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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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eine
Fotofalle in ihre Einzelteile zerlegen.“
    Die
anderen lachten. Alle außer Markus. Aber das bemerkte niemand.
    „Auf
Bild Nummer 37 war ein Schatten in der linken oberen Ecke des Bildes zu sehen.
Auf Bild Nummer 38 war nichts zu sehen.“
    „Jetzt
spanne uns nicht so auf die Folter.“ Kaja stupste ihren Freund spielerisch in
die Rippen.
    „Auf
Bild 39 wurde es dann spannend. Der Schatten war zurück. Größer, etwas weiter
weg, besser belichtet – erratet ihr, was es war?“
    Markus
verdrehte die Augen. „Kinderkram.“
    Die
anderen zuckten ratlos mit den Schultern. Jeder warf dem anderen fragende
Blicke zu. Schließlich blickten sie gespannt wieder zu Tim.
    „Es war
die Spitze eines Leopardenschwanzes.“
    „Wow.
Echt?“
    „Das ist
ja toll.“
    Tim
grinste. „Ja, nicht? Das finde ich auch. Womit bewiesen wäre, dass Leoparden
tatsächlich in den Kreis der Kulturfolger gezählt werden können.“ Er verzog
sein Gesicht. „Allerdings würde ich mich schon freuen, wenn er sich beim
nächsten Mal ein wenig kooperativer verhalten würde. Stellt euch vor, Fotos von
einem lebendigen, atmenden Leoparden in unmittelbarer Nähe zur Zivilisation.“
Ganz verzückt hing er diesem verlockenden Gedanken nach. „Die Biester sind
extrem scheu und extrem vorsichtig. Der hier hat zwar seinen gewohnten
Wildwechsel benutzt, hat aber auf Höhe der Fotofalle einen Bogen geschlagen.
Ich bin extra nochmal zurückgegangen, um die Spuren genauer zu untersuchen. Die
Spuren folgen dem Wildwechsel bis zum Apparat. Dort hat er sich einmal im Kreis
gedreht. Dann ist er wohl hinten herum geschlichen, wobei er in bester
Katzenmanie mit dem Schwanz gepeitscht hat. Dabei sind wohl diese zwei Fotos
entstanden. Auf der anderen Seite angekommen, ist er wohl noch einmal kurz
stehen geblieben, sofern ich die Spuren richtig interpretiert habe.“
    „Und du
denkst, er hat das absichtlich gemacht mit dem Ausweichen?“
    „Absichtlich
oder nicht, er war auf alle Fälle sehr, sehr vorsichtig. Ich meine, er hat sich
sicher nicht gedacht ‚Achtung, hier will einer Fotos von mir machen. Mist, ich
habe meine Bikinifigur noch nicht zurück, ich gehe lieber hinten rum’“,
witzelte Tim.
    „Wenn du
sagst, Kulturfolger: Meinst du damit dasselbe, wie wenn hier von den
Kulturfolgern Fuchs und Wildschwein gesprochen wird?“, wollte Sierra wissen.
    Miri
verstand nur Bahnhof. Natürlich liebte sie Tiere über alles. Aber von
Wildtieren hatte sie nicht so viel Ahnung, wie sie gerade merkte. „Kann mich
einer mal aufklären über diese Kulturdingsbums und Füchse und Schweine?“
    Kaja
schaltete sich ein. „Kulturfolger werden diese Tiere genannt, welche aus
praktischen Gründen dem Menschen in die Städte folgen und davon profitieren.
Füchse ernähren sich von unseren Abfällen und sammeln unsere Schuhe“, sie
zwinkerte verschmitzt, „während sich die Wildschweine durch unsere
Schrebergärten fressen. Mäuse und Ratten haben dieses Verhalten ja schon seit
Jahrhunderten perfektioniert. Im Gegensatz dazu sind Vögel im Prinzip
Naturfolger. Um die Zeit der Industrialisierung verschwanden die meisten Vögel
aus den Städten. Erst mit all den Renaturierungsmaßnahmen fingen sie wieder an,
zurück zu kommen. Die Übergänge vom Land zur Stadt wurden fließender. In der
Landwirtschaft entwickelten sich immer mehr Monokulturen, während die Städte
wieder wildtierfreundlicher wurden.“
    „Wer
genau ist der Biologe von euch beiden?“, scherzte Miri.
    „Na, ich
hatte ja auch einen guten Lehrer.“ Sie beugte sich zu Tim und küsste ihn. Er
grinste zufrieden.
    „Auf jeden
Fall weiß ich jetzt Bescheid.“
    „Dafür
kannst du echt traumhaft kochen.“ Simon klopfte sich auf seinen zwar flachen,
aber im Moment gerade sehr gut gefüllten Bauch.
    „Das
stimmt“, bestätigten die anderen unisono.
    „Kann
ich einen Nachschlag haben? Oder haben wir diesem Vogel schon den Garaus
gemacht?“
    Miri
lachte. „Keine Angst, es hat noch reichlich von allem. Truthahn wird es wohl
die ganze nächste Woche noch geben. Will sonst noch jemand eine zweite
Portion?“ Fünf Teller wurden ihr entgegen gestreckt. „Okay. Am besten ihr
bleibt sitzen und ich komme mit dem Essen bei euch vorbei.“ Sie säbelte
großzügige Stücke vom Truthahn ab, reichte jedem eine weitere Portion Sauce und
Füllung und verteilte Rotkraut. Einzig beim Süßkartoffelauflauf schieden sich
die Geister. Während Sierra, Simon und Miri davon schwärmten, aßen die anderen
lieber

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