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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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auf. »Hast du nicht noch was für mich? Von Lance? Der wollte mir doch streng geheime Informationen schicken. Ich bin bereit!«
    »Bis du denn sicher, dass du mit zurückmöchtest? Ich will nämlich wirklich nicht, dass du dich verpflichtet fühlst. Das ist echt okay, du hast schon so viel mitgemacht.«
    Er unterbrach mich. »Her damit!« Ich hüpfte vom Stuhl, wühlte in meinen Sachen herum und zog die Pralinenschachtel hervor, die Lance mir mitgegeben hatte. Pralinen waren da allerdings keine drin. Dante riss den Deckel auf und fand darin seine Küchenuniform und einen Zettel mit der Adresse, an der er sich an diesem Abend um sechs mit Lance treffen sollte.
    »Ausgezeichnet.« Er legte die Schachtel und ihren Inhalt aufs Bett, schnippte mit den Fingern und deutete wieder auf den Stuhl. »Und dann wird eingekauft.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe eine Liste mit all den Pflanzen, Kräutern und Sachen, die ich mir aus diesem Garten besorgen muss. Morgen Abend mische ich die Rezepte von denen mal ein bisschen auf.«
    »Also kommst du ganz offiziell zurück?«
    Er stöpselte den Föhn ein: »Und wenn ich es nur wegen dieses Haarmassakers tue.«
    Ich musste lächeln, obwohl ich mir doch solche Sorgen machte. »Wie ritterlich von dir«, meinte ich. »Aber wir müssen da immer noch ein paar Dinge besprechen: Über die Sache mit der Kodierung weißt du Bescheid, oder?«
    »Behalt das mal im Hinterkopf«, bat er und warf den Haartrockner an. Er zog eine Bürste aus seiner Gesäßtasche und machte sich daran, meinen Schopf zu frisieren. Als er fertig war, lehnte er sich zu mir vor, legte mir den Arm um die Schulter und betrachtete unser Spiegelbild. Er hatte meine abgehackte Mähne in einen seidigen, kinnlangen Bob verwandelt.
    »Das sieht toll aus«, befand er und drückte mir einen raschen Kuss auf die Wange. »Bei deinem Gesicht kannst du das zum Glück tragen, so was steht nicht jedem.«
    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mir die Haare derart kurz zu schneiden, aber als ich mich jetzt so betrachtete – mit dieser forschen, frechen Frisur – sah es gar nicht schlecht aus. Ich kam mir vor wie eine ganz neue Ausgabe von mir selbst. Vielleicht war das ja meine Kriegerversion, die Rolle, die mir dabei helfen würde, morgen den Tag und die anstehende Schlacht zu überstehen. Dante hatte mich wieder einmal aufgemuntert, und jetzt fühlte ich mich richtig gut.
    »Danke, Dante, wirklich.« Ich drehte mich zu ihm um. »Ich wüsste nicht, was ich ohne dich anfangen sollte.«
    »Dante ist wieder da!«, verkündete er stolz. Ich war ihm so unendlich dankbar.
    Nach dem Haareschneiden machten wir uns in der Küche breit, knabberten an den Plätzchen, die Dante am Vortag gebacken hatte (er war tatsächlich wieder ganz der Alte), und diskutierten die Strategie für später.
    Der Plan sah vor, dass Ruthie Dante am Nachmittag in die Stadt fuhr, und zwar zu einem Requisitenverleih, wo er sich unter dem Vorwand mit Lance treffen würde, eine neue Kuh für den Abschlussball auszusuchen. Es gab dort jede Menge Plastikrinder von einem Kunstprojekt, das vor Jahren Straßenecken und Wahrzeichen der Stadt mit Kühen dekoriert hatte. Während Lance sich dort umsah, würde Dante in den Bauch einer Kuh klettern – die waren hohl und hatten unten eine Luke –, die dann später ins Hotel geliefert und gegen die andere ausgetauscht werden würde. Dort musste er dann warten, bis es für ihn an der Zeit war, sich hinauszuschleichen und sich auf den Weg in die Küche zu machen, wo er das Gegenmittel über das Essen für die Festlichkeiten streuen würde. Der Plan war schon ganz gut, es fehlte aber noch ein letzter Punkt.
    Wir waren wieder in Dantes Zimmer, dieses Mal hatte er jedoch auf dem Stuhl Platz genommen, und ich schwang die Schere. Ich schnitt die erste Dreadlock ab und gab ihm dann einen Moment Zeit.
    »Also, weißt du, eigentlich bist du doch nur neidisch und willst auch unbedingt einen neuen Look«, neckte ich ihn liebevoll.
    »Das wächst ja wieder nach«, erklärte er feierlich, wie ein Soldat, der in die Schlacht reitet. »Zeit für Veränderungen.« Ich machte weiter und schnippelte, bis keine einzige Strähne mehr geblieben war.
    »Bist du sicher, dass das in Ordnung ist? Du weißt schon, dass du damit zum Köder wirst, oder?«, fragte ich, bevor ich ihm mit dem Elektrorasierer zu Leibe rückte. Wir hatten beschlossen, dass wir die Bande damit auf eine falsche Fährte locken würden, falls man Dante in der Küche entdeckte. So würde

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