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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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an dem es noch die Möglichkeit zur Umkehr gab. Menschen waren umgekommen, und das in so großer Zahl, dass man sie nicht mehr als Folge eines Unfalls deklarieren konnte. Bereits zu tief in das Gemetzel verstrickt, blieb denen, die ursprünglich als Besucher gekommen waren, genau wie Pilwondepat gemutmaßt hatte, keine andere Wahl, als die Möglichkeit auf Gegendarstellungen ein für alle Mal auszuschließen, in der Hoffnung, dass von den Militärpsychologen nachträglich schon noch die passende Erklärung zurechtgelegt werden könnte.
    Die viel gerühmte methodische Kriegsführung der AAnn fand ihre Anwendung auf das Basislager der Exoarchäologen. Die beiden Frachttransporter setzten sich in verschiedene Richtungen voneinander ab, zum einen um den Menschen unten am Boden ein schlechteres Ziel zu bieten, zum anderen aber auch um die eigene operative Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Sie nahmen Positionen an den Flanken des Lagers ein und nahmen die noch am Leben gebliebenen Menschen ins Kreuzfeuer. Pilwondepat litt Höllenqualen, während er einen vom Geschehen mitgenommenen, aber immer noch trotzig aufbegehrenden Menschen nach dem anderen in dem schweren Geschützfeuer der beiden Frachttransporter fallen sah. Es war doppelt schwer für ihn, das alles mit ansehen zu müssen und gleichzeitig zu wissen, dass die, die hier gerade ihr Leben gaben für ein höheres Ziel, keine Ahnung davon hatten, dass sie genau das taten.
    Pilwondepat suchte weiterhin jede mögliche Deckung und feuerte aus seiner eigenen Waffe. Eine Handfeuerwaffe konnte natürlich ein Gefährt von der Größe eines Frachttransporters nicht vom Himmel holen, aber mit etwas Glück würde eine der Kugeln die Schiffswand durchschlagen und einen oder zwei AAnn töten. Als der Thranx auf seinen sechs Beinen von einem breiten, von den Elementen rund geschliffenen Felsbrocken zu der immer noch stehenden Mensa spurtete, sah er plötzlich eine Gestalt, die weder zu fliehen versuchte, noch das Feuer erwiderte. Pilwondepat drosselte sein Tempo.
    Augen mit geschlitzten Pupillen richteten ihren Blick auf den Thranx, und eine Stimme, die in schroffem Ton Worte in einen tragbaren Kommunikator zischte, sprach Pilwondepat an. »Ssie! Fssstl Ssie ssind Schuld an diesser Katasstrophe! Dasss hier issst kein Unfall, Inssekt!«
    »Wir alle sind Unfälle in den Augen des Universums, Schuppenträger!«, erklärte Pilwondepat demutsvoll, während er die Waffe hob und dem überraschten AAnn-Exoarchäologen genau zwischen dessen ihn anklagend anblickende Augen schoss. Als ein Wesen mit friedfertiger Seele schenkte dem Thranx diese Tat mehr Befriedigung als alles andere, was er am heutigen Tag erreicht hatte. Pilwondepat wartete nicht einmal ab, bis die Leiche auf dem Boden aufschlug, sondern hastete bereits wieder vorwärts und hinein in das immer noch stehende Gebäude, um diejenigen, die sich in seinem Inneren aufhielten, gegen die Angreifer aufzuwiegeln.
     
    Gefechte, die in heillosem Durcheinander beginnen, enden zumeist auch so. Nicht anders war es mit dem Massaker im Lager der Exoarchäologen. Ohne überhaupt genaue Kenntnis von dem zu haben, was geschehen war, fanden sich die AAnn plötzlich als Herren über ein Areal wieder, das völlig verwüstet war. Eines ihrer eigenen Schiffe war zerstört worden, viele Crewmitglieder getötet oder ernstlich verletzt. Ein zweiter Frachter hatte schwere Schäden davongetragen, war aber noch flugtauglich, wenn auch nur mit stark reduzierter Schubkraft. Die hinterhältigen Menschen waren alle, Weibliche wie Männliche, bis auf den letzten ausgelöscht. Ebenso war der einzige Repräsentant des Kaiserreichs innerhalb des Lagers umgekommen, der, hätte er überlebt, Licht in diese Angelegenheit hätte bringen können, die sich in zunehmendem Maße als beunruhigendes und unergründliches Rätsel darstellte. Es fand sich auch ein einzelner toter Käfer, dem die AAnn jedoch keine weitere Beachtung schenkten.
    Warum genau sich also dies alles in einem Zeitraum von weniger als einer Stunde abgespielt hatte, vermochte niemand auf den verbliebenen AAnn-Schiffen zu sagen. Hastig wurde über geschützte Kanäle Kontakt zu dem Konsulat, das die AAnn in Comabraeth unterhielten, hergestellt. Ein heftiger Schlagabtausch aus entsetzten Fragen und cholerisch vorgetragenen gegenseitigen Beschuldigungen folgte. Vor vollendete Tatsachen gestellt - Tatsachen, die einem Horrorszenario glichen -, entschieden die rangältesten AAnn, eine ausgefeilte Erklärung

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