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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Hand und erinnerte sie an seinen Antrag.
    »Ihr dürft mich gern in Ingerstein besuchen«, sagte er.
    Sie unterdrückte die Frage, ob sie auf gleiche Weise in sein Herzogtum einfallen sollte, wie er es auf Theron gemacht hatte, und nickte stattdessen nur. Er hatte die Urkunde, die Cordon ihm vorgelegt hatte, unterzeichnet und gesiegelt, das war im Augenblick das Wichtigste. Die Grafschaft Theron würde einst auf ihren Sohn Gerald übergehen, und so lange war es ihre Aufgabe, die Ländereien erblühen zu lassen.
    Als die Reiter im Wald verschwunden waren und die Zugbrücke knarrend wieder hochgezogen war, hakte sich die Gräfin bei ihrem Verwalter unter.
    »Komm, Cordon, es gibt viel zu tun.«
    *
    »Bleib in Deckung und folge mir leise«, flüsterte die Elbe und war schon in der Nacht verschwunden. Rolana blinzelte verwirrt.
    »Nun komm schon!«, raunte es zu ihrer Linken. Eine Hand griff nach der ihren. Rolana versuchte, die Bewegungen der Elbe nachzuahmen, was ihr aber kläglich misslang. Warum trat Ibis nie auf einen trockenen Zweig? Warum verfing sich ihr Stiefel nicht in einer Wurzel?
    »Runter!« Plötzlich fuhr Ibis herum und drückte Rolana in ein Gebüsch. »Ich habe in der Kuppel oben eine Bewegung gesehen.« Die Priesterin hatte nichts bemerkt, vertraute aber auf die Sinne der Elbe.
    »Und nun weiter, dort über den Hof. Halte dich dicht an der Hauswand auf dem Grasstreifen, damit der Kies nicht knirscht.« So erreichten sie die Hintertür, die noch so angelehnt war, wie Ibis sie zurückgelassen hatte.
    »Ist der Magier noch wach?«, fragte Rolana leise.
    »Keine Ahnung. Vorhin hat das Stubenmädchen gesagt, er wäre zu Bett gegangen, und wir sollten ja leise sein, um ihn nicht zu stören, doch anscheinend ist es keine Seltenheit, dass er nachts herumgeistert, seine Sternbeobachtungen anstellt oder irgendwelche Experimenten macht.«
    Rolana fühlte sich gar nicht wohl, als sie hinter Ibis in einen schmalen Gang trat. Die Elbe führte sie in die verlassene Küche. Die Glut in der großen, offenen Feuerstelle glomm noch und verbreitete einen schwachen Lichtschein.
    »So, jetzt bist du dran. Kannst du mir sagen, wo wir suchen müssen? Oben oder unten? In welche Richtung geht es?«
    Rolana schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. »Ich würde sagen, die Figur ist über uns und weiter rechts.«
    »Gut, dann wollen wir mal sehen. Versuche jetzt bitte, leise aufzutreten.«
    Rolana verzichtete darauf, ihre Begleiterin darauf hinzuweisen, dass sie bereits die ganze Zeit Acht gab, und folgte Ibis in die große Halle.
    Am Fuß der Treppe blieb die Elbe stehen, lauschte und winkte Rolana dann weiter. So leise wie möglich folgte die Priesterin der Elbe nach, die behände und ohne auch nur das geringste Geräusch das nächste Stockwerk erreicht hatte.
    »Und? Weiter hoch oder hier irgendwo?«, wisperte ›Ibis.
    »Noch ein Stockwerk«, sagte Rolana nach einigen Augenblicken der Konzentration.
    Oben angekommen, gingen sie langsam an den geschlossenen Türen entlang. Die Priesterin rieb das gläserne Drachenamulett zwischen ihren Fingern. Vor der vierten Tür blieb sie stehen.
    »Dahinter bewahrt Yleeres die Figur auf. Ich kann sie ganz deutlich spüren. Aber da ist noch etwas anderes: eine starke magische Schwingung, die nicht von der Figur ausgeht.«
    Ibis zuckte mit den Schultern. »Ich habe nicht angenommen, dass er die Figur ungeschützt in einem Bücherregal liegen hat. Er wird ein Schutzfeld um sie gezogen und ein paar Fallen eingebaut haben. Das werden wir sehen, wenn wir drinnen sind.«
    Ihre Stimme war voller Zuversicht, die Rolana nicht so recht teilen konnte.
    Ibis bückte sich und besah sich das Schloss. »Das wird schwierig«, murmelte sie. »Diese Art Fallen habe ich schon einmal gesehen. Man kann sie nur von innen ausschalten oder entschärfen.«
    »Und was machen wir nun?«
    Ibis antwortete nicht, sondern prüfte noch immer das Schloss.
    »Aber irgendwie muss es von außen gehen«, fuhr Rolana nach einer Weile fort. »Wie sonst gelangt Yleeres in diesen Raum?«
    »Gar nicht dumm gedacht«, sagte die Elbe anerkennend. »Bei dieser Überlegung bin ich auch schon gelandet, und ich gelange gerade zu der Überzeugung, dass er diese Tür gar nicht benutzt – nicht benutzen kann! Zumindest nicht auf die übliche Weise.«
    »Meinst du, es gibt von den angrenzenden Räumen einen weiteren Zugang?«
    Die Elbe erhob sich. »Das sollten wir nachprüfen.«
    Das Zimmer rechts war ein Salon, der vermutlich nicht

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