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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Dickie deutete mit einem Nicken auf den Besprechungsraum, wo Dr. McDonald immer noch die Geburtstagskarten angaffte. »Wenn wir den Gratulator schnappen, muss sie für die Vernehmungen auf dem Laufenden sein. Ich will ein umfassendes Geständnis, in Stein gemeißelt, nicht irgendetwas, aus dem er sich sechs Monate später vor Gericht mit Hilfe eines gerissenen Verteidigers wieder rausmogeln kann.«
    »Ich bin nicht Ihr Kindermädchen, verdammt! Suchen Sie sich jemand anderen, um –«
    »Ash, bitte. «
    Ich starrte in den Regen hinaus … Vier Tage lang so weit weg von Oldcastle, wie man nur sein konnte, ohne das Vereinigte Königreich zu verlassen. Vier Tage an einem Ort, wo Mrs Kerrigans Schläger mich nicht finden konnten. Und wenn Henry einmal gesehen hätte, was für eine Katastrophe Dickies neue Kriminalpsychologin war, dann würde er vielleicht seinen runzligen Arsch aus dem Sessel wuchten und mir helfen, das Dreckschwein zu schnappen, das Rebecca ermordet hatte. Vier Tage, um den alten Sack davon zu überzeugen, dass vier Jahre auf Shetland Buße genug waren für das, was mit Philip Skinner passiert war. Es wurde Zeit, sich wieder an die Arbeit zu machen.
    Ich nickte. »Okay. Fliegen wir von Aberdeen oder von Edinburgh?«
    Gillis’ Grinsen wurde noch breiter. »Witzig, dass Sie danach fragen …«

4
    »Würden Sie bitte langsamer fahren?« Dr. McDonald klammerte sich noch fester an den Haltegriff über der Beifahrertür. Ihre Knöchel waren schon ganz weiß, und die Augen hatte sie fest zugekniffen.
    Ich schaltete runter und drückte das Gaspedal tief in den Bodenbelag. Ja, es war kindisch, aber sie hatte damit angefangen. Draußen rauschte eine Wohnstraße vorbei, mit Bäumen, die ihre dürren Äste in den grauen Himmel reckten. Ein Nebel von feinen Tröpfchen bedeckte die Scheibe. »Ich dachte, Sie sind Psychologin.«
    »Bin ich auch, und es ist nicht meine Schuld, dass ich panische Angst vor Flugreisen habe; ich weiß, das klingt vielleicht unlogisch, weil es statistisch gesehen wahrscheinlicher ist, dass Sie beim Hantieren mit einem elektrischen Toaster ums Leben kommen als bei einem Flugzeugabsturz in Großbritannien – deswegen mache ich auch nie Toast –, aber ich kann nicht …« Sie stieß einen kleinen Quiekser aus, als ich schwungvoll in die Strathmore Avenue einbog. »Bitte! Würden Sie ein bisschen langsamer –«
    »Sie wissen doch gar nicht, wie schnell wir fahren – Sie haben ja die Augen zu.«
    »Ich kann es spüren !«
    Mein Handy läutete. »Sekunde …« Ich fischte das Ding aus der Tasche und drückte mit dem Daumen auf die grüne Taste. »Was gibt’s?«
    Eine Männerstimme: » Wir haben wieder eine –«
    Dr. McDonald riss mir das Telefon aus der Hand. »Nein, nein, nein!« Sie hielt es ans Ohr und lauschte einen Moment. »Nein, Sie können ihn nicht sprechen – er fährt! Wollen Sie unbedingt einen Unfall verursachen? Ich will nicht sterben – wieso wollen Sie, dass ich sterbe? Sind Sie vielleicht ein Psychopath, dass Sie wollen, dass wildfremde Leute bei Autounfällen sterben? Finden Sie das vielleicht lustig ?«
    Ich streckte die Hand aus. »Geben Sie mir das Handy zurück.«
    Sie hielt es sich ans andere Ohr, außerhalb meiner Reichweite. »Nein, ich sagte Ihnen doch: Er fährt !«
    »Geben Sie mir das verdammte Handy!«
    Sie schlug meine Hand weg. »M-hm … Moment bitte.« Sie sah mich von der Seite an. »Es ist ein gewisser Matt; er sagt, Sie sind ein ›blöder Sack‹.« Dann wieder ins Telefon: »Ja, ich hab’s ihm gesagt … M-hm … M-hm … Das weiß ich nicht.«
    »Matt – und wie noch?«
    »Wann werden wir in Oldcastle sein?«
    »Welcher Matt, zum Teufel?«
    »Er sagt, während Sie Dundee ›unsicher gemacht‹ haben, hat das Bodenradar anscheinend ein weiteres Opfer zutage gefördert …« Sie legte den Kopf schief und runzelte die Stirn, während sie zuhörte. »Nein, das sage ich Constable Henderson nicht … Weil es unnötig grob ist, deshalb.«
    Nun, das erklärte zumindest, welcher Matt dran war: Der Leiter der Spurensicherung von Oldcastle hatte immer schon ein sehr loses Mundwerk gehabt.
    Eine weitere Leiche.
    Hoffentlich war es nicht Rebecca. Nein, sie sollte in Frieden in der Erde ruhen, bis ich den Mistkerl in die Finger bekam, der sie zu Tode gequält hatte. Bitte.
    Ich riss das Steuer nach rechts herum. »Fragen Sie ihn, ob sie die zweite Leiche schon identifiziert haben.«
    »Constable Henderson möchte wissen, ob Sie die zweite Leiche schon …

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