Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
Fingern in seiner Schmutzwäsche gewühlt, und er muss dich … ablenken?«
    »Wer gehörte zu den Verdächtigen?«
    »Philip Skinners Mutter schreibt mir, wusstest du das? Jeden Monat habe ich so einen dicken Stoß Papier in der Post – da erzählt sie mir, was sie so erlebt hat, was in Coronation Street passiert ist und was ihre Enkel so treiben. Natürlich schreibt sie nicht wirklich mir, sie schreibt an Skinner …«
    »Len, bitte .«
    Er stellte den Wasserbecher hin. Seufzte. »Na ja, da war ein Sergeant bei der Northern Constabulary, aber ich glaube, der hat sich aufgehängt … Wie sich rausstellte, stand er auf Kinderpornografie. – Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie im Papierkorb seines Arbeitszimmers lauter vollgewichste Ausdrucke der Geburtstagskarten gefunden haben. Wir haben vermutet, dass da vielleicht ein ganzer Ring dahintersteckt, aber du kennst ja die lieben Kollegen. Dann war da noch dieser Journalist vom Aberdeen Examiner …« Er runzelte die Stirn. »Tolbert? Talbert? Talbert – aber wir konnten ihm nichts nachweisen. Oder Harriet Woods? Eine Privatdetektivin aus Dundee. Ist dann später nach Dubai gegangen.«
    Ich schrieb die Namen und weiteren Angaben in mein Notizbuch.
    Len rückte auf seinem Stuhl vor und legte seine gewaltigen Pranken auf den Tisch. Als ob der wegfliegen würde, wenn er ihn nicht festhielt. »Skinner hat gestanden – woher sollte ich denn wissen, dass es nicht stimmt?«
    »Sonst noch jemand?«
    »Das Profil hat perfekt gepasst. Henry Forrester war bei der Vernehmung dabei, er hat gesagt , dass Skinner unser Mann ist.«
    »Ich weiß.«
    »Diese kleinen Jungen: vergewaltigt und in kleine Stücke gehackt …«
    »Len, gab es da noch jemanden?«
    Er starrte eine Weile den Tisch an, mit verkniffenem Mund, eine tiefe Falte zwischen seinen Augenbrauen. »Ein paar Spinner: Ahmed Moghadam, Danny Crawford, so eine Frau, die glaubte, dass Jesus in ihrem Keller wohnt …« Er klopfte mit dem Finger auf den Tisch: tapp-tapp-tapp, tapp, tapp, tapp, tapp-tapp-tapp. »Manchmal kann ich ihn nachts immer noch schreien hören.«

37
    »Mach endlich Platz!« Ich klemmte mir das Handy zwischen Ohr und Schulter und bearbeitete noch einmal die Hupe, doch der Idiot am Steuer des Subaru weigerte sich, die Überholspur freizugeben. »Komm schon, Henry, GEH ENDLICH AN DEIN VERFICKTES TELEFON !«
    Endlich wechselte der Idiot auf die andere Spur, und ich konnte wieder Gas geben. Ich tat so, als sähe ich nicht im Rückspiegel, wie er mir den Stinkefinger zeigte.
    Die Mailbox. »Henry, wo steckst du? Ruf mich zurück.«
    Ich versuchte es bei Rhona.
    Felder mit Reihen von Folientunneln rasten links und rechts vorbei. Ein grünes Schild: A90, Dundee 9, Forfar 23, Oldcastle 34, Aberdeen 75.
    »Chef? Mein Gott, ich habe das mit Katie gehört, sind Sie okay?«
    »Endlich geht mal jemand an sein Telefon!«
    Die Tachonadel näherte sich hundertvierzig km/h.
    » … ich hab nicht –«
    »Sie müssen für mich ein paar Personenüberprüfungen machen, aber es darf niemand erfahren, okay?« Ich zog mein Notizbuch heraus, klemmte es ans Lenkrad und blätterte darin. Dann las ich ihr die Liste der Namen vor, die Len mir genannt hatte, und ließ sie das Ganze wiederholen. »Ich meine es ernst – Sie dürfen niemandem davon erzählen. Nicht Weber, nicht Dickie, nicht mal Shifty Dave.«
    Nichts.
    »Rhona?«
    »Wieso haben Sie nicht zuerst mich angerufen? Sie sagten, niemand ginge ans Telefon, wieso haben Sie nicht mich angerufen? Ich hätte Ihnen geholfen. Ich helfe immer . Ich habe Ihre Hemden gebügelt!«
    Als ob ich sonst keine Sorgen hätte … »Rhona, der Gratulator wird am Montag mein kleines Mädchen umbringen, okay? Ich habe zurzeit andere Probleme!«
    Die Nadel stand jetzt auf 145, und ich hatte das Gaspedal voll durchgedrückt – das war’s, mehr gab der Renault nicht her. Ich warf das Notizbuch auf den Beifahrersitz, während ich an einem Sattelschlepper mit der Aufschrift » SCOTIABRAND TASTY CHICKENS LTD. – DAS SCHMECKT HUHN-TASTISCH! « vorbeizog.
    Am anderen Ende räusperte Rhona sich. » Tut mir leid, ich wollte nicht –«
    »Ist schon okay. Ich …« Tief durchatmen. »Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen. Es ist … kein besonders guter Tag.«
    PC Julie Wilson schwang auf ihrem Drehstuhl herum, dass ihr langes Blondhaar nur so wehte, und reckte die Hände zur Decke. »Zwa-hai zu nu-hull, zwa-hai zu nu-hull …« Sie verstummte, klappte den Mund zu. Rutschte verlegen auf ihrem Stuhl herum.

Weitere Kostenlose Bücher