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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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einem anderen Fenster erschien eine Tabelle. Eine lange Liste von Namen und Daten.
    »Ich hab sie nach Familie und Jahr sortiert, nach der Person, die die Suche gestartet hat, und nach deren Standort.«
    Ich betrachtete stirnrunzelnd die Namen. »Und?«
    »Wenn du gehofft hattest, dass sie alle von einer einzigen Person gestartet wurden, muss ich dich enttäuschen. Wir haben rund zweiundsechzig Suchanfragen, verteilt auf über vierzig Individuen, und keiner hat nach allen zwölf Familien gesucht. Na ja, außer mir, weil ich’s ja ausprobieren musste. Aber ansonsten steht der Rekord bei acht.«
    »Also kein Gratulator.«
    »Leider nein – es sei denn, er ist ungefähr zehn verschiedene Personen.«
    Ich bat Dr. McDonald, die Liste durchzuscrollen. Die meisten kamen aus Oldcastle – Rhonas Name tauchte auf, ebenso wie die von Weber, Shifty Dave, mehreren Kollegen vom CID sowie praktisch allen Streifenbeamten des Reviers. Und von denen war Rhona diejenige mit den meisten Suchanfragen: Es waren ganze drei. Mist.
    »Tut mir leid, Sabir. Hab wohl deine Zeit vergeudet.«
    »Nee, mach dir mal keinen Kopf deswegen. Wir haben das Gleiche schon mal vor vier, fünf Jahren gemacht, als wir dachten, der Gratulator wär’ Polizist. Wir haben sogar schon mal geglaubt, wir hätten ihn – dieser Sergeant droben in Inverness –, aber wie sich rausstellte, war er bloß ein dreckiger Pädo, der sich an den Gratulator-Fotos aufgegeilt hat. War schon einen neuen Versuch wert.«
    Henry klopfte an den Türrahmen. »Ah, Alice, du bist auf. Gut.« Er hatte seinen Beerdigungsanzug abgelegt und trug jetzt eine Flanellhose und eine beige Strickjacke, die an den Ellbogen schon ganz fadenscheinig war. Er stellte eine Literflasche Bell ’ s-Whisky auf die Frühstückstheke. »Na, fit für die nächste Runde?«
    Dr. McDonald schluckte. Klatschte sich ein Lächeln ins Gesicht. »Super …«
    »Sabir?« Ich drehte den Laptop so, dass der Monitor zu Henry zeigte. »Erinnerst du dich an Dr. Forrester?«
    Ein breites Grinsen erschien auf Sabirs Gesicht. » Doc, wie geht’s denn so. Sie sehen – «
    Henry trat einen Schritt vor, klappte den Deckel des Laptops zu und brachte Sabir so zum Schweigen. »Ich hab dir doch gesagt, ich lass mich da nicht mit reinziehen. Ich greife bloß dir und Alice ein bisschen unter die Arme, weiter nichts. Wenn du das noch einmal machst, bin ich draußen.«
    Okay … »Ich dachte nur, du würdest vielleicht gerne Hallo sagen.«
    »Hmmmpf.« Er machte den Whisky auf und nahm zwei Gläser vom Abtropfbrett. Stellte eines vor Dr. McDonald und schenkte ihr einen ordentlichen Schuss ein. »Wenn du uns jetzt entschuldigen würdest. Es wird Zeit, dass wir uns wieder an die Arbeit machen.«

23
    Der Duft von gebratenem Knoblauch erfüllte die Küche, und das Fenster beschlug vom Dampf der kochenden Pasta, weil der Dunstabzug längst nicht mehr mitkam.
    Henry pflanzte sich auf einen der Frühstückshocker, die Literflasche Bell ’ s mit beiden Händen umklammernd. »Weißt du, ich mag Alice irgendwie. Mit der kann man Pferde stehlen.«
    »Kotzt sie immer noch?« Ich schabte Langustenschwänze und geräucherten Schellfisch vom Schneidbrett in die Pfanne und rührte alles kräftig um. Mein Handy vibrierte in der Hosentasche – kein Anruf, sondern eine SMS . Die Küchenuhr zeigte zehn vor zwei. Das war dann wohl Mrs Kerrigan, die wissen wollte, wo ihr Geld blieb und welche Kniescheibe sie mir zuerst zertrümmern sollten.
    Sie konnte mich mal. Ich ließ das Ding stecken, ohne die Nachricht gelesen zu haben.
    Henry räusperte sich. »Tut mir leid wegen vorhin. Es war … Nach dem, was beim letzten Mal passiert ist …« Er seufzte. »Vielleicht hat meine entzückende Tochter ja recht: Ich bin nur ein verbitterter, selbstsüchtiger alter Mann.« Achselzucken. »Sag Sabir, dass es mir leidtut, aber ich pack das einfach nicht mehr.«
    Ich hackte ein wenig frische Petersilie und Lauchzwiebeln, warf alles in die Pfanne und gab dann die Crème Double hinzu. »Wusstest du, dass du so gut wie nichts in deinen Küchenschränken hast, abgesehen von Whisky, Leergut und einer abgelaufenen Packung Kleieflocken?«
    »Ich hab Kleieflocken?«
    »Ich musste extra einkaufen gehen.« Hatte ja auch nichts Besseres zu tun gehabt, während die beiden sich angeregt über Stressfaktoren und psychologische Triggerpunkte unterhalten hatten.
    Er schraubte den Deckel ab und goss sich einen tüchtigen Schluck Whisky ein. »Ich wusste ja gar nicht, dass du so

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