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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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klingelte. Und klingelte. Und klingelte. Und dann eine Männerstimme, belegt und benommen. » Was … Hallo? Steve? O Mann … « Geraschel. Das Geräusch einer Tür, die ins Schloss fiel. » Mein Gott, Steve, es ist zwei Uhr früh – Julia hat neben mir im Bett gelegen … Steve? Hallo? «
    Ich setzte einen künstlichen Londoner Akzent auf und fragte ihn, wo er gestern Abend gewesen sei. Ich sagte ihm, ich würde seiner Frau Fotos schicken, wenn er nicht die Wahrheit sagte.
    Dann fluchte ich und legte auf.
    Ich sah auf Steven Wallace’ zitternden, schluchzenden Körper hinunter.
    Ah …
    Ich rollte die Latzhose zusammen und ließ sie in die Flammen fallen. Dann streckte ich die Hände aus, um sie zu wärmen. Das Industriegebiet von Oldcastle war ein ziemlicher Schandfleck, aber um Viertel vor drei an einem Sonntagmorgen war es der ideale Ort für eine kleine Aufräumaktion. Die kastenförmigen Lagerhallen waren hinter Maschendrahtzäunen weggeschlossen, und Straßenlaternen bewachten die verlassenen Sackgassen.
    Der alte Belbin-Abholmarkt war mit Brettern vernagelt, der Parkplatz mit Plastiktüten, Laub und Müll aller Art übersät: das verkohlte Skelett eines ausgebrannten Ford Fiesta; ein Anhänger mit gebrochener Achse, bei dem die Räder im Sechzig-Grad-Winkel zur Vertikalen standen; ein kleiner Berg aus verbogenen Einkaufswagen, Matratzen und Müllsäcken.
    Und ein Ölfass, das als Kohlebecken diente.
    Ich warf den Hammer und den Schraubenzieher zu der Latzhose und die Wollmütze und die Duschhaube obendrauf. Dann zog ich Steven Wallace’ Handy aus der Tasche und warf es ebenfalls ins Feuer. Und sah zu, wie alles verbrannte.
    Katie …
    Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Sonntag, 20. November

41
    »Und dann hat sie Sergeant Roberts voll über den Rücken ge kotzt, vor allen Leuten im Besprechungsraum.« Charlie wa ckelte mit den Hüften, drehte seine Schultern hin und her und senkte den Kopf. »Und jetzt der Schlag zum Birdie …«
    Plink. Der Golfball kullerte über die Teppichfliesen genau in das hufeisenförmige Teil mit dem Loch in der Mitte, das an der gegenüberliegenden Wand am Boden lag. Er hob den Putter über den Kopf und imitierte eine jubelnde Zuschauermenge. »Und er ist drin! Der junge Polizeibeamte aus Oldcastlefährt heute in Gleneagles einen klaren Sieg ein!«
    Er reichte mir den Schläger, dann machte er es sich auf seinem Bürostuhl bequem und fuhr sich mit einer Hand über dem Kopf, als wollte er den Sitz der paar braun gefärbten Strähnen überprüfen, die er über seine kahle Stelle gekämmt hatte. Ein Fleck, der verdächtig nach Steaksauce aussah, zierte die Brusttasche seines weißen Hemds. Die Superinten dent-Schulterklappen auf seiner schwarzen Uniformjacke, die über der Stuhllehne hing, hätten auch mal eine Reinigung nötig gehabt.
    Das Hufeisen-Ding spuckte den Golfball wieder aus.
    Charlie streckte einen Finger aus und beschrieb einen imaginären Kurs durch das vollgestellte Büro. »Es ist ein Par 3 mit einem Dogleg um den Papierkorb herum.« Er biss wieder von seinem Specksandwich ab.
    Durch das winzige Fenster des Büros konnte man sehen, dass der Parkplatz des Präsidiums fast leer war. Nur ab und zu durchschnitt ein Scheinwerferpaar die Dunkelheit und strahlte eine hohe, mit NATO -Draht gekrönte Backsteinmauer an. Zwanzig nach sieben – die Sonne würde erst in einer knappen Stunde aufgehen.
    Ich rollte den Ball aufs Tee – einen Tennent’s-Lager-Bierdeckel – und peilte das Ziel an. Schön lässig und entspannt. Alles ganz normal … »Na ja, Rhona hat sich gestern Abend ziemlich die Kante gegeben.«
    »Du weißt schon, dass ich dir eigentlich eins auf die Finger geben müsste?«
    »Schon.«
    Plink. Der Ball rollte unter den Schreibtisch und prallte von der Fußleiste ab.
    »Oh, guter Schlag. Können wir den Anschiss also als erledigt betrachten? Ich habe echt keinen Bock, und dir würde es sowieso am Arsch vorbeigehen.«
    »Okay.« Ich legte mir den Ball für den nächsten Schlag zurecht. »Irgendwelche Fortschritte bei den Vernehmungen?«
    »Aber ich muss schon sagen, Ash – der Assistant Chief Constable: Hättest du dir nicht ein noch größeres Arschloch aussuchen können, wenn du schon jemanden beschuldigen musst, der Gratulator zu sein?«
    Plink … der Ball knallte gegen den Papierkorb.
    »Und unserem geliebten Parlamentsabgeordneten zu sagen, er soll sich verpissen? Also wirklich …«
    »Kann froh sein, dass ich ihm nicht das Knie in die Eier gerammt hab,

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