Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
Maxi mit liebevoller Stimme in ihre Gedanken.
„Ruhe
auf den billigen Plätzen. Pass lieber auf, dass dein Drachenhund und das
Drachenkind sich nicht unautorisiert an den Plätzchen vergreifen.“
„Wird
gemacht, Chef.“ Maxi salutierte und verschwand wieder aus ihrem Kopf. Geschickt
richtete sie auf einem Tablett Grissini, die sie in ein hohes Glas gestellt
hatte, und verschiedene Sorten von Chips in farbigen Tonschalen an. Sie fügte
einen Teller mit kernlosen Trauben und Apfelschnitzen hinzu. Miri atmete tief
ein und wieder aus. Es half alles nichts, sie musste da wieder rein.
Mathias
steckte den Kopf durch die Tür und grinste, als er sie sah. „Und? Haben sie
dich gefressen?“
Sie
streckte ihm die Zunge raus. „Ha ha.“
Er
trat zu ihr und legte einen Arm um sie. „Komm, es warten schon alle auf dich.“
„Luna
sicher nicht.“
„Luna
nicht“, stimmte er ihr zu. „Kein Wunder, so viel Aufmerksamkeit bekommt sie
nicht alle Tage.“
Sie
lachte. „Also gut. Auf in den Kampf.“
Mathias
nahm ihr das Tablett ab und begleitete sie in die Stube.
„Chips.
Toll. Darf Luna auch Chips essen?“ Diese Frage kam von Sierra. So viel sie von
Tieren verstand, so wenig verstand sie von Kleinkindern. Zumindest erweckte sie
diesen Anschein.
Miri
vermutete manchmal, dass das alles nur Show war.
Jackie
drehte sich zu Mathias um und pflückte ein Apfelstück vom Teller. Die silbernen
Reifen an ihrem Arm glitzerten und gaben ein klirrendes Geräusch von sich. „Gib
meine Enkeltochter her. Ich möchte sie gerne kennenlernen, bevor du sie
vergiftest.“
Sierra
grinste, händigte aber pflichtbewusst das kleine Mädchen ihrer Mutter aus. Wie
es ihre Art war, gluckste sie vor Freude, als die fremde Frau sie in Empfang
nahm.
Stolz
sah Miri zu, wie sie erst unbefangen nach Jackies leuchtendem Schal griff und
sich als zweites Olivers Nase vornahm. Sie hoffte, ihre Kleine würde sich diese
Unbefangenheit und ihren Mut bewahren können. Sie würde auf jeden Fall alles in
ihrer Macht stehende dafür tun, um sie dabei zu unterstützen. Mathias hatte
inzwischen das Tablett auf dem Tisch abgestellt und trat wieder zu ihr hin. Mit
einer fließenden Bewegung zog er sie an seine breite Schulter und drückte ihr
einen Kuss auf die Wange.
„Hättest
du das gedacht, letztes Jahr? Jetzt hast du nicht nur eine Tochter sondern eine
ganze Familie. Unsere Luna hat soeben alle Herzen erobert und alle richtigen
Knöpfe bei meinen Eltern gedrückt.“
„Ganz
praktisch, so einen Herzensbrecher in der Familie zu haben. Wer hätte das
gedacht, dass eine Elfe und ein australischer Kuhhirte so etwas entzückendes
Zustande bringen.“
„Oh,
Kuhhirte. Das kriegst du zurück“, flüsterte er ihr ins Ohr, während er sanft an
ihrem Nacken knabberte.
Ein
angenehmer Schauer überlief sie. „Ich kann es kaum erwarten. Aber jetzt muss
ich erst mal unsere Prinzessin schlafen legen.“
Die
ersten Anzeichen von Müdigkeit waren deutlich erkennbar. Zwar immer noch
friedlich, rieb sie sich doch immer öfter ihre blauen Augen. Miri hob Luna
hoch, die inzwischen auf Olivers Bauch angelangt war und legte sie sich in die
Beuge ihres linken Arms.
„Essenszeit,
meine Kleine und dann ab ins Körbchen.“ Fürsorglich reichte ihr Mathias Vater
das gefärbte Baumwolltuch nach, welches die Kleine überall herumschleppte.
Beziehungsweise derjenige herumschleppte, der das Kind gerade hatte. Die kleine
Hoheit machte das natürlich noch nicht selber. Doch alle hatten ziemlich
schnell herausgefunden, dass sie schnell sehr unzufrieden und sehr laut werden
konnte, wenn es nicht in Sichtweite und greifbarer Nähe rum lag.
„Danke.
Bis gleich“, verabschiedete sie sich von der Runde.
Kaja
und Sierra sprangen auf. „Wir kommen mit.“
„Erwachsene
Gesellschaft ist immer willkommen.“
Sie
grinste. „Bringt ihr sie schon einmal hoch? Ich wärme nur kurz das Fläschchen
auf. Nehmt Nepomuk mit. Eine Ruhepause schadet dem kleinen Rabauken nicht.“ Sie
hatte vor zwei Wochen abgestillt und auf feste Nahrung und Pulvermilch
umgestellt. Was bedeutete, dass sie heute bereits ein Glas Wein genießen durfte
und ihren Frühstückskaffee auch wieder bekam. Herrlich.
Sie
übergab die schläfrige Luna Kaja und wollte in die Küche gehen, als Jackie sie
am Arm berührte. Verwundert drehte sie sich zu ihr um. „Ich wollte nur sagen,
herzlich willkommen in der Familie.“
„Oh.“
Miri wusste gar nicht was sie sagen sollte.
„Eine
süße Tochter habt ihr, du und
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