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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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weichen Bettes wieder schätzen«, sagte sie zu Seradir, der sie zu ihrem Gemach begleitete.
    Plötzlich fiel ihr etwas ein. »Was ist eigentlich mit Tom und den Leuten aus Dijol geschehen?«
    »Sie sind im Bergfried eingesperrt. Ich habe sie ein wenig aufgeteilt. Ich denke, Fallow und seine Familie sind nur zu gern bereit, wieder auf den rechten Weg zurückzukehren. Aber das ist natürlich deine Entscheidung.«
    Lamina nickte. »Ja, ich muss mir etwas überlegen – für jeden von ihnen. Das wird nicht einfach. Wo ist Steph?«
    »Ich habe sie in die Küche geschickt. Griphilda wird sich um sie kümmern.«
    »Ja, vielleicht tut es ihr gut, wenn sie mit den Zwillingen spielen kann. Du hast an alles gedacht, lieber Freund. Nun schlaf gut.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mund. Halb hoffte, halb fürchtete sie, er würde ihr in ihr Gemach folgen, doch Seradir strich ihr nur noch einmal über die Wange und ging davon.
    Lamina trat in ihr vertrautes Zimmer. Veronique hatte bereits alles gerichtet und sich dann zurückgezogen. Die Gräfin wusste, dass sie in Hörweite war und sofort kommen würde, wenn sie nach ihr rief, doch sie wollte nun allein sein. Aus Hose, Wams und Hemd kam sie auch ohne fremde Hilfe. Sie zog sich aus, wusch sich mit warmem Rosenwasser und hüllte sich in eines der riesigen, duftenden Tücher. Dann zog sie das lange Seidennachthemd über und schlüpfte ins Bett, riss aber gleich mit einem Aufschrei des Entsetzens die Daunendecke zurück. Da war etwas in ihrem Bett! Etwas Fremdes. Ihre Füße berührten Haut, ein Haarschopf schälte sich aus den Kissen und zwei große braune Kinderaugen blinzelten sie verschlafen an.
    »Steph! Was tust du in meinem Bett? Ich denke, du bist bei Griphilda und den Zwillingen?«
    Das Mädchen schob schmollend die Unterlippe vor und schüttelte den Kopf. Dann kuschelte es sich wieder in die weiche Decke des breiten Bettes. Ihre Finger krallten sich in den Stoff, und sie beobachtete die Gräfin unter den fast geschlossenen Lidern.
    Lamina starrte fassungslos auf das Mädchen herab. Das durfte sie nicht dulden! Sie musste Griphilda holen lassen und ihr das Kind mitgeben. Anderseits war sie zu müde und erschöpft, um heute noch ein Drama zu entfachen. Es würde Tränen geben und Verzweiflung.
    »Also gut, aber nur für diese eine Nacht«, sagte sie und wusste schon, als sie es aussprach, dass es ein Fehler war. Ein glückliches Lächeln huschte über das Mädchengesicht, die Lider sanken vollends herab und die Hände entspannten sich. Lamina legte sich neben das Kind, das sich vertrauensvoll an sie schmiegte. Welch seltsam schönes Gefühl. Wenigstens hatte Griphilda das Mädchen gewaschen. Es roch nach Seife und Kräutern, das lange Haar lag seidenweich an ihrer Brust. Bald waren beide in friedlichen Schlaf gesunken.
    *
    Der Herzog hatte dunkle Ringe unter den Augen, als er sich am folgenden Morgen an den Frühstückstisch setzte, aber ansonsten war seine Aufmachung wie immer modisch und tadellos. Er sagte nichts dazu, dass Lamina wieder an ihrem gewohnten Platz an der Stirnseite der Tafel saß. Als wäre nichts geschehen, wünschte er ihr einen guten Morgen, setzte sich und verlangte von dem Diener Gewürzwein, kalten Braten und einen Hering. Dann griff er nach einer noch warmen Pastete und legte sie sich auf den Teller.
    »Wie fühlt Ihr Euch, Herzog?«, fragte Lamina vorsichtig und bestrich eine Scheibe weißes Brot mit einem Mus aus Waldfrüchten.
    »Danke der Nachfrage«, sagte der Herzog knapp. »Soweit ich es beurteilen kann, habe ich mich von dem Vergiftungsversuch Eures Magiers erholt und keine Schäden davongetragen.«
    »Er hat nicht versucht, Euch zu vergiften«, protestierte die Gräfin. »Weder Euch noch Eure Männer. Er hat nur ein Ablenkungsmanöver inszeniert, um mir die Gelegenheit zu geben, in die Burg zu kommen und meine Leute aus dem Turm zu befreien.«
    Rudolf von Ingerstein neigte den Kopf. »Das ist mir durchaus bewusst, und wenn ich die Sache von außen betrachte, dann muss ich Euch Respekt zollen, verehrte Cousine. Ich habe bereits gehört, dass Ihr eine engagierte und einfallsreiche Landesherrin seid. Offensichtlich habe ich Euch unterschätzt und muss – zumindest für den Augenblick – meine Niederlage eingestehen.«
    Sein Frühstück wurde serviert, und er griff mit großem Appetit zu.
    »Für den Augenblick?«, wiederholte Lamina. »Dann wollt Ihr meine Ansprüche auf Theron immer noch nicht anerkennen? Muss

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