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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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selbst mache, oder? Wozu habe ich denn schließlich ein ganzes Präsidium voller Personal? Zu Ihrer Information : Der Chief Constable und ich lassen uns im Lauf des Jahres immer wieder solche Daten liefern, damit wir strategische Entscheidungen über den Einsatz von Ressourcen und Personal an den Geburtstagen der Opfer treffen können – es geht um den Umgang mit den Medien, um die Bereitstellung von Unterstützung für die Familien und dergleichen.« Er streckte die Arme aus, als ob er gerade einen Zaubertrick vorgeführt hätte. »So funktioniert nun einmal informationsbasierte Polizeiarbeit. Wäre es Ihnen lieber, wir würden einfach raten ?«
    Oh … Ich räusperte mich. »Verstehe.«
    »Nun, wenn Sie nichts dagegen haben, wird Nicola Sie jetzt hinausbegleiten. Und die Interne Dienstaufsicht erwartet gleich morgen früh Ihren Besuch.«
    »Ash?«
    Ich blickte auf, und da stand Dr. McDonald auf der anderen Seite des Pubtischs. Sie lächelte, winkte mir kurz zu und sah sich dann um. »Ist ja … nett hier.«
    »Nein, ist es nicht.«
    Das Monk and Casket war nicht sehr groß – gerade mal genug Platz für fünf oder sechs Tische und zwei Spielautomaten, die vor sich hin dudelten und schnatterten wie Technicolor-Elstern. Rote Kunststoffpolster auf klapprigen Holzstühlen und steinharten Bänken. Die Theke war fast genauso klebrig wie der rissige Linoleumboden. Eine Tür, die zurück in die Welt da draußen führte, eine zweite mit einem verblichenen Schild: » TOILETTEN, TELEFON UND FESTSAAL «.
    Sie zog einen Stuhl heraus und setzte sich. » DCI Weber sagte, dass Sie hier sind.«
    Ich hob die Hand. »He, Hairy – das Gleiche noch mal und einen großen Weißwein.«
    Hairy Joe blickte von seinem Daily Mirror auf und brummte etwas. Je rund ein Dutzend Ohrringe klimperten links und rechts von seinem breiten, bepelzten Gesicht, als er die Kaffeemaschine anwarf.
    Es waren nur ein paar Stammgäste da: Weird Justin mit seinen langen schwarzen Haaren und der speckigen Baseballkappe; die Donahue-Schwestern, beide inzwischen viel zu alt, um noch mit Blowjobs in dunklen Hauseingängen ihren Lebensunterhalt zu verdienen; und in der Ecke die abgerissene, spindeldürre Gestalt von Twitch und seinem Kumpel, Fat Billy Partridge.
    Niemand, der Lust gehabt hätte, mit einem Polizeibeamten über die Arbeit zu plaudern – nicht mal mit einem wie mir.
    Dr. McDonald machte mit ihren Converse Hi-Tops ratschende Klettverschluss-Geräusche auf dem klebrigen Boden. »Stimmt es, dass Sie einem Parlamentsabgeordneten gesagt haben, er soll sich verpissen, und ACC Drummond beschuldigt haben, der Gratulator zu sein?«
    Ich starrte in den milchigen Schmodder, der auf meinem Kaffee herumschwamm. »Willkommen in meiner Welt.«
    Sie beugte sich über den Tisch und nahm meine Hand. »Sie haben getan, was jeder gute Vater tun würde. Katie kann froh sein: Sie werden nicht aufgeben, bis Sie sie gefunden haben.«
    Klar, weil ich ja schon bei Rebecca so hervorragende Arbeit geleistet hatte.
    »Dickie will Steven Wallace nicht zur Vernehmung aufs Revier holen.«
    »Ich weiß.«
    »He, ihr Turteltäubchen.« Hairy Joe stand plötzlich am Tisch, einen Kaffeebecher in der einen Hand, ein großes Glas Wein in der anderen. »Ist Pinot Grigio okay, Schätzchen? Den Sauvignon Blanc krieg ich erst am Montag wieder rein. Da gab’s ’nen richtigen Run drauf während dem Fußballspiel. Wollt ihr beide die Speisekarte sehen?«
    »Äh… nein, alles wunderbar, danke.« Sie nahm einen kleinen Schluck. »Mmmm …«
    Er zuckte mit den Achseln und marschierte davon.
    Ich legte die andere Hand um den Becher mit frischem, heißem Kaffee. »Was soll ich jetzt tun?«
    »Sie könnten nach Michelle schauen, ich meine, sie ist jetzt sicher ganz allein und macht sich Sorgen und fürchtet sich …?«
    In qualvollem Schweigen dasitzen, krampfhaft bemüht, keinen Streit anzufangen.
    »Ich glaube nicht –«
    Mein Handy klingelte sein schrilles, altmodisches Klingeln. » HENRY « leuchtete auf dem Display auf.
    Ich drückte rasch die Verbindungstaste. »Wo zum Teufel hast du gesteckt?«
    »Geht dich nichts an.« Ein Schniefen. »Also, schieß los: Du hast gesagt, ich soll zurückrufen, und jetzt ruf ich zurück.«
    »Er hat Katie. Der Gratulator hat sie.«
    Schweigen.
    »Henry?«
    »Wie viel Uhr ist es? Vier … Ich komme, so schnell ich kann. Der Flughafen ist wegen Schnee gesperrt, aber ich glaube, das Schiff fährt noch.« Klappernde Geräusche drangen aus dem Hörer. »Hast du

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