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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Lache sich ausbreitenden Rots, als er die Unterkunft seines jetzt toten Kollegen verließ. »Sie haben den Vorzug, nicht spezienspezifisch zu sein. Solange man keine eigenen Körperspuren hinterlässt, kann jeder Dummkopf jeder beliebigen Spezies dafür verantwortlich sein, dass sie ›Bumm‹ gemacht haben.« In Niederthranx klangen diese Schlussworte wie ein in die Länge gezogener Pfiff mit einem einzelnen scharfen Klicklaut kurz am Ende als Schlusspunkt.
    »Die AAnn sind nicht die einzigen empfindungsfähigen Wesen, die gerissen sein können. Sie, Cullen, habe ich gemocht. Sehr sogar. Sie haben aber vergessen, dass für mein Volk die Sicherheit des Stocks an erster Stelle steht. Auch wenn es sich nicht um unseren eigenen Stock handelt, sondern um einen, der für uns möglicherweise von Bedeutung sein könnte. Zum Beispiel, sr!iik, der menschliche Stock.« Traurig stieß er einen letzten, verzweifelten Abschiedspfiff aus. »Dass Sie Comagrave möglicherweise den AAnn überlassen, konnten wir - der Große Stock und ich - nicht zulassen. Nicht einmal um den Preis all dieser Leben, all unserer Leben.« Er umklammerte die kleine, aber tödliche Waffe mit beiden Echthänden und beugte sich vor, um seine Fußhände auf den Boden zu setzen. Auf alle sechs unteren Gliedmaßen gestützt, verließ er den Wohncontainer und betrachtete die ansteigende Panik, die draußen herrschte. Er schaute nicht zurück auf die Leiche, die hinter ihm lag. Bedauerlicherweise konnten angemessene Feierlichkeiten zum letzten Atemzug seines verstorbenen Kollegen nicht abgehalten werden. Es war einfach keine Zeit für eine Trauerrede. Pilwondepat bedauerte das, wusste aber auch, dass er keine andere Wahl hatte.
    Nicht wenn er das Chaos, das hier herrschte, weiter anheizen wollte.
    Ausnahmsweise wurde kaum Notiz von ihm genommen. Flammen und Rauch stiegen vom Flugfeld auf und hoch in den Himmel. Als der Frachttransporter der AAnn am Boden zerschellt war, hatte er nicht nur das dort aufgetürmte Gepäck in Brand gesetzt, sondern auch die einfachen Fertigbau-Gebäude. Eigentlich dazu gedacht, der Sache der Wissenschaft zu dienen, hatten die Sprengsätze, die zu modifizieren und an den richtigen Stellen anzubringen Pilwondepat die ganze Nacht zugebracht hatte, sehr effektiv geholfen, eine Verschwörung zu zerschlagen. Dass er auch hierfür geeignet war, hätte wohl niemand gedacht.
    In der Nähe schwebten die beiden Schwesternschiffe des zerschellten und brennenden Frachttransporters etwa zehn Meter über dem Boden. Das eine feuerte gezielt Salven mit den Geschützen ab, das andere verharrte reglos und friedlich in der Luft. Das reichte nicht. Schießend hastete Pilwondepat durchs Basislager der Exoarchäologen und brüllte aus Leibeskräften. Sein Geschrei klang furchtbar schrill verglichen damit, wie tief die Stimme eines Menschen in einem solchen Fall werden konnte. Klicklaute, Pfiffe, schrillendes Zirpen hätten das, was er zu sagen hatte, viel weiter getragen, aber wären für die verwirrten und bestürzten Säuger, die überall um ihn herum hin und her taumelten und stolperten, unverständlich gewesen.
    »Verteidigt euch! Schießt zurück - oder sie bringen euch alle um!« All die vielen Stunden, die er die schwierige Vokal-Aussprache geübt hatte, die endlosen Abende, die er damit verbracht hatte, menschlichen Gesprächen zu lauschen, zahlten sich nun aus - ironischerweise durch Worte, die sich nur allzu wahrscheinlich als Grabrede erweisen würden. Pilwondepat gelang es sogar, den richtigen Tonfall zu treffen, wie die Reaktionen der Menschen, denen er begegnete, auf seine hinausgeschriene Aufforderung bewiesen.
    Einige von denen, die aus den Unterkünften des Lagers stürzten, taten sogar, was er wünschte, ohne dass er sie dazu hätte auffordern müssen. Mehr und mehr Handfeuerwaffen wurden zum Einsatz gebracht, und deren kombinierte Feuerkraft fügte dem näheren der beiden AAnn-Transporter tatsächlich nennenswerte Schäden zu. Aus ihrer Sicht ohne erkennbaren Grund beschossen zu werden, führte auch bei den AAnn zu einer - für ihre Art charakteristischen - Reaktion. Eines nach dem anderen wurde jedes Lagergebäude dem Erdboden gleichgemacht, obschon ohne die übliche reptilartige Effizienz. Die AAnn mussten tatsächlich verwirrt sein.
    Dann begriff jemand an Bord eines der beiden übrig gebliebenen Transporter - vermutlich ein hochrangiger Militär -, dass die so plötzliche wie unvorhergesehene Konfrontation über den Punkt hinaus war,

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