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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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sich hinein. Für einige Augenblicke waren ihre Sinne verwirrt. Sie wusste nicht, wo sie sich befand und wo oben oder unten war. Dann aber trat sie aus dem See. Rasch sah sie sich um. Ja, sie war hindurchgelangt. Der Raum war anders als der, durch den sie den See betreten hatte. Sie wunderte sich nicht, dass ihre Kleider nicht nass geworden waren. Dies war schließlich der magischste Ort aller Länder rund um das Thyrinnische Meer!
    »Nein, Cleo, das ist nicht die Hüterin der Drachen. Es ist eine Elbe!«
    Ein alter Mann mit einer Katze auf dem Arm kam auf sie zu und verbeugte sich schwerfällig.
    »Welche Freude, nach mehr als viertausend Jahren endlich Besuch zu bekommen. Obwohl ich nicht dich erwartet habe, sondern die Hüterin.«
    Auch Ibis verneigte sich. Sie erinnerte sich an Laminas Erlebnis mit dem Spiegel.
    »Ihr seid Inthan der Zauberer, nicht wahr?«
    Der Alte strahlte. »Ja, der bin ich. Und du bist mit der Hüterin gereist, ich habe dich gesehen. – Übrigens, das war ein großartiger Kampf im alten Mondtempel! – Aber sag, wie stehen die Dinge dort draußen? Ich konnte leider nicht alles sehen. Wird Rolana bald kommen? Dann möchte sie das hier sicher zurückhaben.«
    Er holte etwas aus der Tasche und streckte es Ibis entgegen. Es war die silberne Drachenfigur, die Rolana in den See gefallen war.
    »Ja, sie kommt bald, aber nicht so, wie wir uns das erhofft haben. Astorin hat ihr aufgelauert, als sie mit der goldenen Figur aus dem Vulkan zurückkehrte.«
    Inthan nickte traurig. »Ich habe so etwas geahnt. Nun, dann komm mit mir zum Kristall, denn das wird sein Ziel sein.«
    Ibis folgte dem alten Magier durch die Gänge. »Können wir den Drachen nicht zerstören? Rolana sagt, nur hier kann man die Figuren zur Krone zusammensetzen oder zerstören.«
    »Zerstören? Ja, das wäre hier zwischen den Zwillingsvulkanen, wo die Energieströme aufeinander treffen, schon möglich, aber dazu bräuchten wir magisches Feuer von größter Kraft. Drachenfeuer! Aber wie sollten wir hier drinnen an Drachenfeuer kommen? Nein, diese Möglichkeit ist vertan.«
    Ibis stöhnte auf. War es das, was der Magier Lamina noch hatte sagen wollen, als sich der Spiegel eintrübte?
    Inthan trat an die schimmernde Kristallplatte, durch deren Mitte ein breiter Sprung verlief.
    »Das ist der Grund meines Übels. Der Magiesturm hat die Platte zerstört, und ich vermute, dass nur eine große Magiequelle den Riss wieder heilen kann, größer als jeder Magier sie erzeugen kann. Aber woher sollte diese kommen?«
    Ibis wollte ihn noch vieles fragen, doch ihr feines Gehör vernahm ein Plätschern, dann Schritte und Stimmen. Sie kamen! Ihr Blick huschte durch die Halle, bis er an einer Nische mit einem leeren Altarstein hängen blieb. Die Elbe legte den Finger an die Lippen, nickte dem alten Mann zu und huschte dann hinter den Steinblock.
    *
    Rolana leistete keinen Widerstand. Sie stieg vor Astorin und Saranga in den See. Vielleicht war das ihr Schicksal. Sie würden zwischen den Welten gefangen sein.
    Sie ging wie in Trance durch die Gänge. Nicht ein Mal fragte sie sich, ob der Weg der richtige war. Sie wusste es einfach. Sie zermarterte sich den Kopf nach einer Möglichkeit, die Figur zu vernichten, bevor der Magier sie ihr entriss. Hier unten müsste es möglich sein. Hatte das der Alte im Spiegel nicht gesagt?
    Vor ihr schimmerte ein blaues Licht. Das war ihr Ziel. Ein alter Mann stand neben der Kristallplatte. Die Katze, die um seine Beine strich, machte einen Buckel und fauchte, als Astorin in die Halle trat. Dann schoss sie davon und verschwand in der Dunkelheit.
    Rolana dachte daran, was Lamina ihr berichtet hatte. Sie brauchte Feuer, magisches Feuer. Konnte der Alte ihr nicht helfen? Sie sah ihn an und versuchte, ihm ihre Gedanken mitzuteilen. Er schüttelte den Kopf und sah ganz traurig aus. Verstand er nicht, was sie von ihm wollte? Sie versuchte es noch einmal.
    Ich kann dich sehr gut verstehen, Hüterin der Drachen, aber helfen kann ich dir nicht. Niemand kann uns jetzt noch helfen, denn wir sind hier zwischen den Welten gefangen.
    Rolana sah ihn an. Warum begriff er nicht? Feuer, wir brauchen magisches Feuer, wenn wir die Figur zerstören wollen, die ich in den Händen halte.
    Inthan nickte. Ja, magisches Feuer, so stark, dass vermutlich nur ein Drache es in sich trägt, am richtigen Ort, wo die Vulkane miteinander verschmelzen. Ich hatte gehofft, du würdest es rechtzeitig verstehen. Tränen liefen ihm über die eingefallenen

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