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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ihre Verfolger hier ihre Jagd aufgeben oder zumindest am Fuße dieser Wand ihre Spur verlieren. Auf jeden Fall jedoch verschaffte diese Klippe der Diplomatin die Möglichkeit, einen ordentlichen Abstand zu ihren Verfolgern zu gewinnen.
    Einmal rutsche sie ab und wäre beinahe in die Tiefe gestürzt. Obwohl sie sich in bester körperlicher Verfassung befand und man sie durchaus als Amateursportlerin bezeichnen konnte, war sie doch keine echte Bergsteigerin. Da sie allerdings ihren Aufstieg sorgfältig überlegte und sich genügend Zeit ließ, gelang es ihr, schon lange vor Einbruch der Nacht die Oberkante der Klippe zu erreichen. Das war wichtig. Da die Thranx einer unterirdischen Zivilisation entstammten, verfügten sie über ein sehr viel besser entwickeltes Nachtsichtvermögen als ein Durchschnittsmensch. Fanielle musste unbedingt einen Unterschlupf finden, bevor die Nacht hereingebrochen war, denn ohne diesen befand sie sich wieder erheblich im Nachteil zu ihren Verfolgern.
    Aber wohin sollte sie sich wenden? In dem unberührten Regenwald lebten immer noch ebenso interessante wie gefährliche Tiere, und über die meisten davon wusste Fanielle nicht das Geringste, geschweige denn, dass sie einem von ihnen jemals zuvor begegnet wäre - ein weiter Grund, jegliche Nachtaktivität zu vermeiden. Wenn die Bwyl immer noch auf ihrer Spur waren, dann war es vielleicht eine gute Idee, einen weiten Bogen schlagend zu dem Ferienparadies zurückzukehren. Sobald sie dort erst einmal angekommen war, dessen war sie sich sicher, konnte das gut ausgebildete Personal sie schützen, bis ihre Verfolger aufgeben und sich zurückziehen würden.
    Vor ihr lag ein weiterer, nicht mehr ganz so steiler Hang. Sie beschloss, dieses letzte, von Grün überwucherte Hindernis zu überwinden und dann zu versuchen, unbemerkt zu dem Feriengelände hinabzusteigen. Das letzte Stück des Hangs stellte sie vor gewisse Probleme, doch sie nutzte einen nahe stehenden Baum; mit ihrer Rechten hielt sie sich an dem Stamm mit seiner blauen Borke fest, zog sich dann an dem Baum hinauf, und schon war sie oben. Sie erspähte eine Lichtung zwischen den Büschen und Bäumen, die ihr wenigstens einige Augenblicke unbeschwerteren Weitergehens versprach, bevor sie sich auf die Suche nach einer vor Blicken geschützten Route begab, die sie wieder nach unten führte.
    Ein kurzer Blick über die Schulter gab ihr keinerlei Hinweise auf ihre Verfolger. Entweder hatte Fanielle die Thranx abgeschüttelt, oder die Bwyl suchten nach einer Möglichkeit, die Felswand zu umgehen, die sie erklommen hatte. Fanielle atmete schwer, aber sie war noch nicht völlig am Ende. Die Gewissheit, dass ihr keine neuerliche Kletterei mehr bevorstand, verlieh ihr neue Kraft und belebte all ihre Sinne. Deutlich zuversichtlicher, was ihre weiteren Chancen betraf, machte sie sich auf den Weg und folgte dem unebenen Pfad, der sich zwischen den Bäumen hindurchschlängelte.
    Die Waffe, die auf einmal vor ihrem Gesicht auftauchte, wurde nicht von zwei, sondern von vier Händen fest umklammert. Sechzehn Gliedmaßen bedeckten jeden einzelnen Hebel und jedes einzelne Tastfeld, jeden Schlitten und jeden Abzug. Weiche Fühler und hochgewölbte Augen wandten sich sofort ihr zu, als der Lauf des Gewehrs in ihre Richtung geschwenkt wurde.
    Natürlich. Fanielles Gedanken waren sonderbar ruhig, und sie stellte überrascht fest, dass sie gar nicht mehr müde war. Wie dumm von mir. Naiv und dumm. Es war zu erwarten gewesen, dass vorausdenkende Wesen wie die Bwyl zu jeder möglichen Konfrontation entsprechende Unterstützung mitbringen würden. Das Gewehr sah sehr leistungsfähig aus, und derjenige, der es hielt, machte einen ähnlichen Eindruck.
    Die bewaffneten Wachleute waren von den besorgten Leitern des Ferienparadieses auf die Suche nach der vermissten menschlichen Weiblichen ausgeschickt worden. Keiner von ihnen war jemals zuvor einem Menschen persönlich begegnet, obwohl sie natürlich dank der zahlreichen ViDis, die seit dem Ersten Kontakt immer und immer wieder ausgestrahlt worden waren, mit dem Aussehen der Zweibeiner vertraut waren. Was die mordenden Eindringlinge betraf, so waren die beiden Überlebenden bereits gefasst worden. Der Thranx des Sicherheitspersonals, der auf die menschliche Weibliche gestoßen war, zögerte auch keinen Moment, ihr das zu berichten.
    Es warja allgemein bekannt, dass das Verhalten der Menschen häufig sonderbar und unverständlich war. Trotzdem war der Thranx ziemlich

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