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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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die Haare aus dem Gesicht seiner Schwester. »Es ist okay. Bald ist es Zeit, nach Hause zu gehen.«
    »Alles erledigt.«
    Er lächelte. »Alles erledigt.«
    »Dein Ohr sieht schlimm aus.«
    Es sah aus wie ein zerkautes Stück Frühstücksspeck.
    Ich packte das umgekippte Regal und zog mich daran hoch, bis ich mit dem Rücken an dem Waschtisch in der Ecke lehnte. Ich keuchte und schwitzte, jede Bewegung fachte die Flammen neu an. Mein Fuß pochte und brannte, mein Rücken knackte, und mein Schädel war mit glühendem Rauch angefüllt.
    Die Rattenfängerin deutete auf mich. »Er weiß es.«
    McKenzie nickte. »Jetzt wissen es alle.«
    »Wir sollten ihn töten. Ihn töten und in den Verbrennungsofen stecken.«
    »Ihr … Ihr könnt mich mal, alle beide.« Ich griff in meine Jacke … Aber die Pistole war nicht da.
    McKenzie hielt sie hoch. Schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Wir töten ihn und stecken ihn in den Verbrennungsofen.« Sie stand auf und blickte auf uns herab.
    »Lisa, das können wir nicht machen. Ich kann es nicht machen.« Er starrte die Pistole in seiner Hand an. »Wir müssen hier verschwinden, bevor noch mehr Leute kommen.«
    »Wir können nicht verschwinden, wir müssen uns erst noch um Andrea kümmern.«
    »Sie haben sie. Sie sind ins Haus gekommen. Sie haben sie mitgenommen.« Er sah mich an. »Stimmt doch, oder?«
    Ich wischte mir den Schweiß aus den Augen. »Es ist vorbei.«
    »Es ist nicht vorbei.« Die Rattenfängerin ballte ihre schmutzigen Hände zu Fäusten. »Wir holen sie zurück. Wir holen sie uns wieder, und wir lassen die Schlampe büßen für das, was sie uns angetan hat! Das Blut, die Schreie, die Fotos. Wir holen sie uns zurück.«
    »Ein bewaffnetes Einsatzteam ist in diesem Augenblick auf dem Weg hierher. Ihr zwei geht nirgendwohin.«
    »Wir holen sie wieder, und wir reißen sie in Stücke, genau wie all die anderen.« Sie trat einen Schritt vor. »Wir töten ihn und stecken ihn in den Verbrennungsofen.«
    Ich griff nach eine Flasche Bleichmittel, die unter den Trümmern auf dem Boden lag. Fummelte mit schmerzenden Fingern am Deckel herum. Welcher Vollidiot hatte sich diese kindersicheren Verschlüsse ausgedacht? Komm schon …
    Sie packte mich an der Gurgel und zerrte mich hoch.
    Urrgh – Ihre Hand war wie eine Schlinge um meinen Hals, die sich zuzog, die mir die Luft nahm, bis das Blut in meinen Ohren stampfte. Ich versuchte nach ihrem faltigen Gesicht zu greifen, zerrte an ihren Fingern. Sie bewegten sich keinen Millimeter.
    Die Bleichmittelflasche knallte auf den Boden.
    Eine Tür knarrte.
    »Wir töten ihn und stecken ihn in den Verbrennungsofen.« Ihr Atem stank nach Veilchenpastillen.
    Ich blinzelte. Starrte über ihre Schulter.
    Alice stand mitten im Raum und hielt das Rohrstück wie einen Baseballschläger. » HE , DU ALTE HEXE !«
    Die Rattenfängerin drehte sich um, ihre Augen schmal und dunkel. Sie machte den Mund auf und schrie durch die braunen Zähne, dass man den Speichel im Dämmerlicht spritzen sah. »Alle töten wir sie!«
    Das Rohr sauste durch die Luft und krachte in ihre Schläfe. Haare und Hautfetzen flogen in einem Sprühregen von Blut durch die Luft.
    Ich spürte, wie ihre Hände an meinem Hals erschlafften, dann wankte sie ein paar Schritte zur Seite und stürzte zu Boden wie ein gefällter Baum. Ein paarmal zuckte sie noch, dann lag sie reglos da, der Länge nach ausgestreckt, die Augen aufgerissen. Blut sickerte ihr aus Nase und Mund.
    Alice ließ das Rohr fallen. Es schlug dröhnend und scheppernd auf den Beton, und das Geräusch hallte in dem kleinen Raum wider.
    »Ist sie … Ich wollte nicht … Es … Ich hatte keine Wahl …«
    Ich humpelte über das Chaos am Boden hinweg auf Frank McKenzie zu und streckte die Hand aus. »Her mit der Pistole.«
    Er sah mich nicht einmal an. »Es ist nicht Lisas Schuld. Es war Andrea … Es war immer nur Andrea.«
    »Her – mit – der – Pistole.«
    Er nahm sie hoch und starrte in den Lauf. Dann hielt er sich die Mündung an die Schläfe. Schloss die Augen. Atmete zischend durch die Zähne aus und sprühte einen Speichelregen auf sein blutbeflecktes Hemd. Zitterte und schluchzte.
    Ich bückte mich und nahm ihm die Pistole aus der Hand.

49
    Frank McKenzie hielt den zerschmetterten Schädel seiner Schwester im Schoß und streichelte ihr blutverklebtes Haar. »Schsch … Es ist alles okay, es wird alles gut.«
    Ich sackte am Waschbecken zusammen. Die Pistole war wie ein Amboss in meiner Hand, der mir den Arm

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