Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
verstecke mich nicht, ich –«
    »O Mann, du Vollidiot ! Ich hab dir doch gesagt, mach einen großen Bogen um –«
    »Halt einfach die Klappe, okay?« Ich sah wieder in den Spiegel. »Was macht er?«
    »Er sucht jemanden.«
    Tja, das ist der Nachteil, wenn man ein Stammlokal hat: Man ist leichter zu finden. Ich kippte den Rest meines Wassers in einem Zug hinunter. Die Kohlensäure wühlte meinen Magen auf. Nur die Kohlensäure. Sonst nichts.
    Und dann hörte ich direkt hinter mir eine Stimme, dünn und heiser. »Sieh mal einer an – Detective Constable Ash Henderson; welch glückliche Fügung.«
    Zu spät, um die Flucht zu ergreifen.
    Ich schwenkte auf meinem Hocker herum, das leere Glas noch in der Hand. Nicht gerade die eleganteste Waffe, aber eine ziemliche Schweinerei konnte man damit schon anrichten. »Joseph.« Ich spähte kurz über seine Schulter. »Wo ist denn Ihr Verlobter?«
    »Homophobie, Constable Henderson? Von einem so angesehenen Bürger dieser Stadt hätte ich aber Besseres erwartet.« Er deutete ein Kopfschütteln an. »Wenn Sie es unbedingt wissen wollen: Francis parkt gerade den BMW . Aber keine Sorge, er wird in Bälde zu uns stoßen.« Joseph setzte ein Haifischlächeln auf. »Und Detective Inspector Morrow – wie geht’s, wie steht’s?«
    Shifty zuckte mit den Schultern. »Wussten Sie, dass Oldcastle im Ersten Weltkrieg Unmengen von Chlorgas zum Einsatz gegen die Nazis hergestellt hat?«
    Joseph zog eine vernarbte Augenbraue hoch. »Faszinierend.« Dann wandte er sich wieder an mich. »Constable Henderson, haben Sie zufällig etwas für mich?«
    Eine Gestalt tauchte hinter Joseph auf. Groß und breitschultrig, die lockigen roten Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, gebrochene Nase, riesiger Schnauzbart mit dazu passender Quaste unter der Unterlippe. Er nahm seine John-Lennon-Sonnenbrille ab und steckte sie in die Brusttasche seiner Lederjacke. Kleine rote Augen. Er nickte mir steif zu. »’spector.«
    Ich nickte zurück. »Francis.«
    Joseph nahm ein Paar schwarze Lederhandschuhe aus der Tasche und zog sie an. »Sag mal, Francis, steht unser Freund Constable Henderson auf unserer Liste für heute?«
    Der Hüne zückte ein Notizbuch und blätterte darin, die Stirn in Falten gezogen, die Zungenspitze aus dem Mundwinkel geschoben. »Nee.«
    »Oh …« Joseph schien verwirrt. »Bist du sicher?«
    »M-hm.«
    Na, Gott sei Dank.
    »Na ja, dann vielleicht morgen.« Er zwinkerte mir zu. »Wie es scheint, lächelt Frau Fortuna heute Abend auf Sie herab, Constable Henderson. Vielleicht sollten Sie darüber nachdenken, Ihre Schulden bei Mr Inglis zu begleichen, wenn Sie vermeiden wollen, dass unsere Abteilung für Finanz dienstleistungen Ihnen demnächst einen spätabendlichen Besuch abstattet.«
    Francis zog die Nase hoch. »Unser Freund geht gerade aufs Klo.«
    Ein dünner Mann mit einer rechteckigen kahlen Stelle am Hinterkopf wankte in Richtung Toiletten. Die Tür fiel mit einem dumpfen Knall hinter ihm zu. Francis ging hinterher.
    Joseph steckte die Hände in die Hosentaschen und wippte auf den Fersen. »Übrigens, die Nazipartei wurde erst in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts gegründet, also kann die Gasproduktion von Oldcastle gar nicht für sie bestimmt gewesen sein … Ah, Francis hat Verbindung mit unserem Freund aufgenommen. Hervorragend.«
    Francis zerrte den Mann mit dem eckigen Haarausfall aus der Toilette.
    Der Typ nestelte noch an seinem Reißverschluss herum. »Bitte, ich kann alles erklären, ich dachte, es wäre erst nächste Woche fällig, ich meine, ich habe das Geld, ich habe nie behauptet, dass ich das Geld nicht hätte, oder?«
    Francis zog ihn an uns vorbei in Richtung Ausgang.
    »Ich kann es morgen besorgen, wenn die Banken aufmachen, das wäre doch okay, oder?« Und raus auf die Straße. »Ehrlich, ich habe das Geld, es ist kein Problem, wir können –«
    Die Tür fiel ins Schloss.
    » Und jetzt das Mädel, auf das ihr alle gewartet habt; unvergleichlich, einzigartig, unglaublich sexy: Kayleigh!« Das Licht wurde gedimmt, und »Bad to the Bone« wummerte aus den Boxen. Die Stunde der Amateurinnen war vorbei.
    Joseph ließ wieder sein Gebiss sehen. »Nun, wenn die Herrschaften mich entschuldigen würden – die Geschäfte rufen. Viel Vergnügen noch bei der Show!«
    Shifty Dave wartete, bis Joseph Francis nach draußen gefolgt war, ehe er sich zu mir umdrehte und mich anstarrte. »Wie viel schuldest du Andy Inglis?«
    Ich drehte mich wieder zum Tresen um. Der

Weitere Kostenlose Bücher