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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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haben mich von Anfang an nicht leiden können; das ist eine Fabrik, die hirntote Arbeitssklaven produziert – das ist alles ein totales Missverständnis, echt.«
    Ich ließ mich auf den Fahrersitz fallen und knallte die Tür zu. Rammte den Zündschlüssel ins Schloss. »Anschnallen.« Die Scheinwerfer durchschnitten die Dunkelheit.
    »Ehrlich, Daddy, ich hab gar nichts gemacht , es ist alles –«
    »Du hast ein Mädchen verprügelt, das zwei Jahre jünger ist als du. Anschnallen!«
    »Es war nicht so –«
    Ich trat das Gaspedal durch und schoss aus der Parklücke. »Haben wir dir das vielleicht beigebracht? Auf Leuten herumzuhacken, die kleiner sind als du? Hm?«
    »Ich hab nicht …« Sie atmete tief durch. »Okay, ja, ich hab mich mit ihr geprügelt, aber du hättest siemal hören sollen, wie sie hergezogen hat über die Polizei, das wären alles Faschisten und Rassisten, und ihr wärt alle korrupt, und wieso ihr nicht die echten Kriminellen fangen könnt, anstatt normale Leute zu schikanieren. Und ich weiß ganz genau, dass es nur ist, weil sie ihren Dad letzte Woche wegen Alkohol am Steuer drangekriegt haben. Ich hab dich nur verteidigt.«
    »Du hast sie gezwungen, Erde zu essen.«
    Ich fuhr durch den Kreisverkehr und drückte auf die Hupe, um einen scheintoten Greis mit Schiebermütze in seinem verdammten Volvo aus dem Weg zu scheuchen.
    Katie starrte mich an, ich spürte ihren Blick.
    »Was?«
    »Du hast Onkel Ethan gezwungen, Erde zu essen. Du hast ihn in den Garten geschleift, und du hast ihn gezwungen, Erde zu essen, bis ihm schlecht wurde, und dann hast du ihn mit dem Gesicht in die Kotze gedrückt.«
    »Das war etwas anderes.«
    »Du hast ihm die Nase und den Arm gebrochen.«
    »Du weißt, dass das etwas anderes war!« Häuser huschten an den Autofenstern vorbei, als ich den Schleichweg durch die Barnsley Street nahm. »Und er ist nicht dein Onkel, verdammt noch mal. Du sollst ihn nicht so nennen.«
    »Mummy hat ihn so genannt.« Sie verschränkte die Arme und schob die Unterlippe vor.
    »Ahem …« Dr. McDonald meldete sich vom Rücksitz, ihre Stimme war ein schrilles Quietschen. »Könnten wir bitte langsamer fahren? Ich meine, das ist eine Dreißiger-Zone hier, und wir fahren ungefähr sechzig, und ich habe wirklich keine Lust, bei einem Autounfall zu sterben, also könnten wir bitte –«
    »Weiß deine Mutter eigentlich, was du so treibst? Die Sauferei, das Mobbing, die Schlägereien? Deine Lehrerin hat mir Briefe von den Ladeninhabern aus der Nachbarschaft gezeigt – du hast da Hausverbot wegen Ladendiebstahls! Meine eigene Tochter ist eine Diebin !«
    »Ich hab nicht –«
    »Ich habe mich die ganze Zeit für dich eingesetzt, und du … Ich habe dir geglaubt. «
    »Die lügen! Die lügen alle .«
    »Passen Sie auf den Bus auf!«
    Ich riss das Steuer nach rechts, als so ein Vollidiot von Busfahrer losfuhr, ohne sich umzuschauen. Ich bretterte an ihm vorbei. Das Arschloch besaß doch tatsächlich die Frechheit, mir die Lichthupe zu zeigen. »Lügen, stehlen, trinken … was kommt als Nächstes: Drogen? Oder nimmst du schon –«
    »Das musst gerade du sagen! Du nimmst doch praktisch Drogen, seit ich auf der Welt bin!«
    Das war doch zum … »Das sind Medikamente, das ist was anderes !«
    »Es ist immer was anderes, wenn es um dich geht, nicht wahr? ›Das ist was anderes, das ist was anderes.‹ ICH HASSE DICH !« Sie warf sich in ihrem Sitz zurück, die Beine übereinandergeschlagen, die Arme verschränkt, und starrte aus dem Beifahrerfenster. Ihre Kiefermuskeln traten hervor, ihre Lippen bewegten sich, als ob etwas Bitteres dahinter gefangen wäre, das zu entkommen versuchte. Eine Träne rann ihr über die Wange, sie machte keine Anstalten, sie wegzuwischen.
    Rechts ab in den Craighill Drive mit seinen hohen Sandsteinhäusern und der Reihe von Boutiquen.
    Undankbares Gör.
    Die ganze Zeit hatte sie mich nur zum Narren gehalten.
    Dr. McDonald räusperte sich. »Ich weiß, das sieht im Moment ziemlich unüberbrückbar aus, aber wenn ihr beide einfach mal darüber reden würdet, wie es euch damit geht, ich meine, ganz offen und ehrlich, dann könnten wir doch sicher eine Lösung finden …?«
    Katies Lippen zitterten, doch sie hielt den Mund geschlossen. Ich sagte auch nichts.
    »Ich weiß, dass du deinen Vater nicht wirklich hasst, Katie, du bist nur verletzt, weil –«
    »Halt die Klappe, okay? Halt einfach die Klappe. Du kennst mich doch gar nicht. Niemand kennt mich.«
    Und das war’s. Dr.

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