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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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angehalten hatte. „Ich bin
froh, dass es dir gefällt.“
    Unschlüssig
strich sie nochmals über das Holz. Abrupt wandte sie sich ihm zu. „Hilfst du
mir, es hochzutragen?“, fragte sie ihn unvermittelt.
    „Klar“,
antwortete er verdutzt.
    Himmel,
war die Frau und ihre Stimmungen schwer einzuschätzen. Dass sie so gut roch,
half auch nicht gerade. Ihr unverkennbarer Duft stieg ihm in die Nase. Seine
Nasenflügel weiteten sich.
    „Worauf
wartest du noch? Alleine kriege ich das Teil nicht raus.“
    „Solltest
du überhaupt so schwer tragen?“, fragte er besorgt. Er erinnerte sich schwach
an irgendetwas in der Art. Vermutlich hatte ihm das einer seiner Freunde
erzählt, der bereits Kinder hatte.
    Sie
schnaubte. „Ich bin schwanger, nicht krank. Es ist alles bestens und du hilfst
ja mit. Ich nehme mal an, du hast keine Eiche verarbeitet, sondern so wie es
aussieht leichtes Kiefernholz. Also, wollen wir?“
    Er
kapitulierte und klappte seinen Mund wieder zu. Nachdem alle ihre genannten
Punkte legitim und sinnig waren, beeilte er sich, mit anzufassen. In
erstaunlich kurzer Zeit hatten sie das Kinderbett gemeinsam in den ersten Stock
bugsiert. Von ihm unbemerkt hatte Maxi dabei geholfen. Miri war ganz froh
darüber. Sie wollte kein Risiko eingehen und die Treppe wäre normalerweise sehr
mühsam gewesen. Wenn der Mann sie nach dieser Aktion zusätzlich für Superwoman
hielt, war das nur ein Vorteil. Obwohl das Drachenkind vorerst mit ihr im
Zimmer schlafen würde, dirigierte sie ihn in das noch leere Kinderzimmer. Maxi
würde ihr später sicher helfen das Teil zu verschieben. Sie konnte ihn
unmöglich in ihr Zimmer lassen. Dort sah es momentan wie nach einer Explosion
im Kleiderschrank aus. Zudem wäre ihr das zu intim erschienen. Sie wartete gar
nicht erst ab, ob er noch etwas zum Zimmer sagen würde sondern drehte sich auf
dem Absatz um und stiefelte wieder die Treppe hinunter. Zugegebenermaßen in
Socken. Würdevoll eben. Sie hielt ihm bereits die Tür auf, als er ihr mit ein
wenig Verspätung nach unten folgte.
    „Also
gut. Entschuldigung angenommen“, teilte sie ihm mürrisch mit. Sie starrte seine
Brust an und hob dann den Blick, um ihm in die Augen zu sehen. Wieso musste der
Mann auch nur so groß sein. Noch ein Grund, der gegen ihn sprach, auch wenn
ihre weiblichen Teile da offensichtlich anderer Meinung waren.
    Belustigt
beobachtete er sie. Jetzt hatte sie offensichtlich ein freundliches
Schultertätscheln geplant und eine formale Verabschiedung. Spontan entschied er
sich, das zu ändern. Es gab Zeiten zum Abwarten und Zeiten, in denen schnelles
Handeln gefragt war. Er bewegte sich schnell, zog sie mit einer Hand um ihre
Taille in einer fließenden Bewegung an seinen Körper. Ihren Protestlaut
ignorierte er erst mal und senkte seine Lippen auf die ihren. Ja. Es fühlte
sich noch genau so gut an wie beim ersten Mal. Er genoss die weiche Fülle, die
Kante ihrer Zähne, die sich in seinen Lippen verfingen, den Druck ihrer Finger,
die sich in seine Oberarme gruben. Ob aus Genuss oder Protest, darum würde er
sich später kümmern. Sehr viel später. Eigentlich hatte er gedacht, er würde
sie küssen, feststellen, dass die Erinnerung besser war als die Realität und
dann zur wir können doch Freunde sein- Schienezu wechseln. Was er
nicht bedacht hatte, war, dass er mehr wollte nach diesem Kuss. Sehr viel mehr.
Er war nicht besonders zurückhaltend. Zurückhaltung wurde sowieso überwertet,
beschloss er. Diese hatte ihn bisher nicht sehr weit gebracht.
    Miri
konnte nicht mehr atmen. Oder atmete zu schnell. Das mit dem vernünftigen
Denken funktionierte gerade definitiv nicht. Ihre Nervenenden schienen Feuer
gefangen zu haben. Flüssiges Feuer, das sich von ihrer Mitte im ganzen Körper
zu verteilen schien. Die Wirkung, die er auf sie hatte, sollte verboten sein.
Sie fühlte, wie sie kurz davor stand, sich komplett aufzulösen. Sie entschloss
sich, ihn endlich wegzustoßen. Wie sie es von Anfang an vorgehabt hatte. Also
die ganze Zeit. Das würde sie tun, gleich – da ließ er sie los und trat einen
Schritt zurück. Unbewusst leckte sie sich über die Unterlippe.
    Ihre
Wangen waren gerötete, die Pupillen schwarze Teiche. Zum Anbeißen sah sie aus.
Doch er hielt sich zurück und nutzte ihre momentane Sprachlosigkeit für den
Rückzug. Er lächelte, ein äußerst zufriedenes Lächeln.
    „Dafür
werde ich mich nicht entschuldigen. Bis bald einmal.“
    Er
winkte und sprang in sein Auto.
    Maxi
trat hinter Miri

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