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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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den Schnee, der von seinen Pfoten fiel, wurde er
ständig abgelenkt. Immer wieder verfolgte er die kleinen Schneekugeln und
sprang ihnen verspielt nach, was den Schnee natürlich wieder aufs Neue fliegen
ließ. „Ein glücklicher Kater“, stellte sie laut fest. Verwundert, plötzlich
ihre Stimme zu hören, hielt er in seinem Spiel inne und drehte sich zu ihr um.
„Spiel ruhig weiter. Ich genieße nur die schöne Weihnachtsstimmung hier.“
    Obwohl,
mit Weihnachten hatte das nichts zu tun. Hier oben war es einfach immer schön.
Vor allem in der Nacht war die Ruhe so absolut, dass sie fast greifbar schien.
Eine angenehme Abwechslung, nachdem sie so lange mitten in der Stadt gewohnt
hatte. Einzig der Schrei einer Eule oder das Bellen eines Fuchses war manchmal
zu hören. Hier sagten sich tatsächlich Fuchs und Hase gute Nacht.
    Maxi
machte sich bemerkbar. „Kommst du? Mir frieren schon fast die Flügel ein.“
    Miri
vermutete zwar, dass das mehr oder weniger eine Ausrede zu ihren Gunsten war.
Sie war sich ziemlich sicher, dass Drachen nicht so leicht froren. Sie selber
hingegen klapperte bereits mit den Zähnen. Mit einem letzten Blick auf die
schöne nächtliche Landschaft drehte sich Miri zum Haus um. Drinnen empfing sie
eine wohlige Wärme. Es schien, als hätte Mathias sich mächtig ins Zeug gelegt
und den neuen Holzofen bereits mit dem Kamin verbunden und am Morgen gleich ein
Testfeuer gemacht. Die neuen Fenster erfüllten pflichtbewusst ihren Dienst und
isolierten ganz ordentlich, wie sie feststellte. Sie legte eine Hand auf die
noch warme Aussenseite des Ofens. Ihr Blick fiel auf den alten Esstisch, der
nach wie vor in seiner gewohnten Ecke stand. Ein kleines Körbchen, ausgekleidet
mit einem blauweiß karierten Baumwolltuch beherbergte einen Leib dunkles,
aromatisch duftendes Brot und eine kleine Salzmühle mit Salz aus den
Rheinsalinen. Dazu ein neuer Zettel mit der inzwischen schon sehr vertrauten
Handschrift. Bei dieser Beobachtung regte sich etwas in ihrem Kopf, eine
undeutliche Erinnerung. Doch sie bekam sie nicht zu fassen. Sie schob den vagen
Gedanken beiseite und widmete sich ihrer Post.
    Liebe
Miri
    Für
dieses Mal lasse ich alle meine erfundenen Namen beiseite, denn immerhin ist
Weihnachten. Da wir uns nicht persönlich kennen (auch wenn mir das sehr unwirklich
erscheint, ich habe inzwischen sehr wohl das Gefühl, dich zu kennen, ein
bisschen zumindest), wollte ich dir etwas Kleines schenken. Ganz traditionell,
Brot und Salz. Auf ein glückliches und reiches Leben in diesem neuen Zuhause.
Genieße deine neue Küche. Die Anschlüsse sowie das Bad oben sollten diese Woche
fertig werden. So kannst du bereits hier ins Neue Jahr starten.
    So
schnell schon? Das wäre ja großartig, freute sich Miri. Nicht, dass sie
unzufrieden war, drüben bei Kaja im Haupthaus. Aber gerade jetzt, wo auch Tim
wieder da war, wollte sie nicht länger als nötig stören. Sie las weiter.
    Das
Gelb der Küche und der Fries mit den Silhouetten der Graugänse gefallen mir
übrigens sehr gut. Hast du die Gänse selbst gemalt? Wenn du so weiter machst mit
den Verschönerungsmaßnahmen, kannst du das Haus spätestens im Frühjahr bei
‚Schöner Wohnen’ präsentieren.
    Sie
musste grinsen. Das wäre eine gute Werbung.
    Ich
muss jetzt los – vielleicht schaffen wir es ja noch in diesem Jahr, einander
auch im richtigen Leben kennen zu lernen. So oder so, ich freue mich auf deine
nächsten Zeilen mit Anweisungen für mich.
    Ein
Mann, der Anweisungen nicht nur mochte, sondern auch zuverlässig ausführte…
Miri ließ den Gedanken unvollendet.
    Weihnachtliche
Grüsse vom Unbekannten, der Briefe schreibt und ein Fenster für ein tolles
Geschenk hält.
    „Ist es
auch“, murmelte sie zustimmend. Sie ließ die Hand mit dem Brief sinken. Wo war
denn eigentlich Maxi abgeblieben? Normalerweise stand sie spätestens zu diesem
Zeitpunkt einen gefühlten halben Zentimeter hinter ihr und atmete ihr in den
Nacken, um nichts zu verpassen. In der Küche war sie nicht. Die war
zugegebenermaßen auch nicht annähernd groß genug, um einen Drachen zu
verstecken. Nur Chili saß in der Nähe des warmen Ofens und schnurrte vor sich
hin. Seine Art, ihr dezent zu verstehen zu geben, dass ein Mitternachtssnack
angebracht wäre. „Ich habe nichts hier, Kleiner. Da musst du schon warten, bis
wir wieder drüben sind.“ Sie streckte telepathisch ihre Fühler aus und rief
nach der Drachin. „Wo steckst du denn?“
    Nach
kurzer Verzögerung meldete sie

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