Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
Nase und steckte einen schwieligen Daumen zwischen die Seiten ihres Buchs. »Ach ja?«
    »Ja.«
    »Mmmh.« Sie griff nach einem Handy und tippte schweigend auf den Tasten herum. Dreißig Sekunden später summte und trillerte es auf dem Schaltertisch. Arabella warf einen Blick darauf, dann grunzte sie und legte einen Schalter um. Das Drehkreuz klackte, und die Stangen senkten sich ein paar Zentimeter. Arabella wandte sich wieder ihrem Buch zu.
    Ich schob mich durch die Sperre in einen langen dunklen Gang mit einem kleinen quadratischen Fleck Tageslicht am anderen Ende.
    Eine Stimme mit weichem irischem Akzent tönte aus der Dunkelheit. »Detective Constable Henderson?«
    Ich erstarrte und ballte die Fäuste. »Mrs Kerrigan.«
    Über einer unauffälligen Türöffnung ging ein Licht an, und da stand sie: schwarzer Hosenanzug mit roter Seidenbluse, ein goldenes Kruzifix um den Hals, das in den Runzeln ihres sommersprossigen Dekolletees ruhte. Ihr angegrautes Haar war zu einem losen Knoten hochgesteckt, lose Strähnen wehten im Durchzug. Mrs Kerrigan lächelte und ließ dabei ihre spitzen kleinen Zähne sehen. »Mr Inglis möchte Sie gerne sprechen.«
    Klick, und das Licht ging wieder aus.
    Jetzt ist es so weit …
    Ich griff in meine Innentasche …
    Aber niemand stürzte sich auf mich. Stattdessen machte Mrs Kerrigan die Tür hinter sich zu und marschierte durch den Tunnel auf den Innenraum der Rennbahn zu. Das Flupp-Quiek ihrer Gummistiefel hallte von den Betonwänden wider. »Wenn Sie mir bitte folgen würden?«
    Okay …
    Ich schloss zu ihr auf und behielt die Hand in der Jacke – spürte das beruhigende Gewicht der Beretta. Einfach auf sie zugehen, ihr den Lauf ins Ohr stecken und die Tunnelwände mit ihrem Gehirn verputzen. Aber dann würde ich zurückgehen und mit Arabella ebenso verfahren müssen, um keine Zeugen zu haben.
    Und da ich keinen Schalldämpfer hatte, würden alle, die sich in diesem Moment auf dem Parkplatz aufhielten, über die Klinge springen müssen – weil sie mich hatten hineingehen sehen. Dann müsste ich auch Dr. McDonald erschießen.
    Aus irgendeinem Grund war diese Vorstellung nicht mehr ganz so verlockend wie noch vor ein paar Tagen.
    Der Tunnel endete am Fuße der neuen Tribüne – ein geschwungener Block von Betonstufen, mit weiß gestrichenen Geländern in Abschnitte unterteilt. Die Läden der Wettschalter waren alle geschlossen, und ein alter Mann kämpfte mit einem Besen gegen die Berge von durchweichten Wettscheinen an. Ein aussichtsloser Kampf, wie es schien.
    Die Rennbahn selbst war ein an den Längsseiten abgeflachtes Oval aus braunem Sand mit abgeflachten Seiten, mit einer großen Grasfläche in der Mitte. Der Rest der Strecke war von baufälligen Holztribünen gesäumt, in deren Wellblech-Überdachung große Löcher klafften. Sie waren mit Ketten vom Hauptgebäude abgetrennt.
    Andy Inglis’ Range Rover parkte mitten auf dem Gras; der dunkelblaue Lack des Wagens schimmerte in der tiefstehenden Sonne.
    Ich blieb stehen. »Sie haben jemanden zu meinem Haus geschickt.«
    Mrs Kerrigan ging ein paar Schritte weiter, dann drehte sie sich um und lächelte. »Und lassen Sie mich raten – Sie wollen sich für Ihre unflätige Ausdrucksweise neulich am Telefon entschuldigen?«
    »Sie haben jemanden geschickt, der mich zum Krüppel schlagen sollte.«
    »Hab ich das?«
    »Sie haben mein Haus demoliert.«
    »Es hat seinen Sinn, dass man seine Schulden bezahlt, Constable Henderson.«
    »Sie haben Joseph und Francis dazu angestiftet, Susanne zu verprügeln.«
    »Man bezahlt seine Schulden, um sich und seinen Lieben Vergeltungsmaßnahmen zu ersparen.«
    Ich zog die Hand aus der Jacke.
    Ihr Blick zuckte zu dem Gegenstand, den ich in der Hand hielt, dann sah sie mir wieder in die Augen. Sie leckte sich die Lippen. »Ist es das, was ich denke?«
    Ich drückte ihr den Umschlag in die Hand. »Fünfzehntausend. Die restlichen vier bekommen Sie in ein paar Wochen.«
    Sie riss den Umschlag auf und blätterte die Scheine durch. Zweieinhalbtausend aus Little Mikes Pfandleihe, zwölf aus dem Verkauf von Ethans Mercedes und fünfhundert von den etwas über tausend, die er unter dem Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer versteckt hatte. Sechshundert hatte ich für mich behalten. Genug für Katies Geburtstagsparty, das Ponyreiten und ein schönes Geschenk.
    Mrs Kerrigan stopfte die Scheine wieder in den Umschlag und den Umschlag in ihre Tasche. »Sie meinen die restlichen sechs. «
    »Vier. Es waren

Weitere Kostenlose Bücher