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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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eigentlich, dass Verabredungen so liefen – was auch passierte, als Erstes sagte der Typ doch immer: »Du siehst toll aus.« Offensichtlich hatte ich zu viele romantische Komödien gesehen. Nach einer kurzen Pause fuhr Lucian fort: »Also, wir spielen jetzt ein Spiel. Ich hoffe, du spielst gern.«
    »Nur wenn ich gewinne«, erwiderte ich kokett, noch bevor ich darüber nachdenken konnte.
    »In diesem Fall …«
    Er führte mich zum Eingang des Capone und erklärte: »Und das Spiel geht so: Wenn wir jetzt gleich vorbeigehen, wird sich jeder nach dir umdrehen. Pass auf.« Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als ob das alles ein großer Insiderwitz wäre. Nur leider kapierte ich ihn nicht so ganz.
    »Wie bitte?«
    »Sieh einfach hin.«
    Wir betraten das vollgepackte Restaurant und schoben uns durch die Menschenmenge vor der Bar. Jeder einzelne Stuhl war besetzt, und viele geduldig Wartende lungerten an den Seiten herum und starrten zu den glücklichen Gästen hinüber, die einen Tisch ergattert hatten, so als könnten sie sich damit einen freien Platz erzwingen. Lucian marschierte einmal quer durchs ganze Restaurant, und ich folgte ihm. Nach ein paar Schritten hielt er mir die Hand hin, ich griff danach, und so gingen wir gemeinsam weiter. Seine Finger fühlten sich ganz warm an, ich konnte die Hitze von Kopf bis Fuß spüren.
    Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, hätte ich es nicht geglaubt, aber es stimmte: Die Leute hielten mitten in der Unterhaltung inne, um uns anzuschauen. Sie drehten sich zu uns um, eine Frau zeigte sogar auf uns. Ich dachte eigentlich, dass sie auf Lucian deutete, denn der zog ja beim Betreten jedes Raums die Blicke auf sich. Dann aber sah ich, wie mir die elegante Frau mit Perlenkette und im Abendkleid beifällig zunickte. Ja, als ich es endlich wagte, die Leute anzuschauen, wurde mir klar, dass alle Augen auf mich gerichtet waren. Ich fragte mich, ob man mir den Schock wohl anmerkte. Durch eine Durchreiche in der Wand konnte man hinten die Küche sehen, und dort erhaschte ich einen Blick auf Dante, der gerade etwas in einer Pfanne flambierte. Er schaute hoch, und das Feuer tauchte sein Gesicht in einen wilden Schein. Sein Blick sprach Bände, ich las darin: Nicht schlecht, Haven, und ich will später alles darüber hören . Wir bogen um eine Ecke, und jetzt waren Lucian und ich endlich allein, Seite an Seite. Er hakte sich bei mir unter, so dass meine Hand in der Kuhle seines Ellbogens ruhte.
    »Was habe ich dir gesagt?«, fragte er.
    »Die haben doch alle dich angeguckt.« Das klang schüchtern oder vielleicht auch ein bisschen keck. Er schüttelte den Kopf. »Oder ich habe vielleicht irgendwas im Gesicht, und du hast mir nichts gesagt.« Er musterte mich einen Moment.
    »Ich glaube, du hast recht.« Dann schob er mir das Haar hinters Ohr und küsste mich auf die Wange, sanft und warm. »Jetzt hab ich’s.«
    Ich bekam so weiche Knie, dass ich ganz bewusst die Beine durchdrücken musste, damit sie nicht nachgaben. Und dann setzten wir uns auch schon wieder in Bewegung.
    »Wohin geht es?« Es gelang mir, die Frage nicht allzu atemlos vorzubringen.
    »Nach Alcatraz natürlich.«
    »Natürlich.« Meine Antwort klang, als wüsste ich, worüber er da redete, dabei hatte ich keine Ahnung.
    »Da warst du bisher noch nicht, weil da noch gebaut wurde, aber jetzt ist alles fertig, und du bist der erste Gast.«
    »Sollte ich dann nicht lieber schwarz-weiße Streifen tragen?«
    »Nein, so siehst du toll aus.«
    Wir erreichten das Ende des düsteren Korridors und standen nun vor einem Aufzug, der sich hier hinten verbarg. Lucian drückte auf den Knopf, und die Türen öffneten sich. Das Innere war ganz aus Glas gemacht. Er ließ mir den Vortritt und folgte mir dann.
    »Alcatraz also?«, begann ich, als sich die Türen schlossen. Vor den Scheiben verschluckten uns die dunklen Wände des Aufzugschachtes, als wir in die Tiefe sausten.
    »Alcatraz.« Er ließ es einfach so im Raum stehen, um dem Geheimnis noch mehr Nachdruck zu verleihen, während die Aufzugkabel ächzten.
    Nervös brabbelte ich: »Capone hat da einige Zeit abgesessen, viereinhalb Jahre, glaube ich. Die Teufelsinsel, richtig?«
    »Ja, so wurde sie tatsächlich genannt. Unser Alcatraz ist allerdings viel angenehmer als Capones. Bei unserem handelt es sich nämlich um ein exklusives Separee«, erklärte er. »Capone hat im Knast vier Jahre abgesessen, der Aufenthalt hier dauert vier Gänge. Das Ganze kostet mehr, als

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