Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
zu ihrer schuppigen Freundin um. „Weißt du was? Ich schreibe ihm
einen Text und schlage ein persönliches Treffen vor.“
Flink
tippte sie eine entsprechende Mitteilung in ihr Handy. Als sie fertig war,
hielt sie es Maxi vors Gesicht. „Hier. Zufrieden?“
Die
Drachin nickte. „Und nur damit das klar ist.“ Sie tippte Maxi mit dem Zeigefinger
auf die Brust.
„Au!“
Sie
ignorierte das Theater. „Bei diesem Treffen will ich keinen von euch dabei
haben. Dich nicht und auch deinen neuen besten Freund Adrian nicht!“ Sie machte
auf dem Absatz kehrt und ließ die Drachin stehen.
20.
April 2013
Miri
klopfte das Herz bis zum Hals. Gleich würde Mathias vorbeikommen. Sie hatte
sich mit ihm extra auf dem Panoramaweg bei der großen Kastanie verabredet. Weit
weg von neugierigen Augen und Ohren. Lance hatte sie gebeten, Maxi beschäftigt
zu halten. Zum Glück war er leicht mit Holunderschnaps zu bestechen. Adrian
blieb hoffentlich in der Nähe des Hofes, wie es seine Gewohnheit war, seit der Schatz gefunden war. Sie runzelte die Stirn. In letzter Zeit wirkte der
Geist oft abwesend. Sie wusste nicht, was ihn plagte, aber sie würde es
herausfinden. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Noch zwei Minuten. Aus
lauter Sorge, sie könnte wie immer zu spät sein, war sie jetzt tatsächlich zu
früh hier aufgekreuzt. Hätte sie ihn warten lassen sollen? Ihr war schlecht vor
Aufregung.
Es
gibt keinen Grund zur Aufregung, versuchte sie sich zu beruhigen. Aber es half
nichts. Da sah sie seinen Haarschopf auftauchen. Ein strahlendes Lächeln
breitete sich über ihr Gesicht aus.
„Hallo!“
Er
erwiderte das Lächeln. Er war so froh, sie heil und gesund da stehen zu sehen.
Er wollte nie wieder eine solche Scheißangst ausstehen. Mathias legte die
letzten paar Meter zurück und blieb vor ihr stehen.
„Ebenfalls
hallo.“ Er machte einen Schritt auf sie zu und wollte sie umarmen. Sie wich vor
ihm zurück und hielt ihn mit ihren ausgestreckten Handflächen auf Abstand. Er
hob seinerseits die Hände, ein amüsiertes Fragezeichen in seinen Augen.
„Echt
jetzt? Ich dachte, ich hätte mir ein paar Umarmungs-Bonuspunkte verdient.“
Sie
schmunzelte. „Verdient hättest du die sicherlich. Aber ich will erst noch was
mit dir besprechen. Dabei brauche ich einen klaren Kopf.“
Er
grinste.
„He,
du brauchst gar nicht so selbstgefällig in die Weltgeschichte zu schauen.“ Sie
verpasste ihm einen spielerischen Schubs.
„Ich
dachte wir hätten uns darauf geeinigt, die Hände bei uns zu behalten?“ Er sah
sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Tja,
dann gilt das wohl nur für dich.“ Sie wartete seine Antwort nicht ab, sondern
ging los. „Kommst du? Ich kann besser sprechen, wenn ich mich bewege.“
Da
er gespannt war, was sie mit ihm besprechen wollte, enthielt er sich eines
Kommentars und beeilte sich, zu ihr aufzuschließen.
„Unsere
Kennenlern-Geschichte war ja ein wenig unkonventionell.“
„Aber
schön“, fügte er verschmitzt hinzu.
„Stimmt.
Aber zurück zum Thema. Sonst verliere ich meinen Faden.“
Mit
einer Geste verschloss er symbolisch seinen Mund.
Ein
Lächeln stahl sich in ihr ernstes Gesicht. „Ich hatte mich ein bisschen
verliebt in dich in dieser Nacht. Doch dann schob ich dich in den hintersten
Winkel meines Herzens. Ich hatte mir nämlich genau um diese Zeit herum
vorgenommen, mich erst einmal um mein eigenes Leben zu kümmern. Da waren Männer
nicht vorgesehen. Die waren erst wieder eingeplant, wenn ich alles im Griff
hatte. Dann brauchte Kaja Unterstützung, wie du weißt. Kaum verlief Kajas Leben
einigermaßen in geregelten Bahnen stürzte meines ins Chaos. Also noch mehr, als
es sowieso schon war. Ich entdeckte, dass ich schwanger bin. Von dir.“
Er
wollte sie unterbrechen, doch sie schnitt ihm das Wort ab.
„Lass
mich ausreden. Bitte“, fügte sie hinzu.
Er
nickte.
„Leider
hatte ich deine Telefonnummer verschlampt. Ich wusste nur, wie du aussahst,
dass du frisch aus Australien gekommen warst und dich Matt nanntest. Ich hatte
keine Ahnung, wo du wohnst, wie dein Nachname lautet und ob du überhaupt noch
in der Schweiz bist. Hart, aber na gut. Somit musste ich mich mehr oder weniger
alleine entscheiden, was ich jetzt machen wollte. Erschwerend kam dazu, dass
mich meine Familie praktisch von heute auf morgen verstieß. In meinem Fall hieß
das nicht nur, keine familiäre Unterstützung sondern auch, keinen Job mehr zu
haben. Zum Glück hatte ich wunderbare Freundinnen wie
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