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Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Titel: Das Dornröschen-Projekt - Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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schwiegen eine Weile. Auf Lilys Stirn glänzte Schweiß. Im Saal lachte ein Mann. Die Schwiegermutter redete auf das Pärchen ein. Die junge Frau nickte immer wieder, er starrte auf die Tischplatte.
    Die Kellnerin brachte Lilys Wein.
    »Und wenn der sich nicht auf euren Deal einlässt?«
    »Dann hat er einen Bombenanschlag an der Backe.«
    »Und niemand kommt auf euren tollen Trick? Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Dem Entenmann wird keiner glauben. Die Sache mit Konny ist auch noch nicht gegessen. Irgendeiner bei den Bullen wird doch zwei und zwei zusammenzählen können.« Ihm kam diese Theorie selbst merkwürdig vor. Allerdings musste es doch dem Dümmsten auffallen, dass dieser Entenmann in einem Zusammenhang stand mit Konnys angeblichem Unfalltod und der Köpenicker Bombe. Aber wahrscheinlich ging es nicht um Dummheit, sondern um ein Komplott von Entenmann und den Bullen.
    »Mal vorausgesetzt, der Entenmann spielt mit. Was wollt ihr von ihm?«
    »Seinen Auftraggeber.«
    »Hm.« Sie runzelte die Stirn.
    »Der Erpel ist Oberdetektiv, der arbeitet nicht im eigenen Auftrag. Da gibt es jemanden, der lässt den diesen Tanz veranstalten, und das hat etwas mit der DVD zu tun.«
    »Und auf der DVD habt ihr was Weltbewegendes gefunden.«
    »Überhaupt nicht. Zeichnungen von Röhren, nichts sonst.«
    »Und du schließt völlig aus, dass ihr auf dem falschen Trip seid?«
    »Nein«, sagte er nach einigen Sekunden. »Aber es ist unwahrscheinlich.«
    »Du meinst, wegen ein paar Röhrenzeichnungen « – sie zog das Wort in die Länge, als verachtete sie es – »machen dieser Entenmann und oder sein Auftraggeber so ein Spektakel?«
    »Wegen was sonst?«
    »Und wenn der Entenmann tatsächlich den Auftraggeber verrät, was kriegt er von euch?«
    »Seine Fingerabdrücke auf Silikonpads.«
    »Damit er beweisen kann, wie seine Fingerabdrücke nach Köpenick kommen«, sagte sie. »Ich gebe zu, das ist nicht der dümmste Teil des Plans. Aber auf die Idee wird er selbst kommen, der Typ war bei der Stasi und ist Detektiv. Der kennt solche Tricks.«
    »Das nützt ihm nicht viel«, sagte Matti. »Das würde jeder behaupten, der eine Bombe legt und nicht ganz bescheuert ist.«
    Sie musste doch grinsen. »Ganz schön ausgebufft. Das heißt, es nützt ihm gar nichts, wenn er weiß, wie ihr es gedreht habt.«
    »So ist es.«
    »Und was sollen ihm diese Pads nützen? Die könnte er doch auch selbst fabriziert haben.«
    »Ja«, sagte Matti. Daran hatte er auch schon gedacht. »Er kriegt auch ein Bekennerschreiben mit Details zu der Bombe, die niemand außer uns und den Bullen kennt.«
    »Dann ist aber der dran, der bei der Computerfirma eingebrochen ist.«
    Matti schwieg. Ja, es wurde eng. Die Bullen hatten Dornröschen schon auf dem Kieker. Nur beweisen konnten sie nichts. Sie durften keinen Fehler machen.
    Als Matti am Morgen seine Schicht beendete, ohne viel verdient zu haben, brachen Sonnenstrahlen durch die Wolken. Noch war nicht entschieden, ob es ein warmer Frühlingstag werden würde. Noch war der Wind beißend kalt.
    Auf dem Küchentisch lag ein Zettel mit Twiggys Handschrift: Bude ist wanzenfrei . Matti spürte die Erleichterung trotz seiner Müdigkeit. Er prüfte, ob mit der Küchenfensterbank alles in Ordnung war, überlegte, ob er eine Makarow mit ins Schlafzimmer nehmen sollte, verzichtete dann aber. Die Bullen waren bestimmt supernervös und würden beim geringsten neuen Verdacht die Wohnung wieder auf den Kopf stellen.
    Er legte sich hin und wurde nach knapp zwei Stunden von einem Klappern geweckt, das aus der Küche kam. Er stand auf und ging hin. Dornröschen kochte Tee, sie war auch hundemüde.
    »Noch nichts gekommen«, sagte sie. Ihr Blick wanderte zur Fensterbank und schien zu sagen: Hoffentlich brauchen wir die Dinger nicht.
    »Wo ist Twiggy?«, fragte er.
    »Pennt, kam spät nach Hause, hat aber die Bude noch gescannt.« Sie deutete auf den Zettel. »Immerhin.«
    Matti überlegte, ob er von seinem Gespräch mit Lily berichten sollte, aber was würde es bringen? »Wir dürfen dem oder seinen Leuten auf keinen Fall begegnen. Wir müssen die Sache auf einem Umweg abwickeln. Die Typen schnappen sich sonst einen von uns und halten ihm die Knarre an den Kopf.«

12: Call Me Lightning
    I n der Mail stand nur: Okay. Wie? Wann?
    Sie saßen am Küchentisch, und Matti war fix und fertig. Er hatte nicht mehr lange mit Lily gesprochen und fühlte sich mies, nicht nur, weil er müde war. Als er in der Nacht durch die Stadt

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