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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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schaff’s nicht.«
    Alice nickte. Sie nahm das Mäppchen wieder an sich, öffnete es und breitete den Inhalt auf dem Armaturenbrett aus. Dann entfaltete sie das Blatt mit den Instruktionen. »Okay …« Sie atmete tief durch. »Wenn zehnjährige Rotzbengel es schon kapieren, werd’ ich es wohl auch kapieren.«
    Wohlige Wärme floss durch meine Glieder und verdrängte die Schmerzen, bis nichts mehr übrig war als ein leises Kribbeln. Ich atmete aus. Dann ein. Tief drin in meinem Kopf sang jemand.
    »Ash?« Ein leichter Klaps auf die Wange. »Ash, ich hab dir nur ein Drittel gegeben, okay? Das sollte genügen, um die Schmerzen zu stillen … Ash?«
    Ich rieb mir das taube Gesicht, um mein eingeschlafenes Gehirn zum Leben zu erwecken. »Okay.« Der Krückstock war rau unter meinen Fingern – voller Kratzer und Kerben, seit ich die ganzen Fotos von ACC Drummonds Wänden heruntergeschlagen hatte. »Wenn ich nicht zurück bin in, sagen wir –«
    »Keine Chance.« Sie kletterte hinaus in den Regen und drehte sich zu mir um. »Glaubst du wirklich , dass ich das alles gemacht habe, nur um jetzt im Auto sitzen zu bleiben wie ein braves kleines Mädchen? Ich will dabei sein, wenn du Katie rettest.«
    Na schön.
    Es schüttete zwar nicht direkt aus Eimern, aber von Nieseln konnte auch keine Rede sein; die Tropfen spritzten von dem Neonschild auf wie ein kleines Feuerwerk. Ich ging zum Kofferraum und schlug mit der flachen Hand auf den Deckel. »Bist du noch da, Drummond?«
    Scharrende Geräusche.
    Musste ganz schön wehgetan haben, als Alice mit vollem Karacho über die ganzen Bremsschwellen gebrettert war. Gut.
    Ich humpelte auf den Eingangstunnel zu, Alice ging langsam neben mir her. »Hätten wir Drummond nicht Detective Chief Inspector Weber übergeben sollen?«
    »Nein.«
    Arabella hockte immer noch in ihrem kleinen Käfig und las immer noch über Vampire, die unschuldige Teenager anbaggerten. Sie blickte nicht auf. »Wir haben geschlossen.«
    Ich schob einen Zwanziger durch den kleinen Schlitz an der Unterseite der Trennscheibe.
    »Immer noch geschlossen.«
    Noch ein Zwanziger.
    Sie streckte die Hand aus und drückte auf den Knopf.
    Das Klonk, klonk, klonk des Krückstocks hallte durch den Tunnel. Am Ende war ein Licht zu sehen, es kam von der Flutlichtanlage, die auf dem Stadiondach montiert war und die Rennbahn anstrahlte. Ich ging weiter.
    Andy Inglis’ Range Rover parkte mitten auf dem Rasen, die Seiten mit Schlamm verschmiert. Er selbst stand daneben, in Tweed und Schiebermütze wie ein englischer Gutsbesitzer, mit einem ältlichen schwarzen Labrador zu seinen Füßen. Zwei Männer ließen ein Paar sehniger Windhunde vor dem Wagen auf und ab laufen.
    »Lass das Weibchen zuerst an den Start …« Mr Inglis drehte sich um, sah mich und breitete die Arme aus. »Ash, alter Bastardo! Ich höre, du hast den Gratulator geschnappt – darauf müssen wir einen trinken. Hab ein paar Flaschen Veuve Clicquot im Büro, wie wär’s?«
    »Wo ist Mrs Kerrigan?«
    »Hat sie Ihnen schon den Schlüssel für Ihre neue Wohnung gegeben?«
    Einer der Typen ging zu den Startmaschinen hinüber, die Windhündin trottete neben ihm her.
    Inglis zeigte auf sie. »Siehst du das? Wenn das kein Zwan zig-Sekunden-Hund ist, fress ich ’ne Polizeiuniform samt Inhalt. Sie wird –«
    »Herrgott noch mal, Andy: Ist Mrs Kerrigan hier, ja oder nein?«
    Er warf den Kopf in den Nacken und ließ ein dröhnendes Gelächter vom Stapel. »Caramba, du bist wirklich besessen von der Frau, wie? Na schön – sie ist im Büro. Sag ihr, sie soll schon mal die Korken knallen lassen.«
    Ich schleppte mich die Stufen hinauf und ignorierte das Klingeln des Handys in meiner Tasche.
    Alice blickte sich zur Rennbahn um. »Ash, wir haben doch einen Plan, oder nicht, ich meine einen besseren Plan als bei ACC Drummond, also, wir gehen doch da nicht einfach rein und –«
    »Gleicher Plan.« Ich zog die Pistole heraus, überprüfte das Magazin. Mehr als genug Munition, um dem Miststück die Kniescheiben zu zerschießen.
    Mein Handy verstummte, doch gleich darauf ließ es wieder seinen altmodischen Klingelton vernehmen.
    »Da unten sind drei Leute, die gesehen haben, wie wir zum Büro raufgegangen sind, wenn du sie erschießt, bekommt es sicher irgendjemand mit, und –«
    »Sie hat Katie.«
    Der Anrufer hatte offenbar aufgelegt. Dann klingelte stattdessen Alice’ Handy. Sie zog es aus der Tasche. »Dr. McDonald? Nein … Ach ja? … Ja, das haben wir, er war Fotograf

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