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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Fahrt vom Berg hinunter
hatte seine Tücken. Sie hatte natürlich Winterreifen, aber so ein Allradantrieb
wäre doch ganz praktisch.
    Aber ich
werde ja jetzt reich, dann kauf ich mir ein neues Auto, sprach sie sich selber
gut zu.
    Aus dem
Augenwinkel entdeckte sie das rosagefärbte Schimmern, das Maxis Anwesenheit
ankündigte. „Ach, du kommst mit?“
    „Ja, ich
dachte, ich begleite dich. Von Burgfräuleinmode hast du nicht viel Ahnung.“
    „Burgfräulein?“
Ungläubig warf sie ihrer Drachenfreundin einen Blick zu. „Ich hatte eher an
Xena gedacht?“
    „Xena
wer?“
    „Na, die
Kriegerprinzessin.“
    „Kriegerprinzessin!“
Die Drachin ließ eine kleine rosa Rauchwolke aus den Nüstern entweichen. Ein
sicheres Zeichen dafür, dass sie nachdachte. „Auch gut. Ich bin so oder so die
richtige Fachperson.“
    Miri
schmunzelte. Das musste ihr erst einmal wer nachmachen. Ein eigener modeaffiner
Drache. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Straße, die sich in
diesem Abschnitt einige Male verengte. Natürlich musste ihr ausgerechnet jetzt
in diesem Regen ein Auto entgegenkommen. Ihre Scheibenwischer bemühten sich
redlich, konnten aber gegen die Wassermassen nicht wirklich etwas ausrichten.
Vorsichtshalber hielt sie an einer der breiteren Stellen, um den von unten
kommenden Wagen passieren zu lassen. Es war ein Pickup. Wer wohl zu ihnen hoch
wollte?
    „Wenn du
das Auto nicht kennst, könnte es Mathias sein.“
    Verblüfft
schaute sie zu Maxi hinüber. Das könnte natürlich sein. Sie schaute wieder auf
die Straße. Fast hätte sie den Moment verpasst. Sie konnte noch einen kurzen
Blick auf den Fahrer erhaschen. Und stutzte. Ein heißer Blitz fuhr durch ihren
ganzen Körper. Vom Kopf bis in die Zehen und wieder hinauf, bis zu ihrem Bauch,
wo die Wärme weiter vor sich hin glühte.
    „Was ist
denn mit dir los?“, fragte Maxi. „Hast du einen Geist gesehen?“
    Miri
schüttelte sich wie eine nasse Katze. „Nein, nein, es ist nichts. Ich scheine
nur überall meinen Australier zu sehen. Offenbar hat Sierras Bruder, wenn er es
überhaupt war, eine leichte Ähnlichkeit mit ihm.“ Sie schob den nagenden
Gedanken weg, atmete tief durch und setzte ihren Weg nach unten fort.
    Eine
Kurve weiter oben am Berg hielt das andere Auto an. Irritiert schaute Mathias
in den Rückspiegel. Aber natürlich war der andere Wagen nicht mehr zu sehen.
Nachdem er noch diese Kurve genommen hatte, stand ja auch ein Stück Berg
dazwischen, guten Morgen, erinnerte er mit sich selber. War das etwa die
sagenumwobene Miri gewesen? Wären da nicht immer ihre handschriftlichen
Nachrichten gewesen, wäre er schon lange zu dem Schluss gekommen, seine
Schwester und Kaja hätten sie erfunden. Seltsam. Irgendwie war sie ihm bekannt
vorgekommen. Er konnte die Erinnerung nur nicht platzieren. Wahrscheinlich
spielte ihm nur seine Wahrnehmung einen Streich. Er hatte nur einen kurzen
Blick erhascht und dank des Regens war die Sicht mehr schlecht als recht.
Ungeduldig zuckte er mit den Schultern und startete den Motor.
    Während
sie den Stoffladen nach geeigneten Materialien durchstreifte, fühlte sich Miri
seltsam wehmütig. Normalerweise machte ihr diese Aufgabe total Spaß. Heute
jedoch konnte sie sich nicht richtig auf das Erlebnis einlassen.
    Auch
Maxi fiel das auf. Als sie das fünfte Stoffmuster nur lustlos hin und her
wendete und unentschlossen zurücklegte, beschloss sie, genug sei genug. Ihr
Schützling brauchte dringend ihre Freundinnen und Schokolade. Da ersteres
schneller zu beschaffen war, dirigierte sie Miri entschlossen zu einem Sofa,
das in der Sektion mit den Stoffmustern stand. „Warte hier.“
    „Was?
Ich muss doch noch…“
    „Vertrau
mir.“
    Miri
hatte keine Energie, sich gegen das resolute Auftreten der Drachin zu wehren
und setzte sich folgsam hin. Ohne großes Interesse blätterte sie in einer
Nähzeitschrift.
    Im
Handumdrehen war Maxi wieder da, einen großen Becher mit heißer Schokolade in
der Hand. „Trink das. Ich bin gleich wieder da.“
    Verdutzt
schaute Miri ihr nach, das dampfende Gebräu in der Hand. Autsch. Es war
verflixt heiß. Und duftete verboten gut. Es hatte auch seine Vorteile, mit
einem fürsorglichen Drachen einkaufen zu gehen. Sie entspannte sich ein wenig.
    Kurz
darauf tauchte Maxi wieder auf, sechs Stoffmuster in der Hand. „Magenta für
dich, grün für Sierra und blau für Kaja. Wie klingt das?“
    „Gute
Wahl“, stimmte sie ihr zu und befühlte die Textur der Stoffe. „Diese zwei

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