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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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während Shifty Dave seine Nummer abzog. Seine Stimme dröhnte in die kalte Abendluft hinaus. »Sieh an, sieh an, wenn das nicht Jennifer Prentice ist, wie geht’s, wie steht’s?«
    »Ich will mit DC Henderson sprechen.«
    »Ach ja? Wenn du seine Ehe zerstören willst, bist du ein bisschen spät dran; dieses Schiff ist schon gesunken. Aber wenn du Lust hättest, meine ein bisschen zu torpedieren, würde ich nicht nein sagen. Zu dir oder zu mir?«
    Ich schlich mich über den Rasen des Nachbargrundstücks und von dort wieder auf den Gehsteig, dicht gefolgt von Dr. McDonald.
    Shifty Daves Stimme wurde zu einem Singsang. »Ja, und wen haben wir denn hier? Wenn das nicht der kleine haarige Frank McKenzie ist. Zweimal wegen Alkohol am Steuer verknackt, sechs Monate wegen Abhörens von Telefongesprächen. Wundert mich, dass irgendeine Zeitung noch was von dir wissen wollte, nachdem sie dich bei der News of the World rausgeschmissen haben. Bist wohl zum Kameraschlepper degradiert worden, wie?«
    »Ich hab nur meinen Job gemacht …«
    Noch zwei Schritte und wir waren auf der Straße und schlüpften zwischen den parkenden Autos durch zu meinem rostigen Renault. Er sprang beim ersten Versuch an. Wie es aussah, war das Glück mir ausnahmsweise mal gewogen.

32
    »Wir weisen unsere Kunden darauf hin, dass das Center in zehn Minuten schließt. Bitte begeben Sie sich zur Kasse. Wir wünschen Ihnen noch einen wunderschönen Abend, und besuchen Sie uns bald wieder.«
    Ein altes Mütterchen hastete vorüber. Sie zog einen Einkaufstrolley mit Schottenkaro hinter sich her; aus der Reißverschlusstasche schaute oben ein kleiner weißer Terrier heraus. Der Gummifuß ihres Gehstocks machte klunk, klunk, klunk auf dem polierten Marmorboden.
    Dr. McDonald stand in der Mitte des Templers Vale Shopping-Center und starrte zu der riesigen Glaswand hinauf, die den Innenhof beherrschte. Draußen funkelten die Lichter auf der Calderwell Bridge, und dahinter erhob sich Blackwall Hill. Kingsmeath war nur ein Netz von leuchtenden Punkten – wie eine verfrühte Weihnachtsdekoration.
    Selbst Kingsmeath sah im Dunkeln einigermaßen erträglich aus.
    Es war Freitagabend, und im Templers Vale war praktisch nichts los. Nur ein paar vereinzelte Kunden liefen zwischen den Geschäften umher – den gleichen wie in jedem anderen Einkaufszentrum des Landes: Next, Dorothy Perkins, Primark, Burger King, Apple, Vodaphone, Monsoon … Drei Stockwerke voll mit Filialen von Einzelhandelsketten und Fastfood-Restaurants.
    Ich wies nach oben zur nächsten Etage. »Da ist er.«
    Sabir spazierte an dem verglasten Geländer entlang und hielt etwas mit ausgestreckten Armen, wie ein Schlafwandler.
    Wir nahmen die Rolltreppe und schwebten zu den Klängen von Konservenmusik nach oben. Sabir blieb vor einem Laden mit No-Name-Teenagerklamotten stehen – einer von der Sorte mit silberfarbenen Schaufensterpuppen, die zerrissene Jeans, Kapuzenpullis und Retro-T-Shirts trugen. Er blickte starr zu einem kleinen weißen Etwas auf, das über dem Ladeneingang an der Wand befestigt war.
    Ich tippte ihm auf die Schulter. »Na, du Judas?«
    Er fuhr zusammen. »Mensch, willst du mich umbringen?«
    »Du hast mich bei Dickie verpfiffen.«
    »Ach, das kannst du doch nicht so sagen …« Das Ding, das Sabir vor sich hergetragen hatte, war ein weißes iPad mit roter Hülle. Er drückte es an seinen Bauch. »Du hast mich ja nicht direkt zur Geheimhaltung verpflichtet, oder? Dickie hat gefragt, was du machst, und ich hab’s ihm gesagt.« Ein Grinsen zog sein graues Pfannkuchengesicht noch mehr in die Breite. »Hallo, Doc, Sie seh’n ja schon viel besser aus als heute Morgen.«
    Sie winkte ihm zu.
    »Wir weisen unsere Kunden darauf hin, dass das Center in fünf Minuten schließt. Bitte begeben Sie sich zur Kasse. Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen Abend, und besuchen Sie uns bald wieder.«
    Dr. McDonald starrte gebannt ins Schaufenster, wo ein dünner Typ mit einer hautengen schwarzen Jeans und einer Frisur wie ein Nymphensittich einen Stapel Kapuzenshirts zurechtlegte.
    »Augenblick mal, ich muss nur mal eben da rein und mir ein paar Sachen besorgen …« Sie schlüpfte durch die Tür.
    »Also, was hast du über Steven Wallace ausgegraben?«
    Sabir deutete auf den Knubbel über dem Eingang. »Sie haben da oben eine versteckte Kamera. Die meisten sind so angebracht, dass man sie erkennen kann, aber es gibt da ein paar ganz Raffinierte, und zu denen gehört der Laden hier. Wenn dann

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