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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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den Löffel abgegeben hat? Drei Wochen nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus – ein paar Jungs hatten einen Haufen Kohle auf den Russki gesetzt und verloren. Haben dann beschlossen, ihre Investition wieder reinzuholen. Einen Häcksler haben sie dazu benutzt.«
    Entzückend. »Mrs Kerrigan sagte, dass du mich sprechen willst?«
    »Mann, du warst wirklich einmalig …« Er legte den Kopf schief und musterte mich von der Seite. Wahrscheinlich registrierte er jetzt erst die blauen Flecken und die verkrusteten Kratzer. »Lass doch mal deine goldenen Händchen sehen.«
    Ich hielt sie hoch. »Ich wollte bloß ein Bündel Bares abliefern. Ich weiß, ich bin ein bisschen im Rückstand, aber –«
    »Ash, was sage ich dir immer wieder und wieder?« Er schüttelte den Kopf. Seufzte. »Du musst mit den Ellbogen reingehen, nicht mit den Fäusten. Schau dir diese Knöchel an. Bei deiner Form?«
    »Ich weiß, ich bin ein bisschen im Rückstand, aber –«
    »Schau mal, mach’s mit dieser Stelle.« Er drückte seine rechte Faust gegen die rechte Schulter, ließ den Ellbogen blitzartig nach vorne schnellen und fing ihn mit lautem Klatschen in der linken Handfläche auf. »Da ist kein Knorpel, da sind keine Gelenke, die brechen könnten, nur ein hübsche kleine Knochenleiste, mit der du dem Kerl das Gesicht zu Brei schlagen kannst …« Er runzelte die Stirn und drehte sich um. »Mrs Kerrigan?«
    Sie tauchte lautlos neben mir auf, als ob sie auf Rollen lief. Hatte sie Schalldämpfer an ihren Gummistiefeln? »Mr Inglis?«
    Er wies mit dem Daumen auf den jungen Mann, der blutend auf dem Rasen lag. »Was ist denn da los?«
    »Der kleine Mistkerl braucht eine Lektion in Umgangsformen. Hat seine Arbeitgeber beklaut.«
    Der Parka-Typ richtete sich auf und grinste aus den Tiefen seiner pelzbesetzten Kapuze hervor. Dann stampfte er ein paarmal mit dem Fuß auf den Kopf des jungen Mannes im T-Shirt, ächzend vor Anstrengung.
    Mrs Kerrigan nickte. »Das dürfte reichen, Timothy. Brich ihm beide Beine, und dann schmeiß ihn vor der Notaufnahme raus.«
    Der Parka-Typ machte sich an die Arbeit.
    Mr Inglis wandte der Prügelei den Rücken zu. »Wie ich höre, hattest du ein kleines Problem mit deinem Häuschen in Kingsmeath. Ein Wasserschaden und die ganze Einrichtung zertrümmert?«
    Ich starrte Mrs Kerrigan an. »Die Behörden sagen, es ist ›für Wohnzwecke nicht geeignet‹.«
    »Das war es doch nie, Ash. Komm jetzt, genug der Selbstkasteiung. Du musst im Hier und Jetzt leben – die Zeit holt dich noch früh genug ein.« Er ballte die Hand zur Faust, als ob er die Luft erwürgen wollte. »Ein Mann wie du sollte nicht in so einem Dreckloch wohnen. Wie wär’s, wenn ich dich in einem von diesen Luxus-Appartements in Logansferry unterbringe? Diese Grundstücke an der Hafenfront, da stehen ’ne Menge Wohnungen leer. Die Leute sind ja alle pleite.«
    »Na ja, vielen Dank, aber ich kann wirklich nicht –«
    »Ach was, reden wir nicht mehr davon. Wird mir ein Vergnügen sein. Wozu hat man denn Freunde?«
    Der junge Mann im T-Shirt schrie in seinen Isolierband-Knebel, als der Parka-Typ auf seinen Schienbeinen herumsprang.
    »Mr Inglis, ich –«
    »Die Schlüssel und so weiter kriegst du von Mrs Kerrigan.« Er packte wieder meine Hand und schüttelte sie in seinem Schrottpressen-Griff. »Lass mal wieder was von dir hören, ja?«
    »Constable Henderson?« Mrs Kerrigan nahm meinen Arm und führte mich in Richtung Ausgang. »Siebenhundert Pfund Kaution plus eine Monatsmiete im Voraus. Sagen wir elfhundert in bar. Wir können es zu den sechstausend addieren, die Sie schon schulden.«
    »Aber ich will gar keine –«
    »Und nur damit wir uns richtig verstehen: Ich brauche die Hälfte bis Mittwochmittag und den Rest in der Woche darauf. Mr Inglis mag Sie, aber das heißt noch lange nicht, dass Sie sich um Ihre Schulden drücken können.« Mrs Kerrigan blieb vor dem Eingang zum Tunnel stehen, im Schatten der neuen Tribüne. Sie zog ein kleines gelbes Notizbuch aus der Tasche und schrieb etwas hinein. Dann riss sie das Blatt heraus, faltete es in der Mitte und gab es mir. »Wir wollen doch nicht wieder in Verzug geraten, nicht wahr? Denn wenn Sie Ihre Zahlungen auch nur um Schamhaaresbreite versäumen, werden Sie als Hundefutter enden. Und ich werde Ihre Klöten persönlich an die Windhunde verfüttern.«
    »Ich will aber keine Wohnung, verdammt!«
    Sie setzte ein sprödes Lächeln auf, das nicht bis zu ihren Augen reichte. »Constable Henderson,

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