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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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die Bar gewankt kam. »Noch mal das Gleiche, Sir?«
    Ein dröhnendes Lachen. »Sie will Champagner , Stevie-Boy. Gib uns gleich ’ne Flasche, ja? Und zwar französischen – nicht so ’ne Plörre von weiß Gott wo. Und zwei Gläser.«
    »Kommt sofort, Sir.«
    Mr Schampus tänzelte auf der Stelle und wackelte im Takt der Musik mit dem Hintern. »Ist das nicht ein Superladen?« Sein Hosenbein war vom Knie bis zum Schritt mit braunen Streifen verziert. Bremsspuren – das Qualitätssiegel eines stilvollen Lapdance.
    Eine Hand landete auf meiner Schulter. »Was hör ich da – du willst wieder in die Bare-knuckle-Szene einsteigen?«
    Ich drehte mich nicht um. »Hallo, Shifty.«
    Im Spiegel zwinkerte DI Shifty Dave Morrow mir zu. Sein Hals war schon vor Jahren verschwunden und hatte seine Haare gleich mitgenommen. Er legte den Arm um Mr Schampus. »Sei’n Sie doch so freundlich und verpissen Sie sich, ehe ich Ihnen eine lange, hm?«
    Das Tänzchen brach abrupt ab, und Mr Schampus stand einen Moment lang mit offenem Mund da, ehe er sich ans andere Ende des Tresens verzog.
    Shifty Dave hievte seinen gewaltigen Hintern auf den Hocker neben mir. »Wie sind die Mädels heute drauf? Hab ich schon was verpasst?«
    »Die Neue – Tina – ist schon wieder abgestürzt.«
    »Aua …« Er spitzte die Lippen und sog pfeifend die Luft ein. »Wie oft?«
    »Zweimal.«
    Er nickte. »Na ja, immerhin ein Fortschritt gegenüber gestern Abend.« Er knöpfte sein Jackett auf, unter dem ein zu enges blaues Hemd und eine bekleckerte Krawatte zum Vorschein kamen. »Kriegt man hier vielleicht auch was zu trinken? Bin echt am Verdursten.«
    Wie aufs Stichwort kam Steve, der Barmann, mit einem Eiskübel zurück, aus dem der Hals einer geöffneten Flasche Moët & Chandon ragte.
    Der Trick war uralt. Der Wirt kauft eine Kiste von dem Zeug, trinkt sie mit den Angestellten leer und füllt die Flaschen dann mit dem billigsten Supermarkt-Schaumwein auf, den er auftreiben kann. Die Mädchen bekommen alle eingeschärft: Wenn der Gast dir einen Drink ausgeben will, bestehst du auf Champagner. Der Gast bestellt also den »Champagner«. Dann sammelt das Personal die leeren Flaschen ein, füllt sie mit Discounter-Perlwein auf, und das Spielchen geht von vorne los. Im Happy Hedgehog in Cowskillin sparen sie sich sogar den billigen Schaumwein – sie holten sich eine Kiste Liebfrauenmilch und jagen das süßliche Gesöff durch den Sodasprudler.
    Shifty sah zu, wie Mr Schampus Steve eine Kreditkarte reichte. »Guck dir bloß diesen Wichser an.« Er gab sich keine Mühe, seine Stimme zu senken. »Bestellt hier die Billigbrause, weil er meint, es würde den Idioten aus seiner Firma imponieren, wenn so eine kleine Stripperin für ihn den Tanga fallen lässt. Da kann er aber lange warten.« Und ein bisschen lauter: »Träum weiter, Bürschchen!«
    Der kleine Mann in dem zerknitterten Anzug nahm seinen teuren »Champagner« und trat den Rückzug zu seinem Tisch an, den Kopf hoch erhoben. Würdevoll im Angesicht der Unverschämtheit. Und mit fremden Bremsspuren auf seiner Hose.
    Ich nahm noch einen Schluck Sprudel. »Hast du vielleicht einen Tipp, wo man eine Geburtstagsfeier für einen Teenager abhalten könnte?«
    Shifty leckte sich die Lippen, als Steve ein Pint Tennent’s zapfte. »Wieso macht ihr’s nicht hier? Oben gibt’s einen Veranstaltungssaal. Dillon würde dir sicher einen vernünftigen Preis machen.«
    Auf der Bühne schlängelte sich eine Frau mit Brüsten wie Hüpfbälle um eine glänzende Metallstange. Ihre langen dunklen Haare fielen herab wie ein Schleier.
    Na ja, vielleicht lieber doch nicht.
    Steve knallte das Pintglas vor Shifty auf den Tresen. »Machen Sie mir die Gäste nicht an – das verdirbt mir bloß das Trinkgeld.«
    »Cheers, Steve.« Shifty machte schon gar keine Anstalten mehr, seinen Geldbeutel zu zücken. Aufs Haus war nun mal aufs Haus. Er war erst wieder ansprechbar, nachdem er das halbe Glas in einem Zug geleert hatte. »Aaahhh …« Ein kleiner Rülpser. »Was für ein Scheißtag, Ash – was für ein absoluter Scheißtag. Man könnte meinen, dieser Wichser von Smith wäre der verdammte Polizeipräsident, so wie der alle rumkommandiert. Dabei ist er bloß DS , verdammt noch mal.«
    »Es heißt, er war in Aberdeen bei der Internen Dienstaufsicht.«
    Shiftys ganzes Gesicht zog sich um seine gebleckten Zähne herum zusammen. »Dieses miese Kollegenschwein.« Der Rest seines Biers verschwand, und er hob das leere Glas. »Mach mal

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