.
    »Aber natürlich«, log sie, ohne rot zu werden. »Warum nicht? Die Gebiete, von denen Sie sprechen, werden bis auf den heutigen Tag kaum von Menschen genutzt oder besucht. Und warum sollten die AAnn nicht das gleiche Recht auf wechselseitige Besiedlung erhalten wie die Thranx?«
    Sein Schwanz peitschte hin und her. »Diess von Ihnen zu hören, verkürzt meine Reisse.« War er ihr auf den Leim gegangen? Sie war sich nicht sicher. »Ehrlich, wenn doch nur schon Ihrem Volk offenssichtlich wäre, wass für unss sso einfach zu erkennen issst! Dasss wir weit mehr gemeinssam haben, an äussserer Gestalt wie an innerer Haltung, alss Ihre Speziesss je mit diessen unaussstehlichen Käfern haben könnte! Dasss wir sso viele hochgesteckte Ziele und Interesssen miteinander teilen! Dasss ein stärkeress Bündnisss zwischen unsseren Völkern unss beiden politischen Machtzuwachss verschaffen würde, um auf Dauer diessen bescheidenen Teil des Kossmosss zu unsser beider Vorteil zu beherrschen. Vielleicht wird ssich diesse Vission irgendwann erfüllen.«
    »Ja, vielleicht«, erwiderte sie unverbindlich. Und dieses Mal log sie ihm nichts vor. Wer konnte schon wissen, was die Zukunft brachte? Niemand konnte die Entwicklung der interstellaren Beziehungen vorhersagen. Die Art und Weise, in der sich die Annäherung zwischen Thranx und Menschheit vollzogen hatte - zufällig, unvorhersehbar und den ausgeklügelten diplomatischen Verfahrensweisen zum Trotz -, bewies das in ausreichendem Maße. Dass sie alles in ihrer Macht Stehende zu tun bereit war, um zu verhindern, das Szenario, das Preed soeben vor ihr ausgebreitet hatte, jemals Wirklichkeit wurde, behielt sie lieber für sich.
    Sein unangekündigter nächtlicher Besuch war mehr als ausreichend, um alles zu bestätigen, was sie bisher über die AAnn gewusst oder gehört hatte. Sie waren schlau und gerissen, gewandte Speichellecker und hervorragende Kenner anderer Kulturen. Alles passte perfekt zusammen. Man musste nicht Berufsdiplomat sein, um eines zu begreifen: wollte man eine andere Spezies dominieren oder sogar irgendwann einmal

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