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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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hat.«
    »Scheiße …« Ich setzte mich auf die Motorhaube von Henrys Auto. Die Kälte drang durch meine Hosenbeine.
    Er lächelte Dr. McDonald an. »Du siehst ganz durchgefroren aus, Alice. Warum gehst du nicht rein und holst dir einen Becher Tee? Und wenn du schon dabei bist, kannst du vielleicht auch gleich fragen, ob sie eine detaillierte Karte von dem Gelände haben?«
    Sie trat noch einen Schritt zurück. Ihr Blick ging von Henry zu mir und wieder zurück. Dann nickte sie. »Okay.« Ihre Hi-Tops quatschten durch das nasse Gras, und sie verschwand im Schutzzelt.
    Das einzige Geräusch war das Brummen der Dieselgeneratoren, die den Strom für die Scheinwerfer im Zelt lieferten.
    »Danke, dass du gekommen bist, Henry.«
    »Du musst es ihr sagen.«
    »Ich will nicht –«
    »Ash, sie muss es wissen. Ihr fehlen entscheidende Informationen, und du lässt sie nicht alle Karten sehen.«
    »Nein.«
    Er legte mir die Hand auf die Schulter. »Ich habe mit Dickie geredet – sie haben dich auf Sonderurlaub gesetzt. Es spielt keine Rolle mehr.«
    »Aber für mich spielt es eine Rolle!«
    »Warum? Herrgott noch mal, Ash, du bist–«
    »Weil es mein Fall ist, okay? Deswegen.« Ich stieß mich vom Auto ab, die Hände zu schmerzenden Fäusten geballt. »Seit vier Jahren ist es mein Fall. Rebecca ist kein öffentliches Eigentum, sie ist meine Tochter. Ich lasse nicht zu, dass irgendwelche Idioten in ihrem Leben herumwühlen und mir erzählen, dass sie tot ist …«
    Henry sprach so leise, dass er kaum zu verstehen war. »Es tut mir leid, Ash, aber Rebecca –«
    »Sie ist nicht tot. Nicht, solange ich nicht diese Karte bekomme …«
    Ein Lichtschein breitete sich durch den Nebel aus, pfirsichfarben und golden und blutrot. Offenbar war die Sonne gerade über den Bergen aufgegangen.
    Ich starrte meine Fäuste an. »Und ja, ich weiß, wie sich das anhört. Ich habe nie …« Tief durchatmen. »Es ist mein Fall.«
    Dr. McDonald kam aus dem Schutzzelt, sie hatte etwas unter den Arm geklemmt und hielt in jeder Hand einen dampfenden Becher. »Ash, wollten Sie Kaffee, weil ich hab Ihnen Kaffee besorgt, und es gibt auch Donuts, aber die sehen ein bisschen alt aus, also hab ich’s sein lassen, aber ich kann auch noch mal zurückgehen, wenn Sie wollen …?« Sie hielt mir einen Becher hin. »Die Karte habe ich auch.«
    Henry breitete sie auf der Motorhaube des Volvo aus. Sie war recht detailliert und umfasste den Park sowie die umliegenden Straßen. Jemand hatte die Stellen markiert, wo die Opfer vergraben worden waren – ein rotes X für jedes Mädchen, dessen Überreste sie geborgen hatten. »Also, wenn ihm die Leichen wichtig wären, hätte er sie in seiner Nähe behalten.«
    Aus der Ferne drang das Geräusch eines Automotors und das Knirschen von Reifen auf Kies durch den Nebel. Es wurde lauter.
    Dr. McDonald lehnte sich an den Wagen. »Aber sie sind ihm nicht wichtig. Die Ablagesituation lässt darauf schließen, dass er sie einfach nur loswerden wollte.«
    »Genau. Dann geht es ihm vermutlich nur darum, sie nicht zu weit tragen zu müssen …« Henry zog einen Bleistift aus der Tasche. »Hast du Erfahrung mit geographischem Profiling? Heutzutage geht das alles mit Computern und statistischen Analysen, aber wir haben das früher mit Hirnschmalz gemacht.«
    Ein verbeulter Astra hielt hinter dem Transit der Spurensicherung. Dickie kletterte vom Fahrersitz, ein Lächeln im Gesicht, das die Falten in seinen Wangen vermehrte. »Henry! Henry Forrester, altes Haus, man hat mir gesagt, dass Sie hier sind, aber ich habe es nicht …« Er starrte mich an. »Ash.«
    Ich starrte zurück. »Dickie.«
    Dr. McDonald lächelte. »Ist das nicht toll: Henry hat sich bereit erklärt, uns bei den Ermittlungen zu helfen.«
    Dickie würdigte sie keines Blickes. »Ja, das ist toll. Ash, Sie dürfen nicht hier sein.«
    »Sie ist meine Tochter.«
    »Ich weiß , dass sie … Hören Sie, Sie haben Sonderurlaub; ich verspreche, dass wir Sie auf dem Laufenden halten, aber Sie – dürfen – nicht – hier – sein.«
    Ich ging einen Schritt auf ihn zu. »Morgen ist ihr Geburtstag, glauben Sie wirklich , dass ich –«
    »Zwingen Sie mich nicht, Sie von einem Streifenwagen nach Hause fahren zu lassen, Ash.« Er schloss die Augen, rieb sich die Stirn. »Bitte.«
    Sonnenlicht durchschnitt die Wolkendecke und glitzerte auf den nassen Straßen, als mein Renault um die Kurve in den Rowan Drive rumpelte. Weber hatte offenbar seine Beziehungen spielen lassen, denn

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