Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
»Tut mir leid, Chef.«
    Das CID -Großraumbüro war halb leer. Auf dem Tisch mit dem Wasserkocher stand ein kleines Radio, aus dem die verrauschte Übertragung des Spiels Warriors gegen Aberdeen tönte. »Morrison auf Chepski, Chepski auf Woods …« Im Hintergrund die Gesänge der Fans: »Wir machen euch zu Hackfleisch mit Püree, Hackfleisch mit Püree …«
    Julie sprang auf und strich ihr schwarzes T-Shirt glatt. »Es tut uns allen wahnsinnig leid wegen Katie … Ich wollte nicht … Kann vielleicht mal jemand das verdammte Radio ausschalten?«
    Einer der anderen Constables drückte auf den Knopf.
    Stille.
    Sie starrte auf ihre Füße. »Tut mir leid, Chef.«
    Ich ging weiter in Webers Büro.
    Er saß hinter seinem Schreibtisch, und sein Gesicht war ganz verkniffen und faltig. Der Grund war nicht schwer zu erraten – ACC Drummond saß steif auf einem der Besucherstühle, DS »Kotzbrocken« Smith auf dem anderen. Beide drehten sich um und starrten mich an.
    Weber nahm seine Brille ab und putzte sie mit einem Taschentuch. »Wie geht es Michelle?«
    »Ich …« Ich war nicht mal auf die Idee gekommen, sie zu fragen, so eilig hatte ich es gehabt, Len zu treffen. »Habt ihr Steven Wallace schon einkassiert?«
    »Wir haben gerade über die Mahnwache gesprochen. Selbstverständlich werden wir Katie auch –«
    »Habt ihr ihn einkassiert, ja oder nein?«
    Der Assistant Chief Constable wischte sich einen Fussel vom Hosenbein. »Ich war sehr betroffen, als ich von Ihrer Tochter hörte, Constable Henderson. Aber ich bin ein wenig besorgt wegen des Vorfalls mit diesem …« Er sah Smith fragend an.
    »Noah McCarthy, Sir.«
    »Danke, Sergeant. Er hat Anzeige erstattet. Behauptet, Sie hätten ihn tätlich angegriffen und ihn von einem Balkon im vierzehnten Stock zu werfen versucht?«
    »Er kann mich mal.« Ich starrte Weber an. »Steven Wallace?«
    Weber seufzte. »Ich lasse sämtliche verfügbaren Streifen die Straßen nach Katie absuchen, und die komplette Tagschicht ist –«
    »Warum zum Teufel habt ihr ihn nicht einkassiert?«
    ACC Drummond wurde noch steifer. »Weil wir niemanden ohne Haftbefehl ›einkassieren‹, Constable, und ohne hinreichenden Verdacht bekommen wir keinen Haftbefehl.«
    »Dr. McDonald sagt, er passt ins Profil!«
    »Dr. McDonald ist noch kaum raus aus den Windeln, Constable.« Drummond stand auf. »Der Staatsanwalt braucht ein bisschen mehr als das Wort Ihres kleinen Fräulein Doktor, ehe wir anfangen, mit Waterboarding Geständnisse zu erzwingen.« Er nahm seine Schirmmütze und klemmte sie unter den Arm. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, ich muss dem Chief Constable Bericht erstatten. DS Smith wird Ihre Aussage zu den bedauerlichen Ereignissen von heute früh zu Protokoll nehmen. Ich erwarte, dass Sie voll und ganz mit ihm kooperieren.«
    Auf dem Weg zur Tür hielt der ACC noch einmal inne und klopfte mir auf die Schulter. »Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um Ihre Tochter zu retten.« Und dann war er weg.
    Konnte froh sein, dass ich ihm nicht jeden Knochen in seiner verdammten Hand gebrochen hatte.
    Smith hievte sich aus seinem Stuhl. Er lächelte. »Warum gehen wir nicht irgendwohin, wo wir es etwas bequemer haben?«
    Im Vernehmungsraum 3 stank es nach Fußschweiß und Kohl.
    DS Smith spielte für das mitlaufende Tonband mit den Fingern ein Trommelsolo auf dem Tisch. »Und das ist also das normale Vorgehen beim Oldcastle CID , ja? Die Verdächtigen windelweich zu prügeln?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, was passiert ist. Zwei Mal schon . « Ich rutschte auf meinem Stuhl vor. Er bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle – schließlich war er mit vier dicken Bolzen am Boden befestigt. Anders als die Stühle auf der anderen Seite des Tisches, wo die Polizeibeamten saßen. »Soll ich vielleicht kürzere Wörter verwenden, oder wird man vom Schafeficken etwa taub?«
    Der uniformierte Constable hinter mir prustete los, dann versuchte er einen Hustenanfall vorzuschützen.
    Smith kniff die Augen zusammen und schürzte die Lippen unter seiner langen, spitzen Nase. »Haben wir etwa ein Problem, Constable Dawson?«
    Der Constable hustete noch einmal. »Hab was im Hals, Sir.«
    Dawson – er war auf der Liste, die Sabir gemailt hatte, als wir auf Shetland waren.
    Ich drehte mich auf meinem Stuhl um. »Sie heißen Tim, oder?«
    »Ja, Chef.« Er grinste und ließ einen Mund voll schiefer Zähne sehen – sie passten zu der krummen Nase und den abstehenden

Weitere Kostenlose Bücher