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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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mehr am Rheinfall.
Treffen wir uns dort.“
    Das
ganze wurde immer seltsamer. Sie konnte sich nicht erinnern, überhaupt jemals
mit ihrem Onkel am Rheinfall gewesen zu sein. Andererseits konnte es ihr nur
recht sein, wenn sie nicht den ganzen Weg nach Zürich zurücklegen musste. Wenn
er seine Erinnerungen nicht im Griff hatte, war das nicht ihr Problem.
    „Heute
Nachmittag um drei?“
    Das
war sehr kurzfristig. In einer halben Stunde müsste sie los. Doch nachdem sie
keine Termine hatte, sagte sie zu. Wenigstens hätte sie es dann hinter sich.
Sie versprach sich nicht viel von der Begegnung. Ziemlich sicher waren es nur
leere Worte, die nach ein paar Minuten in der Gegenwart des anderen durch
Beleidigungen ersetzt würden. Sie machte sich da nichts vor. Immerhin kannte
sie ihren Onkel lange genug. Und doch ertappte sie sich dabei, wie sie, wie
schon so oft zuvor, hoffte, diesmal würde es anders sein. Vielleicht hatte ihn
die Aussicht auf ein Großkind tatsächlich milder gestimmt. Sie steckte das
Telefon in ihre Tasche und begann ihre Sachen aufzuräumen.
    Sie
ignorierte Maxi und Adrian, die beide gleichzeitig anfingen auf sie einzureden.
„Total schlechte Idee...“ „... irgendwo habe ich diese Stimme schon einmal
gehört. Und nicht in einem guten Zusammenhang...“
    Sie
ignorierte beide und ging hinein um sich für das Treffen umzuziehen.
    Eine
halbe Stunde später wollte sie das Haus verlassen. Maxi sah das offensichtlich
anders. Sie war eine furchteinflößende Erscheinung. In ihrer vollen Größe, die
Flügel ausgebreitet, stand sie auf den äußeren Treppenstufen und versperrte ihr
zähnefletschend den Weg. Aus ihrem Rachen drangen violetten Rauchschwaden, in
denen pinkfarbene Funken glommen.
    „Geh
da nicht hin, meine Kleine“, beschwor sie ihren Schützling mit grimmiger Miene.
    Gleichzeitig
hielt Adrian sie am Ärmel fest. „Bleib hier, ich habe ein ganz schlechtes
Gefühl.“
    Sie
riss sich los von dem Geist und stellte sich ganz dicht vor die Drachin hin,
Arme in die Hüften gestemmt.
    „Ich
weiß nicht, was mit euch beiden los ist. Ich werde mich jetzt mit meinem Onkel
an einem öffentlichen Platz treffen. Und ja, er ist ein Arschloch. Das wird er
mir vermutlich auch heute bestätigen. Aber das muss ich selber herausfinden.
Ich möchte mir später nicht vorwerfen müssen, die Chance auf eine Versöhnung
vertan zu haben. So. Und jetzt lasst mich durch.“
    Ihre
Stimme hatte einen stählernen Klang angenommen. Ihre dunkelblauen Augen
blitzten. Widerwillig trat Maxi einen Schritt zurück. Sie ahnte, wenn sie Miri
jetzt mit Gewalt zurückhielt, würde das ihrer Beziehung gewaltig schaden.
Ungläubig sah Adrian zu, wie sie Miri vorbei ließ und auch nicht eingriff, als
sie in ihr Auto stieg und davon fuhr.
    „Du
lässt sie gehen? Einfach so? Lässt zu, dass sie blindlings in ihr Unglück
rennt?“
    „Was
weißt du schon darüber“, unterbrach Maxi ihn unwirsch.
    Sie
hatte auch ein ungutes Gefühl. Andererseits machten Miris Worte durchaus Sinn.
Was konnte er ihr an einem öffentlichen Ort schon groß anhaben. Zudem hatte sie
fast fünfzehn Jahre bei ihm überlebt. Adrians eindringliche Stimme riss sie aus
ihren Grübeleien.
    „Ich
habe diese Stimme schon einmal gehört.“
    „Ja
und?“
    „Ich
kann mich bloß nicht mehr erinnern, wo und in welcher Situation.“
    „Na
dann streng dich ein bisschen mehr an!“, blaffte der Drache.
    Adrian
wich unwillkürlich einen Schritt zurück und zog den Kopf ein. „Ich glaube
nicht, dass Druck in einer Situation wie dieser hilfreich ist“, schnappte er.
    Sie
verdrehte genervt die Augen. Zu nichts waren sie zu gebrauchen, diese Geister.
Wusste sie es doch.
    „Ich
hab’s!“, rief er plötzlich aus.
    Ohne
viel zu erwarten, drehte Maxi sich zu ihm um. „Was ist?“
    „Ich
weiß wieder, wieso ich die Stimme erkannt habe. Vor ein paar Wochen habe ich
einen Eindringling verjagt.“
    Auf
der Stelle war Maxi ganz Ohr und sehr besorgt. „Was wollte der Mann denn?“
    Adrian
runzelte die Stirn, während er angestrengt sich zu erinnern versuchte. „Er
hatte es auf Miris Auto abgesehen. Als ich ihn überwältigt habe, hat er
geflucht und Hölle und Verdammnis auf uns alle herab beschworen.“ Er zuckte mit
den Schultern. „Nicht dass es einen Effekt hatte, soweit ich das beurteilen
kann.“
    Maxi
überlegte fieberhaft. Das würde ja heißen...
    Sie
war pünktlich, stellte Miri zufrieden fest. Sie hatte nicht gedacht, dass sie
das schaffen würde, nachdem ihre

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