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Das Duell der Hexen

Das Duell der Hexen

Titel: Das Duell der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rücken. »Beweg dich mal, mein Junge, sonst werde ich noch ungemütlich.«
    »Mistbulle.«
    »Das macht mir nichts. Mich können nur Menschen beleidigen.«
    Toxer lachte. »Es wird dir noch verdammt leid tun, Chink. Wir kommen hier wieder raus, dann drehe ich dich durch den Wolf.«
    »Aber vorher stecken wir euch in den Brunnen«, erwiderte Suko trocken. Er wandte sich an den mitgehenden Spiker. »Ist da überhaupt noch Wasser vorhanden?«
    »Nein, der ist ausgetrocknet. Vielleicht wälzen sich noch Wasserratten im Schlamm, aber das weiß ich nicht so genau, weil ich nie nachgesehen habe.«
    »Wie schön für euch.«
    Die Rocker vergingen fast vor Wut. Mit gesenkten Köpfen marschierten sie vor uns her. Sie wußten jetzt endgültig, daß sie keine Chance mehr hatten und konnten sich auch nicht auf ihre Helferin verlassen. Eigentlich hätte ich auf eine gewisse Art und Weise froh sein können, ich war es nicht. Mir gingen die Worte des Rockerchefs nicht aus dem Sinn. Die erste Runde hatten wir zwar unentschieden gestalten können, aber diese Londoner Hexe mußte gefährlicher sein, als wir es angenommen hatten. Wenn ihr der Satan tatsächlich die Kraft gegeben hatte, Gegenstände bewegen zu können, mußten wir uns sicherlich noch auf einiges gefaßt machen.
    Die anderen Zuschauer waren glücklicherweise zurückgeblieben. Spiker reichte als Führer. Das Gesicht des rothaarigen Hünen wirkte wie aus Stein gemeißelt. Hin und wieder bewegten sich seine Kiefer. Mir sagte er: »Ich muß immer an den Toten denken…«
    »Die Hexe wird ihre Quittung bekommen.«
    »Sie ist sehr stark.«
    »Ja, sie und ihr Raubtier beherrschen das Feuer.«
    »Wie ist das möglich?«
    »Denken Sie daran, sie ist kein Mensch, sondern dient Mächten, die für Sie und mich fremd sind. Da bekommt man einiges zugestanden, auch wenn man vieles verliert.«
    »Was denn?«
    »Das, was das Menschsein ausmacht. Liebe, Treue, Freunde, ich meine echte Freunde. Das alles besitzen Sie als Hexe oder schwarzmagisches Wesen nicht mehr. Sie streben nur noch nach den Dingen, die Ihnen im ersten Moment als so unwahrscheinlich toll erscheinen, in Wirklichkeit aber nur Blendwerk sind. Das sollten Sie nie vergessen, Rod.«
    »Und diese Rocker?«
    »Sie haben sich angehängt. Es sind keine Dämonen oder dämonisch beeinflußte Wesen. Sie wollen Gewalt, sie wollen Macht, sie wollen Geld. All das hoffen sie zu bekommen, wenn sie sich der Hexe anschließen. Sie kann dafür sorgen.«
    Toxer hatte die Worte genau verstanden. »Spar dir deine Moralreden, Bulle, uns kannst du nicht überzeugen.«
    »Verlierer sehen nie ein, daß sie auf das falsche Pferd gesetzt haben«, sagte ich zu Spiker. »Das kommt mir auch so vor.«
    Wir schritten noch immer über die Hauptstraße. Auch jetzt sahen wir noch keinen Sonnenkreis. Nebel und Wolken waren einfach zu dicht. In dieser Gegend schien sogar im Sommer kaum die Sonne, der Dunst überlagerte alles.
    Dieses Moor war ein mächtiges Feuchtigkeitsreservoir, so daß der Nebel stets Nachschub bekam.
    Die vier Rocker stolperten vor uns her.
    Sie waren nie ruhig, fluchten und haderten mit ihrem Schicksal. Bis zu dem Punkt, als Suko plötzlich »Stop« rief. Die Rocker und Spiker versteinerten. Ich blieb ebenfalls stehen. Der Inspektor ging einige Schritte vor. An seiner gebeugten Haltung und seinem schleichenden Gang war zu erkennen, daß er etwas entdeckt oder zumindest gehört hatte.
    Jetzt vernahmen wir es auch.
    Es war ein dumpfes Rumoren, ein Knallen und Stoßen, das über die Fahrbahn schwang.
    Spiker war ebenfalls überrascht. »Was kann das sein?« hauchte er mir zu.
    Ich hob die Schultern.
    »Das kommt von dort, wo die Schuppen stehen!« wisperte er.
    »Und was befindet sich darin?«
    »Mehrere Landmaschinen, unter anderem Traktoren und alte Rollbänder für Torfballen.«
    Der Krach war gewaltig. Urplötzlich vernahmen wir das dumpfe Hämmern und Splittern, das von einem explosionsartigen Krachen begleitet war. Genau an dem Platz, den uns Spiker beschrieben hatte, flog etwas in die Luft.
    Es war die Scheune oder die Lagerhalle. Die Trümmer wirbelten durch die Luft, stießen dem Himmel entgegen. Die Stücke taumelten, fielen, drehten sich, waren von einer Staubwolke umhüllt, aber diese schaffte es nicht, den Gegenstand zu verbergen, der anschließend vom Boden her in die Höhe geschleudert wurde.
    Es war ein Traktor.
    Und ich dachte wieder an die Kräfte der Londoner Hexe. Sie konnte dank ihrer geistigen Macht Gegenstände

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