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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Schulter. »Ich denke, es gibt in den Katakomben heute mehr Freudenfeste als Trauer darüber, dass ich Querno aus dem Leben befördert habe. Ich könnte mir vorstellen, dass uns das bei unserer Suche nach der Figur helfen wird. – Ach ja, da fallt mir ein, ihr habt noch gar nicht berichtet, was ihr heute herausgefunden habt.« Sie sah fragend von Cay zu Thunin und dann zu dem alten Magier hinüber.
    Thunin brummte unwillig. »Nichts haben wir erfahren, absolut nichts!«
    Lahryn seufzte. »Wir wissen nur, dass sie das Bekanntwerden des Diebstahls in der Akademie von höchster Stelle aus unterdrückt haben. Es gab ein Gespräch mit dem Polizeikommissar, doch nur zwei Tage später hat die Akademie den Auftrag, den Fall zu verfolgen, mit einer fadenscheinigen Erklärung zurückgezogen.«
    »Das klingt mir ganz nach Ferule«, meinte Ibis. »Er hat es schon immer geschafft, die richtigen Leute unter Druck zu setzen. Allerdings hat er sich auch gern im Glanz seiner Taten gesonnt, um zu zeigen, wie mächtig er ist.«
    »Dazu passt die Geheimniskrämerei nicht«, stimmte Rolana zu.
    Die Elbe nickte. »Ja, es ist ein wenig seltsam. Und was sagen die Hehler?«
    »Sie wissen nichts von der Figur«, sagte Cay.
    »Oder sie haben es euch nicht gesagt«, widersprach Ibis und seufzte tief. »Ich werde heute Nacht eine Runde drehen, und sagt mir nicht, das sei zu gefährlich! Wie sollen wir sonst weiterkommen?« Die Freunde sahen sich an und schwiegen.
    »Ich komme mit!«, beharrte der Zwerg. »Nein, du musst mir keinen Vortrag halten. Nun ist die ganze Unterwelt dir ja wohlgesinnt, und den Rest halte ich mit meiner Axt fern!«
    Ibis überlegte, dann nickte sie. »Nun gut, aber du wartest draußen und sicherst nur meinen Rückzug!«
    »Einverstanden!«
    Cay wollte protestieren, doch der Magier hob die Hand. »Gut, dann macht es so. Ihr kennt euch schon lange und habt viele Gefahren zusammen gemeistert.«
    Rolana drückte den beiden die Hände. »Viel Glück, ein gutes Auge und eine schnelle Klinge wünsche ich euch! Ich werde die Nacht über für euch beten. Soma wird über euch wachen!«
    »Na, ich weiß nicht, ob ich bei so einem Vorhaben auf Mondlicht Wert lege.« Die Elbe schmunzelte. Sie aßen schweigend und hingen ihren Gedanken nach. Dann zogen sich Rolana, Cay und Lahryn in ihre Kammern zurück, während Ibis und Thunin sich im Schutz der Dunkelheit davonschlichen.
    *
    Rolana schreckte aus dem Schlaf. Sie tastete nach der Öllampe und drehte sie so hoch, dass sie die Kammer erhellte. Es war noch immer Nacht und Ibis anscheinend noch nicht von ihrer Erkundung zurückgekehrt. Was hatte sie geweckt? Versuchte die Elbe, ins Zimmer zu kommen? Rolana hatte die Tür vorsorglich abgeschlossen, um ungebetene Besucher abzuhalten. Eine verschlossene Tür, in dessen Schloss auf der anderen Seite ein Schlüssel steckte, war für die Elbe allerdings kein Hindernis. Das Kratzen und Schaben irritierte Rolana. Sie hätte nicht einmal aufwachen dürfen, wenn es Ibis war, die sich am Schloss zu schaffen machte. Sie schlug die Decke zurück und huschte zur Tür. Sie konnte jemanden keuchen hören und dann einen dumpfen Schlag. Was war das? Rolana erstarrte. Wieder ein Schlag, dann erzitterte das Holz der Tür. Versuchte sich jemand mit Gewalt Eintritt zu verschaffen? Rolana riss den Dolch aus ihrem Mantel. Auch wenn sie nicht sonderlich geübt war, damit umzugehen, beruhigte es sie ein wenig, den kühlen Griff in ihrer Hand zu spüren. Wieder stöhnte jemand, dann war ein schmerzliches Aufjaulen zu hören.
    Dort draußen wurde gekämpft! War Ibis in einen Hinterhalt geraten? Ohne weiter darüber nachzudenken, drehte Rolana den Schlüssel im Schloss und riss die Tür auf. Zwei ineinander verschlungene Leiber polterten in die Kammer und schlugen hart auf dem Boden auf. Ein muskulöser Arm war um einen kurzen, dicken Hals gelegt. Eine Hand hatte sich in einen langen Bart gekrallt. Die Arme des Kleineren umschlangen die Mitte des blonden Kämpfers, als wollten sie ihn zerbrechen. Beide Männer hatten rote Gesichter vor Anstrengung und Mangel an Luft. Der große Kämpfer war eindeutig Cay, aber auch der Zwerg kam Rolana bekannt vor. War das nicht...?
    »Gynor!« Die Augen des Zwerges blitzten, doch er brachte nur ein Stöhnen heraus.
    »Aufhören!«, rief Rolana, aber die Männer konnten oder wollten nicht hören. Sie griff nach ihrem Waschkrug und goss ihn über den Köpfen der beiden aus. Für einen Moment entglitt der Zwerg Cays

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