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Das Dornenhaus

Das Dornenhaus

Titel: Das Dornenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Zedernholztisch saßen die drei Buchhalter mit mehreren dicken Ordnern und Kontobüchern vor sich, dazu Hector und seine Frau und Kate und Ben.
    Hector Dashford hüstelte leicht, zum Zeichen, dass sie nun beginnen sollten. »Also, womit möchtest du anfangen?«
    »Ich hätte gern ein allgemeines Bild der gegenwärtigen finanziellen Lage«, erwiderte Kate. »In einfachen Worten, wenn das möglich ist. Ich habe immer noch eine Menge über den finanziellen Aspekt des Besitzes zu lernen.«
    »Meinen Sie den Wert des Besitzes als Ganzes, Mrs. Johnson?«, fragte Frank Stuart-Wright, der Chefbuchhalter.
    »Nein, die verfügbaren Gelder, Gewinn- und Verlustrechnungen und so weiter.«
    »Nun ja … das ist eine recht delikate Angelegenheit«, begann er, und Kate spürte, wie sich die anderen hinter dem Tisch versteiften.
    »Delikat?«, fragte sie.
    »Ja, das dürfte eine treffende Beschreibung sein. Am besten fange ich wohl mit den Betriebskonten bei der Bank an.«
    Als er nach einem der Kontobücher griff, verließ Mrs. Dashford den Raum. »Ich sorge dafür, dass uns Tee und Sandwiches gebracht werden«, sagte sie.
    Was sie dann in den folgenden Stunden erfuhren, glich einem Alptraum, der Kate und Ben völlig niederschmetterte. Nachdem die Buchhalter gegangen waren, tranken Kate, Ben und die Dashfords noch eine Tasse Tee und gingen das Ergebnis der Enthüllungen durch, die ihnen da präsentiert worden waren.
    Ben meinte: »Kurz gesagt, befindet sich der Besitz in einer sehr verzweifelten Lage.«
    Hector bemühte sich, die Dinge nicht gar so düster erscheinen zu lassen. »Ganz so schlimm ist es nicht, würde ich sagen. Aber hier muss mit Besonnenheit vorgegangen werden. Zunächst einmal befindet sich nur noch sehr wenig Geld auf den Betriebskonten aufgrund der großen Summen, die jahrelang für das Genesungsheim aufgewendet wurden.
    Und die Einkünfte aus dem Farmbetrieb sind drastisch gesunken, was keinesfalls an der Arbeit der Verwalter liegt, muss ich gleich hinzufügen. Die Zeiten sind schwer und die Preise nicht mehr das, was sie einmal waren. Einige der Unternehmen, in die dein Vater investiert hat, haben in letzter Zeit nur noch Verluste erbracht, und der Wert ihrer Aktien ist gefallen. Einige Darlehen sind geplatzt, und eine Firma, die auf dem ländlichen Sektor tätig war, ist in Konkurs gegangen. Ein großer Schock für alle, das kann ich dir versichern.«
    »Es war auch für mich alles ein großer Schock, Hector«, sagte Kate mit gepresster Stimme.
    Ben griff nach ihrer Hand und drückte sie leicht. »Was muss demnach unternommen werden?«
    »Nun ja, wir müssen einige der Vermögenswerte verkaufen, um das Betriebskonto aufzufüllen, oder einen höheren Überziehungskredit beantragen. Ich schlage vor, dass wir die schlecht laufenden Aktien verkaufen, um damit nicht noch mehr zu verlieren. Dann, denke ich, sollten wir dem Rat meiner Frau folgen, der von Mr. Stuart-Wright gebilligt worden ist, und einige der unergiebigeren Vermögenswerte liquidieren und in die neuen Minengesellschaften reinvestieren, die zurzeit so erfolgreich sind. Die Aussicht auf Kapitalgewinne ist sehr gut.«
    Hectors Frau, die ihren Platz wieder eingenommen hatte, sagte ruhig: »Natürlich gibt es auch noch eine andere Möglichkeit. Sie könnten Zanana verkaufen und mit etwas Bescheidenerem von vorne beginnen.«
    »Nein! Niemals! Zanana ist nicht zu verkaufen«, schrie Kate beinahe, dann sackte sie auf ihren Stuhl zurück. »Tut mir leid, ich fürchte, das war alles etwas viel für mich.«
    »Keine Bange«, sagte Hector beruhigend, »wir werden etwas ausarbeiten und dir so bald wie möglich Bericht erstatten. Meine Frau wird sich ganz auf die Restrukturierung der Finanzsituation konzentrieren. Ihr Talent für Geschäfte und für die Hochfinanz ist außergewöhnlich.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen«, sagte Ben. »Wie lange wird es dauern, bis wir von Ihnen hören?«
    »Das kann ich nicht genau sagen, Mr. Johnson, aber ich werde Ihrer Angelegenheit meine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen, das kann ich Ihnen versichern«, sagte Mrs. Dashford.
    Auf der Rückfahrt nach Zanana sprachen sie leise über die verheerende Entwicklung der Lage. »Meinst du, wir sollten Hock Lee davon schreiben? Es wird ihn bestimmt sehr verblüffen«, sagte Ben.
    Kate dachte kurz darüber nach. »Nein, wir müssen allein damit fertig werden. Hock Lee hat genug eigene Sorgen, und außerdem würde die Post zu lange brauchen, als dass es für uns von Nutzen sein

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