Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
Morgen. Das Fenster war nur ein dunkelgraues, beschlagenes Rechteck.
    Am anderen Ende der Leitung gähnte Rhona wieder. » Ich sagte, auf dem Revier hat jemand Anzeige erstattet. «
    »Um wie viel Uhr haben Sie gestern Feierabend gemacht?«
    » Ich bin bei der Sergeants-Prüfung durchgefallen, deswegen kann es passieren, dass ich bis an mein Lebensende DC bleibe. Da muss ich einfach ranklotzen, sonst gibt’s keine Beförderung. Haben Sie mir selber gesagt. «
    Da hatte sie in beiden Punkten recht. Der Kocher klickte und verstummte dann. »Schon, aber wenn Sie im Dienst einschlafen oder irgendwas verbocken, weil Sie so fertig sind, dann können Sie sich die drei Streifen endgültig abschminken.«
    Kochendes Wasser in die Tassen. Zwei Scheiben leicht angebrannten Toast auf einen Teller.
    » Es war diese blöde Kuh, Jennifer Prentice: Sie behauptet, Sie hätten gestern ihren Fotografen verprügelt. «
    »Wundert mich, dass sie so lange gewartet hat.« Ein bisschen Butter draufgestrichen, dann Himbeermarmelade.
    » Ich hab Dougie gesagt, dass ich mir die Sache anschaue. Wissen Sie, schon mal im Vorfeld einiges klären, ehe die Interne Dienstaufsicht die Sache in die Finger kriegt? «
    Zwei Stück Zucker in eine Tasse, dann ein kräftiger Schuss Milch in beide.
    » Wie kommt sie darauf, solche Anschuldigungen zu erheben? Was ist schon dabei, wenn Sie so einem blöden Paparazzo eine gescheuert haben – Sie hatten ja sicher einen guten Grund, nicht wahr? «
    »So was in der Art.« Draußen im Flur war gedämpftes Schnarchen zu hören, das die Wohnzimmertür erzittern ließ. Wäre ja zu schön gewesen, wenn Parker sich tatsächlich aus dem Staub gemacht hätte. Die Stufen knarrten unter meinen Socken, als ich nach oben ging.
    » Also, machen Sie sich jedenfalls keine Sorgen, ich rede mit ihm. Soll sich noch mal ganz genau überlegen, woran er sich erinnert. «
    Im Schlafzimmer war es dunkel; unter den würzigen Moschusduft mischte sich ein Hauch von Reinigungsmittel. Ich stellte das Frühstückstablett auf der Kommode ab und zog die Vorhänge auf. Das Kondenswasser bildete kleine feuchte Spinnennetze in den Fensterecken. Über dem Horizont war ein blassblauer Saum zu sehen, doch Oldcastle war ein Meer von Dunkelheit mit ein paar verstreuten gelben und weißen Lichtpunkten.
    » Chef? «
    Susannes Polizistinnenkostüm hing an der Innenseite der Schranktür. Nicht die zweckmäßige Alltagsuniform der britischen Bobbys, sondern eine Art NYPD -Fantasie-Outfit, mit Cheerleader-Röckchen und Lederkorsett, dazu Mütze, Handschellen und kniehohe schwarze Lackstiefel.
    » Chef? Sind Sie noch dran? «
    »Tun Sie mir einen Gefallen: Sagen Sie Weber, dass Sie heute Morgen noch mal bei ein paar Zeugen nachhaken wollen, dann parken Sie das Auto an einem ruhigen Fleckchen und hauen sich ein paar Stunden aufs Ohr. Und lassen Sie sich von diesem Arschloch von Smith nichts aufs Auge drücken.«
    Ich konnte das Lächeln in ihrer Stimme hören. » Danke, Chef. Und keine Sorge wegen dem Fotografen-Bubi, das regle ich schon. « Sie legte auf.
    Die Matratze ächzte, als ich mich auf die Bettkante setzte. »Susanne?«
    »Nnnnnnnngh …« Sie lag flach auf dem Rücken, einen Arm über die Augen gelegt, die blond gefärbten Locken über Kopfkissen und Matratze drapiert. Ein kleiner Bluterguss prangte auf der künstlich gebräunten Haut am Handgelenk.
    »Susanne!«
    Der Arm zuckte, dann blinzelte sie mit verknittertem Gesicht zu mir auf. »Wie spät is’n?«
    »Stehst du auf?«
    Ein Hand tastete auf dem Nachttisch herum, packte ihr iPhone und hielt es vor die verschlafenen Augen. »Uaah … es ist sieben Uhr morgens !«
    »Tee und Toast?«
    Das Telefon landete wieder auf dem Nachttisch, und sie vergrub sich unter der Decke, bis nur noch eine Masse goldener Locken zu sehen war. »Scheiß auf Tee. Scheiß auf Toast. Sieben Uhr morgens …«
    »Himbeermarmelade – die magst du doch am liebsten?«
    »Scheiß auf Himbeeren. Komm wieder ins Bett.« Sie rollte sich auf der Seite liegend zusammen, mit dem Rücken zu mir. »Schlimm genug, dass ich die Nacht in diesem Dreckloch verbringen musste.«
    Ich starrte an die Decke und atmete ein paarmal durch. Susanne sah aus wie ein Model, mit … phänomenalen Brüsten, Schenkeln aus Stahl und einem Arsch, mit dem man Walnüsse knacken konnte. Geschmeidig und voller Energie, unersättlich und kurvenreich. Versteht die Hälfe der Zeit nicht, wovon ich rede. Weil sie einundzwanzig ist – und ich bin

Weitere Kostenlose Bücher