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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Luft. »Was hältst du von der Sache, Zweiter?«
    »Gleich morgen früh hauen wir ab!«
    Bob lächelte über Peters Antwort und dachte nach. »Mit dem Besen hat jemand von außen die Türklinke fixiert«, sagte er.
    Peter schluckte. »Du meinst, man hat uns absichtlich eingesperrt?«
    »Ja. Um uns zu erschrecken. Dann hat der Unbekannte Gina gehört, den Besen weggestoßen und ist abgehauen.« Bob zupfte gedankenvoll an der Unterlippe, und ohne den irritierten Blick von Peter zu bemerken, sagte er langsam: »Wir sind irgendjemandem zu nahe gekommen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Der Unbekannte fühlt sich bedroht durch uns.«
    »Wenn wir beide überhaupt gemeint waren«, überlegte Peter weiter. Die größte Panik in ihm hatte sich gelegt und auch er begann nachzudenken. »Vielleicht ist es ja eine Warnung an die gesamte Theatergruppe. Schließlich wollen einige Bewohner des Canyons, dass sie hier verschwinden. Und woher soll ein Außenstehender mitten in der Nacht wissen, dass die beiden Bewohner dieses Bauwagens nicht zur Theatergruppe gehören?«
    »Kein schlechter Gedanke«, sagte Bob. »Könnte von Justus sein.«
    »Aber ein sehr abwegiger Gedanke«, ruderte Peter sofort zurück, denn er führte zu einer Schlussfolgerung, die ihm auf andere Weise nicht sympathisch war. »Ehrlich gesagt ist es eher ein reiner Wunsch. Ich fürchte nämlich, dass ganz genau wir beide das Ziel dieses Unbekannten sind. Und deswegen treten wir gleich morgen früh den Rückzug an. Schließlich ist Justus nicht hier, der uns zu irgendwelchem Unsinn überreden kann!«
    »Das entscheiden wir dann«, sagte Bob und schob sich wieder in seinen Schlafsack. »Am Tag sehen wir vieles klarer. In der Nacht können Mücken zu Monstern werden!«
    Bob schlief unruhig und Peter machte in der Nacht kein Auge mehr zu. Bei jedem Geräusch, das er draußen hörte, erwartete er einen neuen Besuch der schrecklichen Fratze. Und es gab viele Geräusche nachts in einem dicht bewachsenen kalifornischen Canyon.
     
    Selten hatte sich Peter so über den Sonnenaufgang gefreut wie an diesem Morgen. Kurz nachdem die Sonne über der Bergkuppe aufglänzte, war er bereits auf den Beinen, riss die Tür auf und begrüßte den Tag. Die Sonne wärmte schon.
    Peter rieb sich die Augen und gähnte herzhaft. Jetzt bei Tageslicht schienen die Ereignisse der letzten Nacht von Minute zu Minute ihren Schrecken zu verlieren. Jemand hatte ihnen einen Streich gespielt, ja und? ›In der Nacht können Mücken zu Monstern werden‹, hatte Bob gesagt. Obwohl die schreckliche Fratze wahrlich keine Mücke gewesen war. Durch ein leises Stöhnen wurde Peter in seinen Gedanken unterbrochen. Bob wälzte sich im Bett und durchlitt offenbar einen Alptraum. So leicht lasse ich mich nicht unterkriegen, dachte Peter, trat ganz hinaus und zog die Tür hinter sich zu. Es gab da etwas, das er überprüfen wollte. Er wählte den Weg, der zur Freilichtarena des Theaters führte. Ein paar Meter vor der Bühne linker Hand lag das Gebäude, in dem die Theaterrequisiten aufbewahrt wurden.
    Peter sah sich um. Alle anderen schienen noch zu schlafen. Also war er der Erste, der die Spur untersuchte: Vielleicht hatte sich der Unbekannte wieder bei den Requisiten bedient und die Tür erneut aufgebrochen. Durch diese Tatsache würde das nächtliche Ereignis ein wenig an Schrecken verlieren, so schien es Peter. Es wurde dadurch erklärbarer. Wenn auch immer noch die Frage blieb, wer dahinter steckte. Doch das war dann der nächste Schritt. Peter musste an Justus denken. So ging Justus immer mit der Angst um. Das Rätsel erklärbar machen, die Dinge hinterfragen.
    Peter bog in den kleinen Fußweg ab, der hinter das Gebäude führte, und fand die alte Brettertür, die als Eingang diente. Die Spuren des ersten Einbruchs waren deutlich zu sehen. Dennis hatte danach die Tür mit einem Vorhängeschloss gesichert. Peter prüfte es. Es war noch unversehrt. Also doch nicht, dachte Peter etwas enttäuscht. Außer, ja außer … der Unbekannte hatte einen Schlüssel! Aber das würde bedeuten, dass der nächtliche Besucher ein Mitglied der Theatergruppe sein konnte … Peter sah sich um, als wäre er durch diesen Gedanken in eine besondere Gefahr geraten. Wurde er heimlich beobachtet? War da nicht ein Geräusch? Vielleicht hätte er doch nicht ohne Bob losziehen sollen?
    Peter versuchte sich zu entspannen und sein Blick fiel zurück auf die Hauswand. Ein Fenster stand offen! War der Unbekannte dort eingestiegen? Der Zweite

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