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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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nicht. Ich sollte nicht darüber reden.«
    Saranga füllte seinen Becher aufs Neue, schenkte auch sich nach und prostete ihm zu. Sie wartete, bis er getrunken hatte.
    »Eine kleine goldene Drachenfigur«, sagte sie leise und wie zu sich selbst.
    »Silbern«, korrigierte Cay.
    »Silbern«, wiederholte Saranga und warf ihm einen kurzen Blick zu. Dann senkte sie ihre langen Wimpern wieder. »Und wo seid ihr auf dieses Kleinod gestoßen?«
    »Ach, bei einem Magier, der von Ehniport weggegangen ist, weil er mit der Akademie dort in Streit geraten war. Ist aber schon einige Jahre her. Mir fällt gerade nicht ein, wie er heißt. Ist ja auch nicht so wichtig.«
    »Wan Yleeres?«
    »Ja, genau. Kennst du den?« Cay sah sie überrascht an.
    Doch auch in Sarangas Augen stand Überraschung. Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie irgendetwas nicht fassen, sagte dann aber leichthin: »Ich habe mal von ihm gehört.« Saranga wollte ihm noch einmal eingießen, aber Cay legte die Hand über den Becher.
    »Nein, lass. Ich danke dir, dass du dich zu mir gesetzt und mir zugehört hast. Und ich danke für den Branntwein. Jetzt gehe ich aber lieber. Wenn ich noch mehr trinke, finde ich nicht mehr zurück – oder ich schlafe gleich hier am Tisch ein.«
    Cay grinste schief, er wuchtete sich von der Bank hoch, schwankte und stieß gegen die Wand. Blitzschnell sprang Saranga auf und legte ihren Arm um seine Taille, um ihn zu stützen.
    »Komm, großer Held, gehen wir zusammen. Wo wohnst du? In einem Gasthof?«
    Cay schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben ein Haus gemietet. Es heißt Efeuhof und liegt im Osten der Stadt.«
    Saranga nickte. »Ja, das kenne ich. Wie viele seid ihr?«
    »Lahryn, Ibis, Thunin und – Rolana«, zählte er auf und seufzte.
    Saranga führte ihn durch die stille, nächtliche Gasse. »Ich nehme mal an, Rolana ist die Dame deines Herzens, die sich lieber mit Drachen und der Rettung der Welt beschäftigt. Erzähl mir von ihr. Sie muss eine ungewöhnliche Frau sein!«
    »Sie ist, glaube ich, die Jüngste der Erwählten des heiligen Solanos. Sie war Priesterin in Somas Kloster in Adahorn, als ich sie das erste Mal sah. Sie ist wunderschön. Ich werde diesen Anblick nie vergessen.« Wieder seufzte er tief. »Lass uns über etwas anderes reden. Habe ich nicht all den Branntwein getrunken, um sie für eine Weile zu vergessen?«
    »Gut, dann erzähl mir von deinen anderen Freunden.«
    Saranga hatte ihren Arm um Cays Hüften gelegt, während er von der Elbe, dem Zwerg und dem alten Hofmagier von Theron berichtete. Sie hörte ihm aufmerksam zu, warf nur ab und zu eine Frage ein und wollte wissen, woher sie kamen und wohin sie reisen wollten.
    »Es gibt noch einen goldenen Drachen, irgendwo auf der Insel, und deshalb brauchen wir ein Schiff. Und natürlich auch, weil dort das Tor ist.«
    »So, so«, murmelte Saranga.
    Plötzlich verengten sich Cays Augen, und er sah Saranga prüfend an. »Warum interessierst du dich für den Drachen?« Sein Blick war plötzlich wieder klar.
    Saranga zuckte mit den Schultern. »Naja, das ist doch eine nicht alltägliche Geschichte, oder? Bisher kannte ich nur Männer, die wegen anderer Männer verlassen wurden, weil diese mehr Reichtum oder Macht besaßen oder weil sie besser gebaut waren und mehr Freuden im Bett versprachen.«
    Bei diesen Worten schlang sie auch den zweiten Arm um ihn, so dass sie nun ganz nah vor ihm stand. So nah, dass er ihre Brüste an seinem Leib spüren konnte. Sie hob das Gesicht. Ihr Atem roch süß und ein wenig nach Branntwein. Er fühlte, wie sein Blut aufwallte und es in seinen Lenden zu pochen begann. Er machte einen halbherzigen Versuch, zurückzuweichen, doch sie hielt ihn fest. Für eine Frau war sie erstaunlich stark. Und so groß, dass sie sich nur ein wenig recken musste, um ihre Lippen auf die seinen zu drücken. Cay blieb die Luft weg. Sie küsste ihn stürmischer als er es je erlebt hatte. Ihr Körper rieb sich an seinem.
    »Hm, wie ich spüre, ist dein Feuer nicht im Branntwein erstickt«, flüsterte sie und ließ eine ihrer Hände in seinen Schritt gleiten. Cay riss die Augen auf.
    »Das gefällt mir«, gurrte sie. »Komm, lass uns nachsehen, ob es noch mehr gibt, was uns gefällt!«
    Sie drückte mit der Schulter die Tür auf, neben der sie standen, und zog Cay mit ins Haus. Erst jetzt bemerkte er, dass sie sich in einem ihm unbekannten Teil der Stadt befanden und sicher nicht in der Nähe des Efeuhofes. Cay wollte eigentlich darüber nachdenken, wie

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