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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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ich darauf gefasst sein, dass Ihr bei der nächsten Gelegenheit mit mehr Männern und mehr Waffen zurückkommt?«
    Der Herzog spießte ein Stück Hering auf, kaute mit Genuss, schluckte und sah Lamina dann mit einem schiefen Lächeln an. »Es wäre unklug, dies jetzt zu bestätigen, bedenkt man die prekäre Lage, in der ich mich befinde. Ich bin in Eurer Hand, liebe Cousine, und ich zittere davor, dass Ihr mich in einen Eurer Kerker werfen lasst.«
    »Ihr verspottet mich«, stellte sie fest.
    »Aber nein, mein Humor wird ausschließlich aus der Hoffnung geboren, dass Ihr als Frau zu solch einer Grausamkeit nicht fähig wärt.«
    Laminas Züge verhärteten sich. »Wenn ich so etwas nicht erwäge, dann nicht, weil ich eine Frau bin, sondern weil ein anständiger Mensch dies niemandem antun sollte.«
    »Verzeiht, wenn ich Euch beleidigt habe. Aber sagt mir, was wird nun mit meinen Männern und mit mir geschehen?« Er legte sich drei Scheiben Braten auf den Teller und häufte gedünstete Zwiebeln darüber.
    »Ich habe meinen Verwalter beauftragt, eine Urkunde vorzubereiten, in der Ihr meine Ansprüche auf Theron und die meines Sohnes bestätigt. Nach ihrer Unterzeichnung könnt Ihr mit Euren Männern frei nach Ingerstein zurückkehren. Es geht ihnen gut. Sie haben sich alle von dem Rausch des magischen Rauches erholt und sind wohlauf.«
    Der Herzog aß ein paar Bissen und spülte sie mit dem warmen Wein hinunter, ehe er erwiderte: »Und was passiert, wenn ich nicht unterzeichne?«
    Lamina seufzte. »Dann werde ich Euch dennoch ziehen lassen und Theron für einen möglichen Angriff sichern. Lieber wäre es mir aber, wenn wir als Freunde und Verbündete voneinander schieden.«
    Rudolf von Ingerstein nickte. »Mir auch.« Er aß noch ein wenig Fruchtmus, dann schob er den Teller von sich und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Warum müsst Ihr nur so starrsinnig sein, werte Cousine?«
    Lamina antwortete nicht darauf. Was hätte sie auch sagen sollen?
    Rudolf von Ingerstein erhob sich und trat zu ihr. »Ich bin immer noch der Meinung, dass es für alle von Vorteil wäre, wenn wir Ingerstein und Theron vereinen würden. Denkt in Ruhe darüber nach. Mein Angebot steht noch immer. Ihr solltet mich heiraten!«
    Lamina lächelte zu ihm hoch. »Ach, Vetter, wollt Ihr Euch wirklich eine so eigensinnige Frau aufladen? Ich würde Euch viel Verdruss bereiten, denn glaubt nicht, ich würde zu einem fügsamen Weibchen werden.«
    »Da habt Ihr vermutlich recht«, nickte der Herzog und schritt erhobenen Hauptes zur Tür. Dort blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. »Ja, ich denke, mit meiner Ruhe wäre es vorbei, wenn ich mit Euch unter einem Dach leben würde. Aber ich würde das Wagnis dennoch eingehen. Nun, und wenn ich Euch gar nicht mehr ertragen könnte, würde ich mich nach Ingerstein zurückziehen und Euch die Geschäfte hier überlassen.« Er verbeugte sich und verließ das Speisezimmer.
    »Welch wundervolle Aussichten für eine Ehe«, murmelte Lamina und goss sich einen Becher warmen Met ein.
    Lange blieb sie nicht allein. Vlaros kam herein und sah sie verlegen an. Lamina tat, als gäbe es dafür keinen Grund. Sie forderte ihn auf, seinen Platz am Frühstückstisch einzunehmen.
    »Wie du siehst, hat dein Plan funktioniert«, sagte sie, als er sich ein wenig Nusspastete auf den Teller gelegt hatte. Er errötete und starrte auf seine Hände.
    »Es war ein wundervoller Einfall, der mich wieder in den Besitz der Burg gebracht hat, ohne dass auch nur ein Tropfen Blut fließen musste. Keiner ist zu Schaden gekommen, und inzwischen haben sich alle von ihrer Gemütsverwirrung wieder erholt. Ich danke dir, mein Freund. Dies war eine große Tat, die ich dir niemals vergessen werde.«
    Zaghaft hob Vlaros den Blick. »Ich freue mich, dass ich dir zu Diensten sein konnte. Ich – nun ja – ich hatte schreckliche Angst, dass es nicht funktioniert. Ich hatte ja keine Erfahrung, wie größere Mengen des Pulvers wirken.«
    Lamina lachte auf. »Ja, das glaube ich dir gern, und ich denke, wir sollten solche Experimente auch nicht zu häufig wiederholen.«
    »Nein, das sollten wir wohl nicht.« Vlaros lächelte scheu zurück. »Es sei denn, es gilt wieder eine Burg zu erobern.«
    »Ich lasse es dich wissen, wenn es mir danach sein sollte, Ingerstein einzunehmen.« Die Gräfin schmunzelte.
    Am nächsten Tag verließ der Herzog mit seinen Männern Burg Theron, um nach Ingerstein zurückzureiten. Er küsste der Gräfin noch einmal die

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