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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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es noch?« Ich lehnte an einem Baum und starrte durch seine kahlen Äste zu dem schmutzig orangefarbenen Himmel auf.
    Dr. McDonald konsultierte ihre Liste. »Neunzehn.« Die bleiche Wolke ihres Atems hüllte ihren Kopf ein und schimmerte im Licht der Straßenlaterne. Sie steckte die Hände in die Achselhöhlen und stampfte mit den Füßen.
    »Das war Ihre Idee, schon vergessen?«
    Mein Handy klingelte: » RHONA «. Ich drückte rasch die Taste.
    »Tut mir leid, Chef, hab den ganzen Tag Sexualstraftäter vernehmen müssen. Hab einen entgangenen Anruf von Ihnen auf dem Handy – was gibt’s?«
    »Hat sich schon erledigt. Ich wollte Sie bitten, einen gewissen Steven Wallace zu überprüfen. Aber es kümmert sich schon jemand anders darum.«
    »Oh. Okay.« Eine Pause. »Ist Steven Wallace nicht dieser Wichser aus dem Radio? Ich hab ihn mal im Fernsehen gesehen – ein Interview auf STV –, da hat er sich als der große Gratulator-Experte aufgespielt.«
    Ich starrte wieder in die Baumkrone. Runzelte die Stirn. Personenüberprüfungen …
    »Chef?«
    »Sie haben dreimal im Zentralregister zu den Familien der Gratulator-Opfer recherchiert.«
    »Hab ich das?«
    »Das sagt jedenfalls der Computer.«
    »Oh …« Geraschel am anderen Ende. »Und wann soll das gewesen sein?«
    Sabirs Tabelle war irgendwo auf Dr. McDonalds Laptop, aber konnte ich mich an die Details erinnern? »Tun Sie mir einen Gefallen: Sagen Sie Weber, dass ich morgen nicht ins Büro komme; wir sind noch mit den Anwohnerbefragungen beschäftigt.«
    »Ich habe Würstchen und Speck und Blutwurst fürs Frühstück besorgt. Sonst noch spezielle Wünsche?«
    »Nein, ich …«
    Jemand beobachtete uns – ein stark behaarter Mann in einem dunklen Anorak; spitze Nase, Digitalkamera um den Hals gehängt. Er stand neben einem Minibus, der auf der anderen Straßenseite parkte. Eine Lektion war diesem Mistkerl offenbar nicht genug.
    Ich trat auf die Fahrbahn, und er zuckte zusammen. Wich einen Schritt zurück. Dann kramte er einen Schlüsselbund aus der Hosentasche und fummelte am Schloss der Fahrertür herum.
    »Chef? Alles in Ordnung?«
    Ich legte auf, steckte das Handy wieder ein und ballte die Fäuste. »So, jetzt reicht’s, du kleiner Drecksack.«
    Er kreischte, riss die Tür auf, warf sich auf den Sitz und rammte den Zündschlüssel ins Schloss.
    Zu langsam.
    Hätte zuerst die Tür verriegeln sollen.
    Ich zerrte ihn hinaus auf die Straße.
    Er versuchte sich loszureißen, scharrte mit den Sohlen auf dem Asphalt, doch er kam nicht von der Stelle. »Bitte! Ich war es nicht, ich mach doch nur meinen Job!«
    Ich packte seine Kamera und zerrte daran. Der Riemen zog sich um seinen Hals zusammen.
    »Hab ich dir nicht gesagt, du sollst keine Fotos von mir machen?«
    »Hab ich auch nicht! Ehrlich! Urrgh …« Seine Hände griffen flatternd nach der Kamera. »Ich kann’s Ihnen zeigen! Bitte … lassen Sie los … Bitte …«
    Ich ließ los, und das Ding schlug gegen seine Brust. Er holte ein paarmal tief Luft, dann drehte er die Kamera um und drückte ein paar Knöpfe, bis auf dem kleinen Monitor an der Rückseite ein Foto von Steven Wallace’ grinsendem Gesicht aufleuchtete. Das nächste zeigte das gleiche Motiv, das nächste auch und das danach ebenso. Es folgten Aufnahmen eines Fernsehteams, das verschiedene Anwohner interviewte, und dann eine Reihe von Porträtaufnahmen, offenbar alles Anwohner. Die Art von Fotos, die die Castle News and Post gerne zusammen mit idiotischen Zitaten abdruckte, wie etwa: » Oh, ich wohne hier schon hundertzwölf Jahre, und so etwas ist bei uns noch nie passiert!« Agnes Dalrymple (82) .
    Nicht ein einziges Foto von mir oder von Dr. McDonald.
    Er schaltete das Ding aus, und der Monitor wurde schwarz. Dann blickte er zu mir auf, mitten auf der Straße auf seinem Hintern sitzend. »Sehen Sie?«
    Ich hielt ihm die Hand hin und half ihm auf. »Alles okay?«
    »Sie sollten sich nicht über mich den Kopf zerbrechen, sondern lieber über Jennifer. Die ist regelrecht besessen.« Er klopfte sich den Schmutz vom Hosenboden. »Tut mir übrigens leid wegen Ihrem Haus.«
    »Hat sie etwa da auch ihre Nase reingesteckt?«
    »Das bleibt unter uns, ja? Sie steckt ihre Nase in alles: Sie und Len Murray, Sie und Andy Inglis, Sie und irgendeine Erotiktänzerin …«
    Mrs Elizabeth Dubrowski – Wohnung 2, 48 Hill Terrace
    »Ich glaube, es ist dieser Kevin Flemming. Vierunddreißig ist er und wohnt immer noch zu Hause – welcher erwachsene Mann tut denn so

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