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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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gepresst schlich sie
sich ans Fenster um nachzusehen, von welchem Prachtexemplar ihr Drache da
sprach. Mathias??? Was wollte denn der hier?
    „Ich
schlage vor, du ziehst dir was über und findest es raus. Es sei denn, du
möchtest ihm die Tür gerne so öffnen? Ich bin sicher, er wird nichts dagegen
haben.“ Sie ließ ein glucksendes Lachen hören und materialisierte sich in ihrem
Zimmer. Violette und pinkfarbene Funken stoben und verteilten sich im ganzen
Raum.
    Miri
hatte sich schon oft gewundert, weshalb nicht alles in ihrer unmittelbaren
Umgebung in Glitzerstaub versank. Das Zeug musste sich irgendwie verflüchtigen.
Sie warf das besagte Handtuch ihrer Drachin an den Kopf. Diese Aktion
verstärkte das Lachen allerdings nur noch. Aber sie hatte jetzt keine Zeit,
sich um hysterisch kichernde Drachen zu kümmern. Es läutete nochmals.
    „Ich
komme gleich“, rief sie und wühlte hektisch in ihren Klamotten nach einem
passablen Oberteil. Sie entschied sich für ein weites Baumwollshirt mit
Dreiviertel-Ärmeln und einem großzügigen Ausschnitt. Maxi riss die Augen auf
und nickte anerkennend. Miri warnte sie mit einem Blick vor weiteren
Kommentaren. Sie wusste, dass das dunkle Blau die Farbe ihrer Augen betonte.
Wenn es noch weitere Vorzüge betonte, umso besser. Kleine Leute mit kurzen
Beinen mussten mit dem arbeiten, was sie hatten, fand sie. Ein schönes
Dekolletee war gerade zur Hand. Während sie die Treppe zwei Stufen auf einmal
nehmend hinunter sprang, fuhr sie sich hastig mit den Fingern durch ihre kurzen
Locken.
    „Hallo,
ich dachte, du bist wütend auf den Typen? Weshalb jetzt dieser ganze Aufwand?“
Adrian. Natürlich.
    Nur
leider hatte sie gerade keine Zeit für philosophische Grundsatzdiskussionen mit
einem Geist. Deshalb beschränkte sich auf einen Satz im Vorbeigehen. „Weil ich
gerne gut aussehe, während ich meine Feinde in den Boden stampfe.“
    Das
brachte ihn zum Verstummen. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Vor der Tür
hielt sie inne und nahm sich eine Sekunde Zeit, tief durchzuatmen. Sie wollte
nicht, dass er den Eindruck erhielt, sie hätte sich seinetwegen beeilt. Sie
spürte, wie die Drachin sie drängte, endlich vorwärts zu machen. Madame war
anscheinend äußerst neugierig, was es mit Mathias Besuch auf sich hatte. Gut.
Damit waren sie schon zu zweit.
    Miri
öffnete die Tür. Verdammt. Maxi hatte nicht übertrieben. Sie hätte schwören können,
dass er bei jeder Begegnung besser aussah. Vermutlich war das zurückzuführen
auf irgendeine seltsame Schwangerschaftshormongeschichte, beruhigte sie sich.
Verspätet fiel ihr ein, dass man sein Gegenüber normalerweise begrüßte, wenn
man die Tür öffnete.
    Er
kam ihr zuvor. „Hallo Miri, gut siehst du aus.“
    Überrumpelt
von dem Kompliment, fragte sie unwirsch: „Was machst du denn hier?“
    In
seinen Augen blitzte es schalkhaft. „Glaubst du mir, wenn ich dir sage, ich sei
zufällig in der Gegend gewesen?“
    „Falls
du Kaja besucht hast, klar.“
    An
seinem Blick konnte sie ablesen, dass das nicht der Fall war.
    „In
diesem Fall eher nicht, nachdem man fast eine Viertelstunde den Berg hochfahren
muss um hierher zu kommen, wo nur dieser Hof und sonst fast nichts ist.“ Sie
taxierte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Er
ließ ein tiefes Lachen hören. Was ihn nur sympathischer machte. Das konnte sie
gar nicht gebrauchen. Optisch war er schon anziehend genug. Sie wollte nicht
auch noch gegen Sympathien kämpfen. Wütend sein und bleiben war so schon
anstrengend genug.
    „Erwischt.
Ich habe etwas für dich gemacht und wollte es vorbei bringen.“
    Misstrauisch
fragte sie nach: „Für mich?“
    „Na
ja“, jetzt wurde er verlegen. Endlich, schoss ihr durch den Kopf. „Eigentlich
für das Kleine.“
    Er
wandte sich Richtung Auto und bedeutete ihr mit einem Wink seiner Hand, ihm zu
folgen. Widerstrebend tat sie wie geheißen und trottete ihm hinterher.
Geschickt öffnete er die Heckklappe des himmelblauen Lieferwagens. Er trat
einen Schritt beiseite und Miri erstarrte. Ein Kinderbett. Aus Massivholz, so
wie es aussah. Sie trat ehrfürchtig einen Schritt näher. Die obere Kante des
Kopf- und des Fußteils war mit der halben Arche Noah bevölkert. Jemand hatte
sich die Mühe gemacht, die verschiedenen Tiere aus dem Holz zu schnitzen. Sie
wirkten so lebendig, als würde eines mit dem anderen Fangen spielen.
    Miri
räusperte sich. „Wunderschön“, gab sie widerwillig zu.
    Er
stieß erleichtert den Atem aus, den er unbewusst

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