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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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führt es anscheinend noch hin.«
    »Oder es ist nur eine Erinnerung.« Lamina streckte die Hand aus, doch der Elb zog sie zurück.
    »Nicht anfassen. Wer weiß, was dieser Rest ungebändigter Magie mit dir machen würde.«
    Sie beobachteten, wie der alte Mann näher kam. Die Katze strich nun maunzend um seine Füße.
    »Sie können uns sehen, Cleo. Das ist unglaublich. So etwas hat es noch nie gegeben!«
    Lamina griff nach Seradirs Hand. »Hörst du das?«
    Die vier Geschöpfe zu beiden Seiten des leeren Spiegels starrten einander erstaunt an, bis der alte Mann die Hand an die Brust legte und sich steif verbeugte.
    Ich bin Inthan der Zauberer und stamme aus der Stadt Xanomee, deren Mauern und Ruhm längst zerfallen und verweht sind.«
    »Xanomee? Wo liegt diese Stadt? Ich habe nie von ihr gehört«, wunderte sich Lamina.
    Der alte Mann lachte bitter. »Das ist auch schon mehr als viertausend Jahre her!«
    »Viertausend Jahre! Dann seid Ihr so etwas wie eine Erinnerung?«
    »Nein, eine vergessene Seele könnte man eher sagen. Zum ewigen Leben verbannt und zwischen zwei Welten gefangen.«
    »Das verstehe ich nicht«, gestand Lamina. »Aber verzeiht, wir haben uns noch nicht vorgestellt. Ich bin Gräfin Lamina von Theron, und der Freund an meiner Seite ist Seradir aus Aitansonee, der Stadt in den Bäumen.«
    »Schon zu meiner Zeit lebten dort Elben«, erinnerte sich der Magier, doch dann runzelte er die Stirn. »Theron, nun wird mir vieles klar. Ist dieser Raum auf Burg Theron?« Lamina nickte.
    »Wisst Ihr, dass Eure Burg an einem der magischsten Plätze der Westlande erbaut wurde?«
    »Lange wusste ich es nicht, aber inzwischen ahne ich es.«
    »Dort, wo heute der See die Senke füllt, stand vor dem Feuersturm eine großartige Tempelanlage, die mit den Gängen unter Theron verbunden war und die bis zu den Silberbergen und den Höhlen reichten, in denen einst Drachen hausten.«
    »Peramina«, sagte Seradir. »Rolana hat von ihr gesprochen und von ihrem Tod berichtet.«
    Der Magier lächelte traurig. »Ja, ich habe die Hüterin der Drachen und ihre Gefährten gesehen. Ich habe ihren Weg durch die Labyrinthe der alten Zeit verfolgt und Peraminas Tod mit ihr betrauert.«
    »Könnt Ihr auch sehen, was unsere Freunde jetzt machen und wie es ihnen geht?«, drängte Lamina und sah den alten Magier erwartungsvoll an.
    Inthan schüttelte den Kopf. »Der Spiegel ist sehr eigensinnig. Er springt von Ort zu Ort und von Zeit zu Zeit und lässt mich stets rätseln, wann und wo er gerade ist. So weiß ich auch nicht, wann er unsere Verbindung unterbrechen wird und ob er sie jemals wieder herstellt.«
    Tiefe Traurigkeit breitete sich in seinem müden Gesicht aus. »Ihr seid seit mehr als viertausend Jahren die ersten Wesen, mit denen ich sprechen kann – außer Cleo natürlich.«
    »Erzählt uns doch, wie Ihr in diese schreckliche Lage geraten seid«, bat Lamina. Der alte Mann trat zurück und ließ sich in seinen Lehnstuhl sinken.
    »Verzeiht, dass ich mich setze. Ich war schon damals nicht mehr der Jüngste.«
    Cleo sprang auf seinen Schoß und kringelte sich zusammen, ohne die Gestalten auf der anderen Seite des Spiegels aus den Augen zu lassen. Seradir zog einen länglichen Hocker heran und setzte sich mit Lamina auf das verstaubte Polster.
    »Mir kann man nicht helfen. Das Tor zwischen den Welten ist gebrochen, und es wäre schon die Magie eines Drachen nötig, um die Kristallplatte zu heilen.«
    »Die gibt es noch«, warf Seradir ein. »Unsere Freunde haben den goldenen Drachen mit eigenen Augen gesehen.«
    »Oh ja,«, stimmte Inthan ihm zu. »Und er ist groß wie ein Palast! Die Platte liegt hinter einem magischen See in einem engen, unterirdischen Gang! Aber das ist jetzt nicht so wichtig. Wenn wir Zeit haben, dann berichte ich euch, wie alles so hat kommen können, doch nun ist es dringender, dass ich Euch etwas sage, was die Hüterin der Drachen unbedingt wissen muss.«
    »Sie ist nicht da«, rief Lamina. »Ich weiß nicht, wo sie sich im Augenblick aufhält. Die Freunde sind schon vor Wochen losgezogen, um die letzten Figuren zu suchen.«
    Der Magier nickte. »Ja, ich weiß. Ich habe sie gesehen, als sie die silberne Figur in Händen hielt. Der Drache hat ihr den Weg zu dem Tor gewiesen, in dessen Nähe die goldene Figur noch immer ruht. Doch die Hüterin weiß nicht, dass die Mönche, denen diese Figur nach dem Feuersturm in Obhut gegeben wurde, ein kompliziertes Geflecht aus Hürden entwickelten, als sie merkten, dass

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