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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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ihre
Tasche vom Haken. Sie verließ die Wohnung, schloss hinter sich ab und sprang
immer zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hinunter. Unten trat sie auf
den Gehweg und wandte sich nach rechts, Richtung Straßenbahnhaltestelle. Sie
wollte sich neues Plastilin besorgen und farbige Metallfolie kaufen. Dann würde
sie den ganzen Abend damit beschäftigt sein, Drachen zu fabrizieren. Mit
glänzenden Schuppen und ausdrucksvollen Gesichtern, in verschiedenen Größen und
Haltungen, so dass sie an den verschiedensten Stellen, zum Beispiel auf einem
Fensterbrett oder als Bücherstütze, Verwendung finden konnten. Entweder bei ihr
zu Hause oder bei einer ihrer Drachenschwestern. Sie grinste in sich hinein. An
Drachen mangelte es momentan wirklich nicht. Die beiden würden Augen machen.
Sie war sich aber nicht sicher, ob sie morgen gleich mit beiden Neuigkeiten
herausrücken würde. Mal sehen.
    In
der Zwischenzeit hatte sich Maxi auf den Zürcher Hausberg, den Üetliberg,
geflüchtet und sah zu, wie die letzten Strahlen der Wintersonne die
gegenüberliegende Seeseite vergoldeten. Ihre Gedanken waren jedoch ganz
woanders. Nämlich rund fünfzig Jahre zurück. Das war eine Zeit gewesen! Ihr
entwich ein aus tiefstem Herzen kommender Drachenseufzer, wobei eine graue
Rauchfahne aus ihren Nasenlöchern entwich. Damals war sie jung und idealistisch
gewesen. Sie war zu dieser Zeit Studentin an der Drachenuniversität gewesen und
hatte alte Sprachen und neue Brauchtümer studiert. Während des Studiums hatte
sie Lance kennengelernt und sich prompt in den charmanten Drachen verknallt.
Doch dann war etwas vorgefallen, was sie nicht ignorieren konnte. Auch nicht
Lance zuliebe. Wie erwartet hatte das dazu geführt, dass sie von der
Universität verbannt wurde und beim Drachenrat in Ungnade gefallen war. Was so
viel hieß, dass sie nicht denselben Weg gehen und um eine Audienz konnte wie
ihr blauer Drachenkollege. Sie kratzte sich unter dem linken Flügel und
glättete mit einer langen Kralle die darunter liegenden Schuppen. Also musste
sie sich entweder in Geduld üben, bis sie selber herausfand, was hier gespielt
wurde, oder sie biss in den sauren Apfel und bat Miri darum, sie Lance
vorzustellen. Allein die Vorstellung ließ eine weitere Rauchwolke aus ihren
Nüstern entweichen. Letzteres kam definitiv nicht in Frage. Blieb also noch die
Option mit der Geduld. Maxi trommelte mit den Krallen ihrer rechten Pranke auf
das Geländer. Leider war Geduld nicht ihre Stärke, auch wenn sie immer
versuchte, Miri das weiszumachen. Aber im Prinzip war es auch egal, weshalb die
drei zusammengefunden hatten. Solange die beiden anderen für Miri gute
Freundinnen waren, konnte ihr das nur recht sein. Denn Miri stand unter ihrem
Schutz. Und jetzt auch das kleine ungeborene Drachenkind, dessen Schicksal
momentan noch in den Sternen stand. So, das waren jetzt genug Sorgen und
trübsinnige Gedanken für eine Woche, beschloss sie. Sie stand auf, streckte
sich zu ihrer vollen Größe und breitete die Flügel aus, um den Üetliberg
hinunter zu fliegen. Sorgsam darauf bedacht, die anderen Vögel nicht durch von
ihr verursachte Turbulenzen zu stören, machte sie sich auf Richtung Wiedikon,
wo Miris Zuhause lag.
    Miri
war inzwischen im Do-it-yourself Großmarkt angekommen und schwebte sozusagen im
Heimwerkerhimmel. Zumindest fast. Leider hatte sie nicht genug Geld, um all die
tollen Sachen, die sie hier fand, tatsächlich zu kaufen. Aber schauen kostete
schließlich nichts. Sie sammelte alle Informationen über die erhältlichen
Materialien, verstaute sie sicher in ihrem Kopf und paarte sie gleich mit schon
vorhandenen oder neuen Gestaltungsideen. Dann lief sie die langen Gänge
entlang, bis sie gefunden hatte, was sie suchte. Sie wuchtete die schweren
Blöcke Knetmasse in den Einkaufswagen und steuerte diesen dann weiter, bis sie
bei der Abteilung mit Bastelpapier angelangt war. Dort suchte sie glänzende
Metallfolien in den verschiedensten Blau-, Violett- und Rosatönen aus und legte
sie auf das Plastilin. Mit einem bedauernden Blick auf das restliche Angebot
machte sie sich auf den Weg zur Kasse. Sie bezahlte und lud die erstandenen
Bastelsachen in die große stabile Tüte, die sie extra zu diesem Zweck
mitgebracht hatte. Uff. Ziemlich schwer, das Zeug. Sie schwang sich die Tasche
über die Schulter und trat aus dem Einkaufszentrum. Draußen fiel ihr Blick auf
den strategisch sehr geschickt platzierten Maroni-Stand. Schnell überschlug sie
im Kopf, wie

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